Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
stieg wieder aus. Der Portier am Eingang erbot sich, die Brieftasche morgen früh dem Besitzer zu übergeben, doch Molly wollte sie persönlich überbringen. Da sich auf den Anruf oben in der Wohnung niemand meldete, wies der Portier Molly den Weg hinauf zum Penthouse. Als sie im Lift stand und die Türen sich schlossen, fragte sie sich, was sie hier eigentlich tat. War sie darauf aus, Leandro wiederzusehen?
    Der Lift kam an, die Türen glitten auf, Molly fand sich in einer halbrunden Halle wieder. Der Spanier stand vor der einzigen Tür hier im obersten Stockwerk und suchte in seinen Taschen. Als er Molly erblickte, zog er überrascht die Augenbrauen in die Höhe.
    „Suchen Sie die hier?“ Sie hielt ihm die Brieftasche entgegen. „Sie lag auf dem Boden in meinem Auto.“
    „Ja, genau danach suche ich.“ Er zog eine Schlüsselkarte aus der Brieftasche und öffnete damit die Tür. „Nein, gehen Sie nicht.“ Er hielt Molly zurück, als sie sich zum Lift umdrehte. „Kommen Sie, trinken wir etwas zusammen.“
    „Nein, danke. Deshalb bin ich nicht heraufgekommen.“ Sie fühlte sich unwohl, und sie konnte es nicht verbergen.
    „Aber das hätte der Grund sein müssen, querida .“ Er schaute ihr durchdringend in die Augen. „Warum versuchen wir beide, es zu ignorieren?“
    Molly brauchte nicht zu fragen, was er mit „es“ meinte. Von der Sekunde an, da sie ihn gesehen hatte, beherrschte er ihre Gedanken. Sie musste sich zusammennehmen, um nicht reglos dazustehen und ihn anzustarren, um sich jedes Detail einzuprägen, damit sie sich in Zukunft sein schönes Gesicht immer wieder in Erinnerung rufen konnte. „Weil es verrückt ist!“, stieß sie aus und trat zurück, ermahnte sich, endlich zu gehen.
    Leandro griff nach ihrem Handgelenk und zog sie mit sich in die Wohnung. „Ich will nicht hier draußen stehen und reden. Hier hängen überall Kameras.“
    Deckenlicht flammte auf, erleuchtete eine riesige Diele, mit Marmor ausgelegt. Auf einem eleganten Glastisch stand eine Skulptur aus Bronze. Das Ganze sah aus wie aus einem exklusiven Einrichtungsmagazin, es machte Molly nervös.
    „Sehen Sie doch nur, wie Sie leben! Sie sind Bankier, ich bin Kellnerin. Genauso gut könnten wir von zwei verschiedenen Planeten stammen!“
    „Vielleicht ist das ja Teil der Anziehungskraft zwischen uns. Wieso auch nicht?“ Er nahm auch ihre andere Hand, nur um den Körperkontakt nicht abbrechen zu müssen. „Ich möchte nicht, dass Sie gehen …“
    Mit den Daumen streichelte er sacht über die Stellen, dort wo ihr Puls schlug. Sie sah in seine golden schimmernden Augen auf und wusste, es war ein Fehler. Denn jeder klare Gedanken verflüchtigte sich, sie konnte kaum noch atmen. Auch sie wollte nicht gehen, aber sie war auch nicht der Typ, der Risiken einging. Das Leben hatte ihr beigebracht, dass Unvernunft kostspielig und schmerzhaft sein konnte. „Dieses Gefühl ängstigt mich halb zu Tode“, gestand sie flüsternd.
    „Und ich habe mich seit Jahren nicht lebendiger gefühlt, querida .“ Nachdenklich musterte er sie, versuchte zu verstehen, warum er so intensiv nach ihr verlangte. „Das ist nicht verstörend, sondern ein Grund zum Feiern.“
    Er beschrieb genau das, was sie fühlte. Es schien ihr ihre Reaktion auf ihn akzeptabler zu machen, auch wenn es sie schockierte, dass die Spitzen ihrer Brüste sich aufrichteten und sich jäh schmelzende Hitze in ihrem Schoß sammelte. Sie schnappte nach Luft, als er den Kopf beugte und ihren Mund fordernd in Besitz nahm. Die Dringlichkeit, die er zeigte, als er ihr den Mantel von den Schultern streifte, war auch genau das, wonach ihr Körper sich mit aller Macht sehnte. Ihre Lippen teilten sich willig, um seiner fordernden Zunge Einlass zu gewähren.
    Ein Beben durchlief Leandro, als sie seinen Kuss erwiderte. Er fasste sie bei der Taille und zog sie zu sich heran. Atemlos hob er den Kopf.
    „Möchtest du einen Drink?“, fragte er.
    „Nicht, wenn das heißt, dass du dann aufhörst, mich zu küssen.“ Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schob die Finger in sein Haar.
    „Ich kann nicht aufhören“, stöhnte er und glitt mit den Lippen an ihrem Hals hinab. Erschauernd stieß sie kleine Laute aus, während er immer neue erogene Zonen auf ihrer Haut entdeckte. Ihre hingebungsvolle Begeisterung fachte sein Verlangen nur weiter an. „Bleib heute Nacht bei mir“, drängte er.
    Ihr Verstand klärte sich gerade lange genug, um diese Einladung in Gedanken auszuschlagen. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher