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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit!
Autoren: Stephanie Bond
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führen?«
    Sie starrte ihn wütend und ungläubig an. Dieser Mann konnte doch unmöglich glauben, dass sie ihre Mutter war? Sie warf einen Blick auf das Geld in ihrer Hand, dann auf Clay Castleberry. »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    Er sah sie durchdringend an. »Oh, doch.«
    »Sie bieten mir zwanzigtausend Dollar.«
    Er trat auf sie zu, kam ihr zu nahe, und sein Gesichtsausdruck schien sie zu verhöhnen. »Nicht genug, um Sie Ihre wahre Liebe vergessen zu lassen?« Seine Stimme verwandelte sich von Seide zu Sandpapier. Er stand so dicht vor ihr, dass sie spüren konnte, wie sein warmer Atem über ihre Haut strich. »Sparen Sie mir die Märchenstunde, Ms Coakley. Mein Vater ist der Romantiker – ich glaube nicht an Happy Ends.«
    Der Mann gewährte ihr einen tiefen Einblick in die Familie, in die ihre Mutter einheiraten wollte, und bekräftigte ihren Entschluss, Belle um jeden Preis davor zu bewahren. Das Wissen, dass Clay Castleberry die Situation so vollkommen falsch verstanden hatte, ermutigte sie. Sie war im Vorteil.
    Nach einer angemessenen Pause sagte sie: »Und was erwarten Sie im Gegenzug für die Bezahlung?« Sie zauberte sich ein zuckersüßes Lächeln auf die Lippen. Zum Glück verlangte ihr Job ein gewissen Maßes an schauspielerischem Talent.
    Ein Hauch von Triumph zuckte um seine ernsten Mundwinkel. »Sie werden die Verlobung lösen und die Stadt für eine Weile verlassen.«
    Er hielt inne, als wollte er ihr gestatten, sich seine Anweisungen einzuprägen, ehe er fortfuhr. Der Mann war offenbar daran gewöhnt, Befehle zu erteilen.
    »Ich werde mit Martin zur Ablenkung in den Urlaub fahren. Bis er zurückkommt, haben Sie eine andere Telefonnummer und sind immun gegen seine Aufmerksamkeitsbekundungen. Haben wir uns verstanden?«
    Ein ungewöhnlicher, böser Schalk überkam sie, und sie fuhr mit dem Daumen über die Geldscheine. »Und wenn ich mich weigere?«
    Er beugte sich noch weiter vor und stützte eine Hand gegen die Wand neben ihrer Schulter. Mit einer halben Drehung hätte sie sich seiner über ihr aufragenden Gestalt entziehen können, aber sie blieb wie erstarrt, wo sie war. Ihr Atem ging flach, und sie war sich ihres beinahe nackten Zustandes bewusster denn je. Seine Augen waren nicht schwarz, wie sie angenommen hatte, sondern dunkelblau und von genug Fältchen umgeben, dass sie ihn auf Anfang bis Mitte dreißig schätzte. Seine Haut duftete nach Minze – Rasierschaum, entschied sie, da seine fest aufeinandergepressten Kiefer frisch rasiert aussahen.
    »Wenn Sie sich weigern«, flüsterte er mit schmalem Mund, »dann werde ich Ihnen, sagen wir mal, Schwierigkeiten bereiten.«
    Sie ging ihre Optionen durch und beschloss, dass es angemessen wäre, ihm ins Gesicht zu lachen. Ihr Mund zuckte.
    »Fünfundzwanzigtausend«, sagte er leise und mit einer so sinnlichen Stimme, als machte er ihr das größte Kompliment. »Und keinen Cent mehr.«
    Selbst als die Wut in ihr hochkochte, reagierte ihr verräterischer Körper auf seine Nähe. Sie befeuchtete sich die Lippen. Etwas in ihr trieb sie einfach dazu, diesen arroganten Mann zu provozieren. »Und was, wenn ich Ihnen sage, dass ich Ihrem Vater hingebungsvoll zugetan bin?«

    Ein paar Sekunden lang verdrängte Panik alle anderen Gefühle in Clays Brust. Diese Frau bewies mehr Mumm als die anderen. Empfand sie wirklich etwas für Martin, oder war sie nur entschlossener? Er suchte in ihrem Gesicht nach Hinweisen, ob sie es ernst meinte, aber ihre faszinierenden Augen waren undurchdringlich. Ein paar Strähnen ihres walnussbraunen Haars waren schon getrocknet und umrahmten ein Gesicht, dessen Struktur ungewöhnlich elegant war. Ihre Haut war rein und klar, ihre Wangen gerötet, die Sommersprossen deutlich sichtbar. Der Duft von Babypuder stieg ihm in die Nase und erinnerte ihn daran, dass sie erst vor Kurzem geduscht hatte und vermutlich unter ihrem Morgenrock nackt war. Wie oft hatte sein Vater sie so – oder mit noch weniger bekleidet – gesehen?
    Ein Anflug von Neid regte sich in ihm, aber Wut verscheuchte diese unangemessene Reaktion, als er sich eingestand, dass die Frau es genießen würde, wenn sie wüsste, dass sie bei beiden Castleberrys Gefühle auslöste. Während er sich bemühte, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen, fiel sein Blick auf ihre vollen, roten Lippen. Einer plötzlichen Eingebung folgend, legte er ihr die Hand in den Nacken und zog ihren Mund auf seinen. Er hatte keinen Grund zu zögern – sein Instinkt hatte ihn noch
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