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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung
Autoren: Stephanie Laurens
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entscheidend dafür sein würde, ob sie ihn als Ehemann akzeptierte. Dabei konnte sie nicht einmal sagen, auf welche Weise es entscheidend sein würde. Aber als sie spät in der Nacht das Gasthaus abschloss und hörte, wie Edgar sich über den Vorplatz entfernte, war sie mehr als bereit, die Treppe zu ihren Zimmern hinaufzusteigen - und die Sache mit dem Gentleman, der ihr auf dem Fuße folgte, endlich hinter sich zu bringen.
    Em öffnete die Wohnzimmertür und bat ihn hinein. In der Mitte des Zimmers blieb sie stehen und wollte sich gerade zu ihm umdrehen, als eine große, harte Handfläche ihre Taille von hinten umfasste und sie weitertrieb ... durch die geöffnete Tür in ihr Schlafzimmer.
    Em versteifte sich kurz, gehorchte aber. Schließlich spielte es kaum eine Rolle, an welchem Ort sie das Gespräch führten. Außerdem wollte sie sich jetzt nicht durch ein Handgemenge ablenken lassen - sie wollte ihren Verstand beisammenhaben, wenn sie miteinander sprachen.
    Beide blieben in der Mitte des Zimmers stehen. Em wandte ihm das Gesicht zu und war dankbar für die Kerze, die er aus dem Wohnzimmer mitgebracht hatte. Sie wartete, bis er sie auf der Kommode abgestellt hatte. Die Flamme brannte hell und spendete so viel Licht, dass sie sich gut erkennen konnten.
    Jonas straffte den Rücken und drehte sich zu ihr. »Bevor du irgendetwas sagst, möchte ich eines klarstellen. Ich will mich nicht darüber streiten, dass du entschieden hast, das Lösegeld zu zahlen. Ich verstehe sehr gut, dass du die Zwillinge retten wolltest. Natürlich verstehe ich das.« Er stopfte die Hände in die Taschen und fixierte sie mit seinem dunklen Blick. »Aber es macht mich zornig, dass du nicht vorher mit mir darüber gesprochen hast. Über das Verschwinden der Mädchen, die Lösegeldforderung und deine Pläne.«
    Sein Blick schien zu brennen, als er sie anschaute. Em war überzeugt, dass sie sich den plötzlichen harten Zug, die kantigen Konturen in seinem Gesicht nicht einbildete.
    »Du hattest es versprochen. Hattest versprochen, all deine Sorgen mit mir zu teilen, sodass ich dir helfen kann, die Lasten zu schultern. Ich habe dich aus einem einfachen Grund um dieses Versprechen gebeten ... weil du mir wichtig bist.« Unruhig zog er die Hände aus den Taschen, atmete mühsam ein und stieß seine Worte aus. »Nicht nur wichtig. Du bist lebensnotwendig. Entscheidend für mein weiteres Leben. Ich brauche dich. Ich muss dich einfach in meinem Leben haben. Ohne dich wäre es nicht länger lebenswert.«
    Jonas schien nicht zu wissen, was er mit seinen Händen anstellen sollte, ballte sie zu lockeren Fäusten und stemmte sie auf die Hüften. »Ich liebe dich. Deshalb habe ich dich um das Versprechen gebeten. Deshalb wollte ich, dass du es in Ehren hältst. Aber gleich bei der ersten Prüfung hast du es verraten.« Sein Gesichtsausdruck hätte nicht enttäuschter sein können. »Es scheint, als würdest du mir nicht vertrauen.«
    »Halt!« Em erhob die Hand. »Hör sofort auf.« Sie musterte ihn eindringlich. »Du glaubst, dass ich dir nicht vertraue, weil ich es dir nicht erzählt habe und dich nicht gebeten habe, mir mit Hadley zu helfen ... Du glaubst, dass ich kein Vertrauen in deine Liebe setze?«
    Man konnte Jonas die Erschütterung ansehen. Aber als sie wartete, endlos wartete, nickte er kurz und zögernd.
    Em ließ die Hand sinken, atmete tief durch. »Nun, du irrst dich!«, platzte sie heraus. »Es ist genau umgekehrt. Gerade weil ich auf deine Liebe vertraue, habe ich dir nicht erzählt, dass die Zwillinge verschwunden sind. Deshalb habe ich dir Hadleys Brief verschwiegen und dir stattdessen selbst einen geschrieben.« Sie starrte ihn unverwandt an. »Ich habe darauf vertraut, dass du mich liebst. Ich weiß mittlerweile nur zu gut, wie heftig du auf Situationen reagierst, die irgendeine Gefahr für mich bergen könnten.« Sie zeigte mit dem Finger auf sich selbst und freute sich über die Verwirrung in seinen dunklen Augen.
    »Für mich!« Wieder zeigte sie auf sich. »Dessen war ich mir sicher. Ich konnte darauf vertrauen, dass du alles versuchen würdest, dass du kämpfen und gewinnen würdest, um mich in jedem Fall in Sicherheit zu wissen! Aber diesmal durfte es nicht so sein. Diesmal musste ich mich selbst aufs Spiel setzen, um jemand anders zu retten. Andere Menschen, die ich liebe und die ich schützen will, genau so, wie du mir gegenüber auch empfindest.«
    Em hielt kurz inne. »Wo wir gerade darüber sprechen, die Menschen zu
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