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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit!
Autoren: Stephanie Bond
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konnten, die sehr wählerisch waren, wenn es um ihr Grünzeug ging. Offenbar war der Bambus ein Volltreffer gewesen, denn Mitarbeiter des Zoos waren an ihn herangetreten, um herauszufinden, wie viel er ihnen davon liefern konnte.
    Obwohl sie sich über das neue Projekt freute, fragte sie sich, ob es Clays Pläne, hier eines Tages ein Haus zu bauen, verdrängt hatte und ob er noch einmal über seine Zukunft nachdachte.
    Als sie auf das Grundstück und über die Schotterpiste fuhren, wurde sie daran erinnert, wie dunkel es werden konnte, wenn man nicht vom Licht des Straßenverkehrs und der Stadt umgeben war. Die Sterne über ihnen strahlten wie kleine Löcher, die jemand in den pechschwarzen Himmel gestochen hatte. Die Scheinwerfer des Pick-ups erhellten hohes Gras, eine Hügellandschaft und emporragenden Bambus, der exponentiell gewachsen war, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sie ließ ihr Fenster herunter und lehnte sich hinaus, um den Grillen und Heuschrecken zu lauschen, die nie schliefen. Es war eine perfekte Sommernacht – noch warm von der Tageshitze, aber mit genug Wind, um die Schwüle zu vertreiben.
    »Ich hatte fast vergessen, wie schön es hier ist.« Sie musste daran denken, wie sehr sie es vermissen würde, falls …
    Falls sich herausstellen sollte, dass sie und Clay doch nicht zueinander passten.
    Er fuhr mit dem Pick-up langsam neben einen Metallkasten, so groß wie eine kleine Truhe. Er schaltete den Motor aus, ließ aber die Scheinwerfer an, damit er den Weg zu dem Kasten finden konnte. Nachdem er eine kleine Tür in der Box geöffnet hatte, betätigte er einen Schalter. Ein paar Meter weiter ging ein Nachtlicht auf einem großen Pfahl an und erhellte den Boden darunter.
    Annabelle kletterte aus dem Pick-up und starrte die große Fläche an, die mit gelbem Isolierband abgesteckt worden war. »Was ist das?«
    »Mein Haus.«
    Diese Antwort versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Clay setzte seine Pläne also doch um und hatte ihr nicht einmal davon erzählt. Sie sah ihn nicht an.
    »Eigentlich«, fügte er mit heiserer Stimme hinzu, »ist es unser Haus. Hoffe ich zumindest.«
    Ihr Herz schlug einem Trommelwirbel gegen ihre Rippen, als sie ihm den Kopf zudrehte.»Hoffst du?«
    Er biss sich auf die Lippen und nahm ihre Hand. »Annabelle, ich weiß, was du von der Ehe hältst … und ich habe immer genauso gedacht.«
    »Clay, ich …«
    »Lass mich bitte ausreden, bevor ich den Mut verliere.«
    Sie schloss den Mund. Clay, den Mut verlieren?
    »Ich weiß, dass das für dich altmodisch klingt, aber ich will keine Fernbeziehung, und ich will auch nicht, dass wir nur zusammen wohnen.« Seine Stimme stockte. »Ich möchte, dass du hierher ziehst, wenn dein Vertrag ausläuft, aber wenn du das nicht willst, dann komme ich gerne nach Michigan. Also dachte ich, ich frage lieber, bevor ich den ersten Spatenstich mache.«
    Ihr schwirrte bei seinen Worten der Kopf. »Was fragen?«
    »Als ich heute gesehen habe, wie unsere Eltern ihren Hochzeitstag gefeiert haben, wusste ich, was ich für uns will.« Er sank auf ein Knie und holte ein kleines Samtkästchen aus der Tasche.
    Annabelle atmete scharf ein, und das Blut rauschte ihr in den Ohren.
    Er öffnete das Kästchen und zeigte ihr einen mit Diamanten besetzten Ring, der perfekt zu dem Verlobungsring ihrer Mutter passte. »Annabelle Coakley, willst du meine Frau werden?«
    Sie war sprachlos. Vor ein paar Minuten war sie sich noch sicher gewesen, dass er ihr das Herz brechen würde. Doch stattdessen fühlte es sich jetzt so groß an, dass es ihr fast die Brust sprengte. Jeder Zweifel, den sie in Bezug auf die Ehe gehabt hatte, löste sich in Wohlgefallen auf, als sie ihm in die Augen sah. Wie hatte sie glauben können, dass sie jemals mit weniger zufrieden sein könnte, als mit diesem Mann verheiratet zu sein? Sie wollte vor dem Gesetz an ihn gebunden sein … in guten wie in schlechten Tagen … in Reichtum wie in Armut … in Krankheit und Gesundheit … bis dass der Tod sie schied … nach vielen, vielen Jahren in den Armen des anderen.
    Dennoch konnte sie dem Versuch nicht widerstehen, mit ihm zu spielen – sie hatte schließlich einen Ruf zu verlieren.
    Sie verschränkte die Arme. »Deine Frau werden?«
    Er nickte ernst und mit nervösem Gesichtsausdruck.
    »Muss ich einen Ehevertrag unterschreiben?«
    »Nein.«
    »Muss ich meinen Namen ändern?«
    »Nein.«
    »Und ich muss nicht umziehen.«
    »Nein.«
    Sie legte die Hand auf den Mund und tat so, als
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