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STOP! (German Edition)

STOP! (German Edition)

Titel: STOP! (German Edition)
Autoren: Diana Jäger , Nicolas La Roche , Tim Marburger , Louisa Schneider , Lisa Altmeyer , Fabian Bauer , Victoria Farina , Michèle Fugmann
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lieren, manchmal aber noch härter, welche zu haben ... Aber über manche Dinge redet man einfach nicht. Mit Fremden schon gar nicht.
    „Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder! Kommen Sie doch einfach mal vorbei, wenn Sie da sind.” Sie sieht mich noch kurz freundlich an und dann geht sie langsam. Zum zweiten Mal schließt sich die Tür.
     
    Als ich meine Wohnung betrete, muss ich an Sammy denken. Und die Zeit rennt.
    Warum jetzt? Dieser Junge ... er ist so wie du ... wie Sammy. Bitte halte noch durch! Es gibt eine Lösung, ich hab es dir versprochen! Versprochen, für dich da zu sein! Das alles schon vor ein paar Jahren. Und jetzt? Die Zeit rennt mir davon. Dieser misslungene Einbruch, der die Lösung für alles hätte sein sollen. Mist, verdammter. Ich werde dich b e schützen, Sammy, was kann ich anderes tun? Ich bin todmüde und schlafe ein.
    Später stehe ich vor ihrer Tür und drücke auf die Klingel. Noch bevor ich mich fragen kann, was ich hier eigentlich mache, öffnet sie die Tür. „Oh hallo, Sie sind es.“
    „Ich folge Ihrer Einladung.“
    „Ja.“
    Wir stehen ratlos herum.
    „Kommen Sie doch rein.“ Sie tritt zur Seite.
    Ich betrete die Wohnung.
    Die Wohnung ist modern und geschmackvoll eingerichtet. In der einen Ecke steht ein Flachbildschirm, in der anderen ein Computer. Auch die Möbel sehen ziemlich teuer aus.
    Ich sage nur: „Wow!“
    Sie schaut verlegen zu Boden. „Meinem Vater gehörten einige Appartement-Anlagen, und nach seinem Tod, nun ja, ich ...“
    Ich nicke. Ja, sie hatte sie geerbt, was sonst? Aber ist das wichtig? Ich denke an den missglückten Einbruch, an das Vermögen, das mir durch die Lappen gegangen ist, und sehe eine Chance.
    Sammy, das könnte die Lösung sein.
    Ich lächle freundlich und offen. Mich zu verstellen war noch nie ein Problem gewesen.
    „Sie sehen nicht glücklich aus“, stellt sie fest.
    Das Gespräch beginnt seltsam zu werden.
    „Tja“, sage ich.
    Dann beginne ich zu reden, keine Ahnung, warum. Und dabei kenne ich sie doch gar nicht.
    „Warum tust du das?“
    Ich weiß nicht, was sie meint.
    „Mir das alles erzählen. Du musst das nicht tun. Wir kennen uns doch kaum.“
    „Wir kennen uns gar nicht“, sage ich.
    Sie nickt.
    Dann rede ich weiter, sie auch. Katie und ich, wir unte r halten uns noch bis tief in die Nacht über eigentlich belanglose Dinge.
    „Wo ist dein kleiner Bruder?“
    „Übernachtet bei einem Freund.“
    „Wie ist es, wenn man sich um seinen kleinen Bruder kümmern muss?“
    „Wie eine Zeitreise zurück in die Grundschule.“
    Wir sehen uns an.
    Als sie kurz im Bad verschwindet, beuge ich mich zu ihrer Handtasche. Es geht schnell, denn ich bin darin geübt. Meine Finger öffnen die Tasche, ziehen die Kreditkarten aus dem Portemonnaie.
    Sie kommt zurück und ich sitze zurückgelehnt auf dem Sofa.
    „Ich muss noch etwas erledigen“, sage ich.
    Sie sieht mich zweifelnd an.
    Dann verabschiede ich mich freundlich.
    „Wann sehe ich dich wieder?“, fragt sie.
    Ich sage es ihr, es ist eine Lüge, aber das merkt sie nicht.
     
    Ich nehme mir ein Taxi zum Flughafen. Die Kreditkarten sind sehr nützlich gewesen.
    Oh, Sammy, die Zeit rennt immer schneller. Ich denke an die Frist, die sie mir gesetzt haben.
     
    Wir haben Sammy. Du weißt, dass wir keinen Scheiß machen. Wenn du es nicht schaffst, die Summe wie abgemacht zu übermitteln, werden wir Sammy töten.
     
    Typen wie die spaßen nicht. Typen wie die machen ernst. Der Einbruch war eine Pleite gewesen, die Kreditkarten funktionieren.
     
    Im Brief ist ein Flugticket. Sei pünktlich. Sonst ist Sammy fällig, du weißt, dass wir es ernst meinen .
     
    Typen wie die wollen keine Überweisung. Sie wollen Bargeld. Scheine. Keine Spuren.
     
    Ein Taxi bringt mich zum Flughafen. Der Kontaktmann erwartet mich in Sassari, in vier Stunden. Mein Flug geht planmäßig in einer Stunde, ausreichend Zeit, um einz u checken. Kein Problem, wenn man nur Handgepäck hat.
     
    Wir erwarten dich am Hafen. Wenn du nicht kommst, ist Sammy tot .
     
    Am Hafen. Dort warten sie auf mich. Wenn ich nicht pünktlich bin, werden sie es tun. Sie werden Sammy töten. Typen wie die kennen da nichts.
     
    Am Flughafen ist die Hölle los. Nichts geht mehr. Menschen stehen herum und ich fühle mich beschissen. Ich denke an Katie und ihren Bruder, von denen ich doch gar nichts weiß. Das Bargeld befindet sich in meiner Jacke, ei n genäht ins Futter. Die Kreditkarten habe ich in einen Mül l eimer
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