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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
Autoren: Allyson James
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Pick-up und rumpelte den ausgefahrenen Weg hinunter. Er war voll besetzt, drei Leute in der Fahrerkabine, ein paar weitere hinten auf der Ladefläche. Nash blieb mit in die Hüfte gestemmten Händen stehen und wartete.
    Der Pick-up hielt neben Nash an, und ein Indianer mit faltigem Gesicht lehnte sich aus dem Fenster und rief Mick zu: »Hey, was ist mit euren Kleidern passiert?« Er gluckste leise. »Muss ja ein schöner Wind gewesen sein, der euch alle Klamotten weggeblasen hat.«
    Zwei grinsende junge Männer sprangen von der Ladefläche und warfen Mick, Colby und Drake Hosen und T-Shirts zu.
    Colby fing sie mit einem erstaunten Blick auf. »Ihr habt immer Reserveklamotten dabei, falls ihr auf der Straße nackte Männer trefft?«
    In der Fahrerkabine beugte sich die junge Frau – Beth hieß sie, wie ich mich jetzt erinnerte – hinter ihrem Vater hervor. »Die Krähe hat uns gesagt, was ihr braucht. Sie meinte, Firewalker kennen kein Schamgefühl.«
    Typisch Großmutter. Colby kicherte, als er in die abgetragene Jeans fuhr. »Da hat sie recht. Wer immer sie auch ist.«
    Mick machte keine Anstalten, sich etwas überzuziehen. Er trug mich zur anderen Seite des Pick-ups und wartete darauf, dass Beth ihm die Tür öffnete. »Habt ihr Wasser da?«, fragte er. »Sie ist dehydriert.«
    »Na klar!« Als Mick mich sanft neben sie auf den Sitz gleiten ließ, holte Beth eine Thermosflasche hervor, schenkte wunderbares Wasser in einen Becher und gab ihn mir. Sie musste mir helfen, ihn an die geschwollenen Lippen zu führen.
    Köstlich klare, kalte Flüssigkeit füllte meinen Mund. Ich wollte sie genießen, aber mein Körper war völlig ausgedörrt, und ich trank sie so gierig, dass ich beim Schlucken fast daran erstickte.
    »Langsam«, sagte Beth. Sie goss mir einen weiteren Becher ein.
    Ich spürte, wie der Pick-up sich neigte, als die anderen hinten auf die Ladefläche stiegen. In meinem benommenen Zustand hatte ich wieder den Eindruck, als wären Beth und ihr Vater von anderen Wesen überlagert. Ich sah weiße, wirbelnde Lichter, eine Andeutung von Federn.
    »Seid ihr auch Kachinas?«, fragte ich.
    Beths Vater lachte leise. »Nee. Etwas Ähnliches, doch wir benutzen einen anderen Begriff. Wohin wollt ihr?«
    »Nach Hause«, antwortete ich. »Aber zunächst mal reicht auch jeder andere Ort, an dem es ein Telefon gibt.«
    »Kein Problem.« Beths Vater legte den Gang ein und fuhr los.
    Beth sah durch das offene Rückfenster zu Mick, Colby, Drake und Nash. »Hey, süßer weißer Sheriff!«, rief sie. »Ich glaube, wir haben deinen Geländewagen gefunden.«
    Sofort war Nash am Fenster und riss sich die Sonnenbrille herunter. »Wirklich? Schwarz? Ford 250? Mit Arizona-Nummernschild?« Er rasselte sein Kfz-Kennzeichen herunter.
    »Ja, ich glaube, das ist er«, antwortete Beths Vater. »Soll ich dich hinbringen?«
    »Bitte.« Nash setzte sich wieder zurück. »Ja. Vielen Dank!«
    Ich trank mehr Wasser. »Schaut ihn euch an! Er freut sich mehr, seinen Wagen wiederzufinden, als darüber, lebendig hier rauszukommen.«
    »Männer und ihre Autos«, stimmte Beth zu. »Aber er ist trotzdem süß.«
    Wir holperten lange über den Weg, dann bog Beths Vater ab, und der Weg wurde zu einer glatten Teerstraße. Das schreckliche Gerüttel des Wagens wich plötzlicher Ruhe.
    Ich schloss die Augen, als wir den Highway hinunterglitten. Nach einem kurzen Stück bog Beths Vater in einen weiteren ungeteerten Weg ein, der jedoch breiter und besser in Schuss als der bei der Rennbahn war.
    Wir hielten an, und ich öffnete mühsam die Augen. Wir standen mitten auf einer kleinen Brücke, die über einem Arroyo erbaut worden war, gerade hoch genug, dass ein milder Regensturm sie nicht wegspülen würde. Mehr Regen, und der Weg wäre überflutet.
    Offenbar hatte es hier vor einer Weile heftig geregnet. Der Grund des Arroyo war voll mit angeschwemmtem Schlick und losem Gestrüpp, und der größte Teil davon hatte sich an einem Hindernis aufgestaut. Aus diesem Treibgut ragte eine staubbedeckte schwarze Fahrerkabine hervor. Nashs wunderschöner, glänzender neuer Geländewagen, in dem ich hier herausgefahren war, um Mick zu suchen, war jetzt halb im weißen Sand vergraben.
    Die Anspannung wich von mir, und plötzlich erfasste mich der Schlaf wie eine Welle. Das Letzte, was ich hörte, bevor ich lächelnd an Beths bequemer Schulter wegdämmerte, war Nash Jones, der fluchte und schimpfte wie ein Rohrspatz.
    Zwei Tage später wanderte ich morgens aus meinem
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