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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung
Autoren: Stephanie Laurens
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»Es klingt, als ob Hadley oder Jervis, falls das sein richtiger Name ist, zwar den Schatz an sich bringen wollte«, wisperte Jonas, während die Zwillinge voranstapften, »dass er aber niemals die Absicht hatte, sich selbst auf die Suche zu machen. Erst Wochen nach deiner Ankunft ist er aufgetaucht. Es dürfte nicht schwer für ihn gewesen sein, jemanden zu finden, der ihn benachrichtigt, sobald du das Haus deines Onkels verlassen hattest. Ich vermute, dass Susan deinen Plan kannte, das Haus bald nach deinem fünfundzwanzigsten Geburtstag zu verlassen?«
    Em nickte. »Issy und ich haben ihr oft geschrieben. Es war ein offenes Geheimnis zwischen Susan und uns.«
    »Das heißt, dass Jervis über alles Bescheid wusste. Deshalb hat er vermutet, dass es, wenn er die Zwillinge zu dir schickt, den Druck auf dich erhöhen würde, das Haus deines Onkels an deinem fünfundzwanzigsten Geburtstag zu verlassen.«
    »Seine Rechnung ist aufgegangen«, gestand Em ein. »Harolds Verhalten ihnen gegenüber war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.«
    Als sie im Gewölbe ankamen, hatten Oscar und Thompson sich auf eine Grabplatte gezwängt und ließen wartend die Beine baumeln. Sie standen auf, als die Mädchen ihnen entgegenrannten und über schlechte Menschen und Laternen und Messer plapperten.
    Thompson zog die Brauen hoch und warf Jonas einen Blick zu.
    Jonas deutete mit einem Kopfnicken zurück in den Tunnel. »Hadley liegt bewusstlos in einer Höhle weiter drinnen. Beide Tunnel führen zu ein und derselben Stelle.«
    »Gut.« Thompson schnappte sich die Laterne, die er auf ein Grab in der Nähe gestellt hatte. »Am besten, Oscar und ich holen ihn raus.«
    »Hier.« Jonas reichte Oscar seine Laterne. »Sie werden gleichzeitig durch beide Tunnel gehen müssen, denn sonst könnte er einen zur Flucht benutzen, während Sie sich im anderen befinden.«
    Thompson grinste, konnte seine erwartungsvolle Freude nur mühsam verbergen. »An uns wird er nicht vorbeikommen.« Er wandte sich an Em, reichte ihr den Segeltuchbeutel. »Ich denke, das gehört Ihnen, Miss.«
    »Vielen Dank.« Obwohl ihr sehr ernst zumute war, lächelte Em, als sie den Beutel nahm.
    »Dann werden wir uns auf den Weg machen und den Verbrecher holen.« Oscar verabschiedete sich mit einem Nicken, eilte zum anderen Tunnel und überließ es seinem Bruder, durch den nächstliegenden zu stapfen.
    Das Licht ihrer Laternen war bald verschwunden. Jonas nahm Em die Laterne ab, die sie noch in der Hand hielt. Er achtete nicht auf den Schmerz, der in seiner Schulter brannte, hob die Laterne hoch und drängte die ihm anvertrauten Menschen die gewundenen Stufen zur Gruft hinauf und anschließend in die Kirche.
    Dort trafen sie auf eine Menge besorgter Menschen, die im Begriff waren, die Gruft zu stürmen, um ihnen zu helfen, allen voran Filing, Issy und Henry. Beim Geräusch der trappelnden Schritte der Zwillinge war die Menge in Schweigen verfallen und wartete; und kaum waren die Mädchen in die erwartungsvolle Stille hineingeplatzt, sorgten sie dafür, weiter im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Glücklich erzählten sie ihre eigene Geschichte und Ems und Jonas’ noch dazu. Em wechselte einen trockenen Blick mit Jonas und ließ sie gewähren. Denn abgesehen von allem anderen lenkten sie die Aufmerksamkeit der Menge ab.
    Die Menschen lauschten den Zwillingen noch gebannt, als sich alle auf den Weg zum Gasthaus machten. Dort saßen die übrigen Dorfbewohner wie auf glühenden Kohlen, um zu erfahren, welches Ende die Entführung genommen hatte und ob das verlangte Lösegeld gezahlt worden war.
    Denn nachdem Edgar Thompson benachrichtigt hatte, war er wieder an seinen Platz am Tresen zurückgekehrt. Em stellte fest, dass die Geschäfte für einen gewöhnlich ruhigen Donnerstagabend ausgezeichnet liefen.
    Alle warteten gespannt auf den Augenblick, in dem Hadley-Jervis von Thompson und Oscar in den Schankraum geschleppt werden würde. Doch sie wurden enttäuscht.
    »Er ist geflüchtet«, berichtete Thompson, »ich bin zuerst in der Höhle angekommen, Oscar kam nur wenige Sekunden später. Ausgeschlossen, dass der Kerl an uns vorbeikommen konnte. Aber in der Höhle war er trotzdem nicht. Jedenfalls nicht, soweit wir es sehen konnten. Wir haben nicht besonders gründlich gesucht. Konnten uns nicht vorstellen, dass er ohne eine Laterne in der Dunkelheit irgendwas versuchen würde. Also sind wir zurückgekehrt und haben den Eingang zum Gewölbe und zur Gruft
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