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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit!
Autoren: Stephanie Bond
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konnte, als sie vertragen würden. Je früher er zur Sache kam, desto besser.
    »Ms Coakley, ich will Ihnen ein Angebot machen.«

KAPITEL DREI
    Annabelle musterte den imposanten Mann, der sie in der Bahn so wirkungsvoll ausgeblendet hatte. Sie drückte bei dem Gedanken, dass er sich nicht einmal an sie erinnerte, das Kreuz durch. Der Schuft. Kein Wunder, dass er ihr so vertraut vorgekommen war. Clay Castleberry sah seinem berühmten Vater durchaus ähnlich, und wenn sie seine ärgerliche Aussage bedachte, verhielt er sich auch wie er. »Ein Angebot?«
    »Können wir das drinnen besprechen?«
    Sie zögerte. Sein arrogantes Auftreten ließ jede Menge Alarmglocken losgehen, die bis in alle Ecken ihres Verstandes schrillten. Dennoch würde ihr alles, was sie über die Castleberrys in Erfahrung bringen konnte, als Munition nützen, wenn sie Belle ihre Argumente vortragen wollte. Wortlos winkte sie ihn mit einer ausholenden Bewegung ihres Arms ins Innere des Hauses und trat einen Schritt zurück, damit er hereinkommen konnte. Sie drückte sich mit dem Rücken gegen die Tür, um jeden Körperkontakt zu vermeiden, aber die intensive Ausstrahlung des Mannes streifte sie so spürbar, wie sein Arm es getan hätte, und löste Gefühle in ihr aus, die sie den eindeutig zu vielen Abenden zuschrieb, die sie in Gesellschaft ihrer Katze verbracht hatte.
    Er hatte den Anzug gegen eine braungraue Hose und ein langärmeliges, helles Hemd getauscht, dessen teurer Schnitt ein passendes Preisschild vermuten ließ. Er war groß, wahrscheinlich einen Meter neunzig, hatte breite Schultern und Schenkel, die den Stoff der Hose spannten, wenn er sich bewegte. Sie fragte sich, welchen Beruf er ausübte, dass ihm genug Zeit im Fitnessstudio blieb, um einen so fantastischen Körper zu erhalten. Sie legte den Kopf zur Seite und bemerkte das kurz geschnittene Haar, die gebräunte Haut und die selbstbewusste Haltung. Wenn sie so darüber nachdachte, besaß dieser Sohn aus reichem Hause vermutlich ein Fitnessstudio.
    Sie folgte ihm die wenigen Schritte ins Wohnzimmer und zeigte auf die gelbe Sitzgarnitur im französischen Landhausstil. »Nehmen Sie doch Platz.«
    Er ließ den Blick kurz durchs Zimmer schweifen, bevor er sich genau auf der Mitte des Teppichs zu ihr umdrehte. »Ich stehe lieber.«
    Sie wartete auf der Türschwelle, ein paar Schritte von der Eingangstür entfernt, die sie offen gelassen hatte. Sollten doch Fliegen hereinkommen – eine Frau konnte nicht vorsichtig genug sein, wenn ein Castleberry in der Nähe war. »Wie Sie wollen.«
    Er betrachtete sie von oben bis unten und löste ein Déjà-vu aus, das ihre Stimmung nicht gerade besserte. Sie hatte sich die Zeit genommen, in die Hausschuhe ihrer Mutter zu schlüpfen, über die sie im Flur gestolpert war. Die fellbesetzten Pantöffelchen sahen zugegebenermaßen etwas übertrieben aus, aber wenigstens verbargen sie ihre blauen Zehennägel. Sie machte zur Sicherheit einen zweiten Knoten in den Gürtel des Morgenrocks und reckte die Schultern. »Also, worum geht es, Mr Castleberry?«
    Er schürzte die Lippen, als müsste er sich die Worte zurechtlegen, aber dann wurde sein Gesichtsausdruck hart. Er zog einen dicken, weißen Umschlag aus der vorderen Hosentasche und hielt ihn ihr hin.
    Verwirrt nahm sie ihn entgegen. »Sind das irgendwelche Unterlagen?«
    »Öffnen Sie ihn.«
    Sein Tonfall gefiel ihr nicht, aber sie schob einen kurzen Nagel unter die Verschlussklappe. Beim Anblick der vielen Hundertdollarscheine schlug ihr Herz schneller, und sie hätte den Umschlag beinahe fallen gelassen. »Was ist das?«
    »Zwanzigtausend Dollar. Sie gehören Ihnen, Ms Coakley, wenn Sie dieser Farce ein Ende setzen.« Er lächelte noch immer nicht.
    Fassungslosigkeit lähmte ihren Verstand und schnürte ihr die Kehle zu.
    Sein Gesicht nahm einen kurzen Augenblick lang einen sanfteren Ausdruck an. »Mein Vater ist ein lieber, leichtgläubiger alter Mann und ein leichtes Opfer für junge Frauen, die von seinem nostalgischen Ruhm bezaubert sind.« Er sprach leise und ruhig, als würde er mit einem Kind reden. »Aber glauben Sie mir, es wäre für alle Beteiligten das Beste, wenn Sie das Geld nehmen und für ein paar Wochen verschwinden würden.«
    Sie schüttelte den Kopf, um endlich wieder klar denken zu können.
    »Treffen Sie keine voreilige Entscheidung«, warnte er. »Ich tue Ihnen einen Gefallen. Was für ein Leben könnte eine junge Frau wie Sie schon an der Seite eines Fünfundsiebzigjähren
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