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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung
Autoren: Stephanie Laurens
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schützen, die wir lieben.« Wieder atmete sie tief durch, war entschlossen, das leidige Problem jetzt ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. »Wenn ich in der Lage bin, die Tatsache anzuerkennen und zu begrüßen, dass du mich liebst und mich deshalb beschützen willst, dann gibt es etwas, was du umgekehrt auch anerkennen und begrüßen solltest.«
    Seine Augen wirkten so dunkel und ausdruckslos aus wie das weite Meer. »Was?«
    Em gestikulierte in der Luft herum. »Dass ich dich liebe! Und das heißt, dass ich dir gegenüber genauso empfinde wie du mir. Das heißt, dass ich nicht kleinlaut danebenstehen werde, während irgendein Verbrecher versucht, dir ein Leid anzutun. Das heißt, dass ich ebenso alles tun werde, um dich zu schützen, wie du es bei mir tust.«
    All ihre Gefühle schienen in ihr hochzukochen und über ihre Lippen zu sprudeln. »Wenn wir heiraten, werde ich in unserer Ehe keine stille Teilhaberin sein.«
    Seine Lippen zuckten. Jonas kämpfte darum, sich zu beruhigen, ihren Blick festzuhalten. Schaffte es nicht.
    Em verengte ihre Augen zu Schlitzen. »Wehe du lachst. Es war nicht als Witz gedacht.«
    Jonas konnte das Lächeln nicht länger unterdrücken. Als ihm ein polterndes Lachen entfuhr, griff er nach ihr. »Es tut mir leid.« Er zog sie in die Arme; sie kam näher, blieb aber steif, bis er die Arme um sie schloss und sie an sich schmiegte. »Ich ...«, keuchte er, atmete ein und hielt die Luft an, kämpfte darum, seine unpassende Fröhlichkeit zu unterdrücken, in die sich nicht wenig Erleichterung mischte.
    Wenn wir heiraten ... Sie liebte ihn. Sie vertraute ihm. Ungeachtet all dessen, was geschehen war, hatte er sie für sich gewonnen.
    »Ich verstehe.« Jonas verstand wirklich. »Aber ...?« Er schaute sie an, wartete, bis sie seinen Blick erwiderte. »Du hattest recht«, gestand er ein. »Ich hätte mich nicht leicht überzeugen lassen, dich ins Gewölbe gehen zu lassen, um dem Verbrecher den Schatz zu übergeben. Wahrscheinlich hätte ich mich überhaupt nicht überzeugen lassen.«
    Jonas spürte, wie seine Gesichtszüge sich wieder verhärteten, als er daran dachte, was sie durchgestanden hatte - was sie möglicherweise hätte durchstehen müssen, welches Risiko sie wissentlich eingegangen war -, und er zwang sich zu einem Eingeständnis: »Es gefällt mir nicht, das zu sagen, aber du hattest recht. Jedenfalls damit, in die Gruft zu gehen, um deine Schwestern zu retten. Aber trotzdem werde ich niemals, wirklich niemals zustimmen, dass du dich in Gefahr begibst, um mich zu retten.«
    Em durchbohrte ihn mit golden schimmernden Blicken. »Wenn das so ist, dann müssen wir uns in diesem Fall darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind.«
    Jonas zögerte. Es kostete ihn große Anstrengung, aber er nickte. »In Ordnung.«
    Em musterte ihn misstrauisch. »In Ordnung?« Sie gestikulierte mit einer Hand. »Du hast also nichts dagegen, dass ich einschreite, wie ich es für richtig halte, wenn du in Gefahr bist?«
    Jonas presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. »Falsch. Ich habe durchaus etwas dagegen. Jederzeit und überall. Aber wenn das der Preis ist, den ich zu zahlen habe, damit du mich heiratest... dann ist es gut. Ich komme damit zurecht. «
    Er würde alles tun, was in seiner Macht stand, um sicherzugehen, dass sie niemals wieder in eine gefährliche Situation käme, in der sie glaubte, ihm helfen zu müssen.
    Ihrem Blick nach zu urteilen hatte sie das ebenfalls begriffen, nickte aber nach ein paar Sekunden. »Sehr gut.« Die kampfbereite Anspannung in ihrem Innern ließ nach. Sie musterte sein Gesicht, neigte den Kopf und schaute ihn mit großen Augen an. »Nun, ich glaube, du wolltest mir eine Frage stellen, nicht wahr?«
    Ihre Stimme klang weich, einladend.
    Die Welt schien stillzustehen. Plötzlich konnte Jonas ihre sanfte Wärme mehr als deutlich spüren, ihren Körper, der sich geschmeidig in seine Arme schmiegte. Ihm war nur zu bewusst, wie sehr das Leben und seine ganze Welt von ihr abhängig waren. Wie kostbar sie ihm war, wie durch und durch lebendig, seine Zukunft ... Em war mit Haut und Haar sein geworden, gehörte wahrhaftig ihm.
    Die Worte kamen ihm leicht über die Lippen. »Emily Colyton, möchtest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?«
    In diesem Moment tat sie nichts anderes als ihn anzusehen - als ob all ihre Sinne sich auf seine Worte konzentrierten, darauf, sie zu genießen, bis auch das letzte Echo verklungen war. Dann breitete sich ein
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