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STOP! (German Edition)

STOP! (German Edition)

Titel: STOP! (German Edition)
Autoren: Diana Jäger , Nicolas La Roche , Tim Marburger , Louisa Schneider , Lisa Altmeyer , Fabian Bauer , Victoria Farina , Michèle Fugmann
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sowie Flüge in den Norden.“
    „Ach so, dann ist ja gut. Nicht dass wir noch am Flu g hafen feststecken bleiben.“
    „Keine Sorge.“
     
    Ich nahm mir die Zeitung wieder vor und begann, den Artikel zu lesen.
     
    Europaweit wurden am Wochenende etwa 700 Flüge g e strichen. Transatlantik-Flüge waren davon kaum betroffen, allerdings mussten viele Maschinen umgeleitet werden. Vielerorts kam es zu Verspätungen. Tausende Menschen hingen auf Flughäfen in Norditalien, Portugal und Spanien fest. In Deutschland fielen knapp 50 Flüge von Lufthansa und Air Berlin aus .
     
    Na prima, dachte ich mir. Ob sich das am Flughafen b e merkbar machte? Aber das würde ich bestimmt gleich sehen.
    „Da, unser Shuttle, komm!“, hörte ich meine Mutter sagen.
    Ich legte die Zeitung weg und stand auf, um mich Richtung Ausgang zu begeben. Der Fahrer des Minibusses kam uns entgegen, um uns mit dem Einladen der Koffer zu helfen. Wir stiegen in den Minibus ein, waren die einzigen Gäste, die im Shuttle saßen. Der Fahrer fuhr in rasantem Tempo an. Am Blick meiner Mutter sah ich, dass sie mit dem Fahrstil ganz und gar nicht einverstanden war. Ich griff den Anschnallgurt neben mir und deutete meiner Mutter, dass wohl auch sie sich besser anschnallen solle. Zu meinem E r staunen tat sie dies einfach kommentarlos und so kamen wir nach 10 Minuten wirklich eigenwilliger Fahrt am Flughafen an. Ich fand diesen Flughafen immer wieder beeindruckend. So gesehen könnte man wohl eine halbe Stadt in dem Gebäude unterbringen, aber bei dem Flugverkehr mussten solche Dimensionen scheinbar einfach sein. Wir befanden uns nun am Terminal 2 vor der Ankunftshalle D. Ich nahm den vo r sorglich ausgedruckten Plan der Fluggesellschaften heraus, um zu wissen, wo genau wir nun hin mussten. Terminal 1, Halle C, Condor. Gefunden. Es war natürlich klar, dass der Schalter zum Vorabend-Check-in ungefähr am anderen Ende des Flu g hafens lag. Aber besser jetzt den ganzen Weg mit den Koffern in Kauf nehmen, als morgen früh. Als wir in das Flughafe n gebäude eintraten, konnte ich kein vermehrtes Aufkommen an Passagieren feststellen. Mama schien doch recht gehabt zu haben, scheinbar betraf uns diese Vulkansache nicht wirklich. Umso besser für uns. Wir gingen den Korridor entlang, was hier einem Slalomlauf glich. Es war für mich unvorstellbar, wie viele Menschen hier tagtäglich zu jeder nur vorstellbaren Zeit unterwegs waren. Plötzlich sah ich etwas auf dem Boden vor den Telefonzellen liegen. Ich schaute zu meiner Mutter und ihr Blick verriet mir, auch sie hatte das Portemonnaie g e sehen. Ich steuerte den Wagen darauf zu und als ich mich bückte, um es aufzuheben, kniete bereits eine weitere Frau neben mir. Sie sah mich nicht gerade erfreut an.
    „Ist das Ihres?“, fragte sie mich.
    „Nein“, musste ich wahrheitsgemäß antworten. „Ihres?“, warf ich noch die Frage hinterher. Auch sie verneinte.
    „Gut, dann nehme ich es an mich und bringe es zum Fundbüro“, sagte ich und steckte den Geldbeutel schnell ein. Die Dame warf mir noch einen zornigen Blick zu und ging weiter ihres Weges. Meine Mutter fragte mich, was ich nun vorhatte.
    „Ganz einfach, ich hoffe darauf, dass jemand sein Urlaubsgeld darin aufbewahrt und es vor der Telefonzelle hat liegenlassen.“
    „Das kannst du doch nicht ernst meinen!“
    „Natürlich. Ich werde das Geld behalten und den Gel d beutel samt Papieren abgeben, so hat derjenige den Stress mit den Ämtern nicht. Meinst du etwa, die Frau, die eben noch da war, hätte ihn komplett abgegeben?“
    „Nein.“
    „Na siehst du. Von mir bekommt er immerhin noch seine Ausweise zurück.“
    „Ich dachte immer, ich hätte dich zur Ehrlichkeit erzogen ...“
    „Ich bin doch ehrlich. Ich sage dir, dass niemand den Geldbeutel abgeben würde, also sei wenigstens beruhigt, dass ich nur das Geld nehme.“
    Ich war erstaunt, dass meine Mutter von meiner Handlung überrascht war. Wir gingen weiter den Korridor entlang, bis wir zum Aufzug kamen. In Selbigem war außer uns niemand zugegen, so dass ich hier nachschaute, was sich denn in dem Portemonnaie befand. 30 Euro und ein Foto. Kein Ausweis, nichts.
    „Schade, war wohl nichts mit Urlaubskasse .“
    Meine Mutter schüttelte nur still den Kopf.
    Als wir am Schalter ankamen, erfreuten wir uns ob der nicht vorhandenen Schlange. Wir gingen zu dem laut meinem Zettel richtigen Schreibtisch und gaben der Frau unsere Tickets. Als ich anfangen wollte, die Koffer auf das Band zu heben, hielt sie
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