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STOP! (German Edition)

STOP! (German Edition)

Titel: STOP! (German Edition)
Autoren: Diana Jäger , Nicolas La Roche , Tim Marburger , Louisa Schneider , Lisa Altmeyer , Fabian Bauer , Victoria Farina , Michèle Fugmann
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mich zurück.
    „Es tut mir leid, aber wir können leider kein Gepäck a n nehmen.“
    „Wie bitte?“
    „Aufgrund der ausgefallenen Flüge ist unser Depot jetzt schon voll. Ich kann Sie jedoch gerne jetzt schon einchecken, dann ist das schon einmal erledigt.“
    Meine Mutter schaltete sich nun in das Gespräch ein.
    „Das heißt, Sie checken uns jetzt ein, wir nehmen unser Gepäck wieder mit und müssen morgen so oder so wieder hier her, da wir unsere Koffer aufgeben müssen?“
    „Genau.“
    Jetzt war es wohl an der Zeit, meiner Mutter einen schuldbewussten Blick zuzuwerfen. Ich bekam einen g e nervten zurück. So ließen wir die Dame ihre Arbeit verrichten und nahmen unsere Koffer wieder mit zum Gepäckauto.
    „Gute Idee hattest du da, Kind!“
    Ja, ich wusste es. Ja, ich war ebenso genervt.
    „Immerhin gehen wir jetzt plus 30 Euro aus der Sache“, versuchte ich das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Schlechte Idee, ich vergaß, dass Mutti ja immer noch dagegen war, das Geld zu behalten. Ich steuerte auf unserem Rückweg zur Haltestelle des Shuttles die Information an. Dort standen ein paar Leute vor mir, ich jedoch wollte den Geldbeutel ohne große Warterei und damit eventuell entstehenden Fragen lo s werden.
    „Guten Tag, kann ich den gerade bei Ihnen abgeben?“, sagte ich und legte der Frau am Schalter den Geldbeutel auf den Tisch. Diese nahm ihn, öffnete ihn und stellte – ebenso wie ich – fest, dass keine Papiere darin waren.
    „Natürlich, Sie müssen mir nur gerade Ihre Personalien geben, denn so darf ich das nicht annehmen.“
    Schöner Mist.
    „Tut mir leid, aber ich habe gerade gar keine Zeit, mein Zug fährt gleich.“
    „Es ist leider unabdingbar, dass Sie mir Ihre Daten geben, denn wie gesagt darf ich das so nicht annehmen.“
    „Und wie ich schon sagte: Ich muss jetzt weiter. Entweder Sie nehmen ihn jetzt so, oder ich nehme ihn wieder mit!“
    „Dann bleibt leider nichts anderes, als dass Sie ihn wieder mitnehmen.“
    Unvorstellbar. Ich griff nach dem Geldbeutel, erntete sowohl von der Frau am Schalter komische Blicke, wie auch von den Leuten aus der Schlange. Aber es blieb ja nichts, meinen Namen konnte ich nicht nennen, nachdem ich das Geld herausgenommen hatte. Ich ging unverrichteter Dinge zu meiner Mutter, welche bereits ein ausführliches Gespräch über mein Karma bereit hatte, das ich mir den Rest des Weges a n hören musste.
    „Und was hast du jetzt vor mit dem Ding?“
    „Ganz einfach, wenn die Info es nicht haben will, werfe ich's in den nächsten Briefkasten.“
    Genau das tat ich auch. Endlich weg mit dem Geldbeutel, diese Nerverei wegen nur 30 Euro. Wir stellten uns an der Haltestelle in den Raucherbereich und warteten auf unser Shuttle. Die Rückfahrt verlief genau wie die Hinfahrt, auch diesmal sagte meine Mutter nichts. Im Hotel angekommen gingen wir direkt zum Speisesaal. Wir entschieden uns für das Büffet, Hauptsache endlich was ordentliches essen. Danach gingen wir, wieder mit unserem Gepäck bewaffnet, auf unser Zimmer. Ich rief noch zu Hause an, um zu sagen, dass alles schiefgelaufen ist und meine Mutter mich für unmoralisch hält. Also alles wie immer.
     
    Am nächsten Morgen klingelte der Wecker sehr früh. Viel zu früh, meiner Meinung nach, dieser war ich jedoch immer, wenn mich ein Wecker aus dem Schlaf reißt. Es war erst halb sechs, als ich mich bequemte, samt meiner Kleidung ins Bad zu tapsen. Schnell die Türe schließen, denn Mutti stand schon in voller Montur, noch nervöser als gestern, in den Star t löchern zum Frühstücken, und irrte derweil willkürlich im Zimmer umher. Ich machte mich in den ruhigen, mir zur Ve r fügung gestellten 10 Minuten fertig und war bereit zum Kaffeetrinken. Wir nahmen die Koffer bereits mit nach unten, um sie an der Rezeption abstellen zu können. Nachdem das erledigt war, begaben wir uns in das Hotelrestaurant. Mutti ist im Urlaub immer begeistert beim Frühstück, entgegen der sonstigen Gewohnheit. Es war bei uns nie 'Mode' gewesen, zu frühstücken. Ich hielt mich da auch während der Urlaubszeit dran. Zumindest anfänglich. Während sie sich also am Büffet den Teller volllud, saß ich, griesgrämig wie ich morgens immer bin, mit meiner Tasse Kaffee am Tisch. Ich blätterte in einer Zeitschrift, um jeglichen Gesprächen aus dem Weg zu gehen. In Ruhe wach werden gehörte für mich eben zum Urlaub.
    „Wenn du auch noch etwas essen möchtest, würde ich an deiner Stelle so langsam etwas holen
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