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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit!
Autoren: Stephanie Bond
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umrahmte ihr sanftes Gesicht.
    »Ich liebe dich, Clay.«
    Ihre Worte hatten ihn mit Freude erfüllt, und er wollte, dass sie noch länger auf seinem Bettrand sitzen blieb. »Warum liebst du mich, Mommy?«
    »Weil dein Herz nach meinem ruft«, sagte sie, während sie sich vorlehnte und ihre Nase an seiner rieb.
    Er schloss die Augen und biss sich auf die Lippen. Rief Annabelles Herz nach seinem? Er lachte bitter. So, wie er sie behandelt hatte, waren Verwünschungen das Einzige, was ihr Herz seinem zurief. Er kannte nichts, womit er diese prickelnden Gefühle vergleichen konnte, die ihn quälten, aber er wusste, dass ein großer Teil davon Schuldgefühle waren und eine schwindelerregende Dosis Verlangen.
    Er hob die Bierflasche an seinen Mund. Aber Liebe?
    Nein. Nicht er. Außerdem hatte er gerade einen wichtigen Geschäftsabschluss gefährdet, um herzukommen und seinen Vater davon zu überzeugen, dass die Ehe nur eine Farce war. Was für ein Narr musste er sein, dass er sich verliebte, während er versuchte, die Hochzeit seines Vaters zu verhindern?
    Ein ziemlich großer. Er hatte seine Karriere und seinen Ruf nicht aufgebaut, indem er sich wie ein Idiot verhielt. Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche. Nein, er hatte sich ganz sicher nicht verliebt.
    »Ich liebe sie nicht«, sagte er laut wie zur Bestätigung.
    Seine Mutter lächelte.
    »Auf keinen Fall«, sagte er weniger nachdrücklich. »Und um es zu beweisen, werde ich die Fluggesellschaft anrufen. Wenn diese sogenannte Hochzeit stattfindet, werde ich schon in Paris sein, weit weg von Annabelle Coakley.«
    Er war sich nicht sicher, aber einen Augenblick lang glaubte er, das Lächeln seiner Mutter wäre blasser geworden.

    »Also findet die Hochzeit doch statt?«, fragte Michaela.
    »Ja, morgen.«
    »Du klingst resigniert.«
    »Das bin ich auch«, sagte Annabelle mit einem Seufzer. »Mom wird es gut gehen. Ich denke, ich habe ihr Urteilsvermögen unterschätzt.« Es war ihr eigenes Urteilsvermögen, wie es schien, dem man nicht trauen konnte.
    »Ich fasse es nicht, dass sich der Sohn als so ein Blödmann herausgestellt hat.«
    »Ja.« Ihr Herz zog sich bei der Erinnerung an seinen Blick noch immer zusammen, als er ihr vorwarf, sie würde versuchen, ihn und seinen Vater zu betrügen, und andeutete, sie hätte sich an ihn rangemacht, damit er weniger wachsam war. Er hatte keine Ahnung, was diese Küsse und intimen Momente und persönlichen Enthüllungen sie gekostet hatten. Riet sie nicht jeden Tag Frauen, sich nicht von ihren Gefühlen leiten zu lassen? Was für ein großartiges Vorbild sie doch war.
    »Annabelle?«
    Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Telefonat. »Hm?«
    »Ich sagte: Lass dich nicht von ihm nerven. Ich meine, es ist ja nicht so, als ob es dich kümmert, was er von dir hält, nicht wahr?«
    Annabelle biss sich auf die Unterlippe. Mike hatte den Nagel auf den Kopf getroffen – es störte sie nicht so sehr, dass Clay sie hatte überprüfen lassen, sondern dass er aus den Indizienbeweisen so schnell die schlimmsten Schlüsse gezogen hatte. Sicher, sie hatte auch nicht gerade das Beste von ihm angenommen, als sie sich das erste Mal begegnet waren, aber in den letzten Tagen, als sie ihn näher kennengelernt hatte, hatte sich ihre Meinung über ihn geändert. Sie hatte geglaubt, sich allmählich in ihn zu verlieben, hatte sich eingebildet, sie hätten eine besondere Verbindung. Was für ein Witz, denn seine Meinung von ihr hatte sich offensichtlich gar nicht geändert. Bei dem Gedanken, dass er an diesem Nachmittag auf seinem Grundstück mit ihr geschlafen hätte, obwohl er so wenig von ihr hielt, drehte sich ihr der Magen um. Und bei dem Gedanken, dass sie es zugelassen hätte, wurde ihr schlecht.
    »Nicht wahr, Annabelle?«
    »Richtig.«
    »Geht’s dir gut? Du klingst seltsam.«
    »Mir geht’s gut. Ich ruf dich an, wenn ich wieder in der Stadt bin.«
    »Okay«, erwiderte Mike zögernd. »Ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich dich noch aufgezogen habe, dass du dich in diesen Typen verknallen sollst. Ich schätze, ich hab mich gewaltig in ihm geirrt.«
    »Schlechtes Urteilsvermögen scheint es gerade im Überfluss zu geben.«
    Mike schwieg. »Gibt es etwas, was du mir sagen willst, Boss?«
    Wie scharfsinnig von ihr. »Nein, nichts. Wir sehen uns bald.«
    Sie legte auf und suchte einer plötzlichen Eingebung folgend das Foto, das sie beim Wandern von Clay gemacht hatte, wo er sich gegen einen Stein lehnte und untypischerweise
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