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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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dann so weit war, hatte sie es nicht getan. Sie hatte das Recht, wütend zu sein, aber sie hatte versucht, ihre Liebe als Pfand für seine Pflicht zu benutzen, und sie bedauerte ihre harten Worte zutiefst.
    Ein Leben ohne ihn konnte sie sich nicht vorstellen. Sie konnte nicht vergessen, dass er ein Campbell war, aber ebenso wenig konnte sie vergessen, was er für sie und ihren Clan getan hatte. Campbells und Lamonts mochten sich vielleicht
nicht, aber ihre Liebe für ihn war stark genug, den Hass ihres Clans zu überwinden. War seine Liebe das ebenfalls?
    Nicht in der Lage, die Angst abzuschütteln, dass er sie möglicherweise beim Wort genommen hatte und sie nicht wiedersehen wollte, beugte sie sich im Sattel weiter vor und trieb ihr Reittier ein wenig stärker an.
    »Wie lange noch?«, fragte sie den mürrischen Captain.
    Trotz der hereinbrechenden Dunkelheit konnte sie William Campbells Stirnrunzeln erkennen. Es war offensichtlich, dass er ihre überstürzte Reise durch Cowal missbilligte, doch er hatte es nicht riskieren wollen, den Unmut der Gemahlin seines Lairds zu erregen. Sie waren kurz nach Mittag aufgebrochen und über den Firth of Clyde nach Toward übergesetzt, wo sie das birlinn gegen Pferde eingetauscht hatten und nun etwa acht Meilen an der Küste Cowals entlang nach Dunoon ritten.
    »Nur noch etwa eine Achtelmeile. Wir sollten vor Einbruch der Nacht dort sein.«
    Ihre Nerven lagen blank. Nicht nur Jamies mögliche Reaktion verursachte ihr Magenschmerzen. Es machte sie ebenfalls nervös, Argyll von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.
    Auch wenn sie ihn nicht mochte, war es eine unbestreitbare Tatsache, dass Archibald Campbell der mächtigste Mann in den Highlands war. Es war leicht, ihn zu hassen; aber was, wenn die Wahrheit komplizierter war? Würde er ihre Ängste bestätigen oder sie mildern?
    Das würde sie bald herausfinden.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als der Weg sich nach Norden wandte und der Schatten einer gewaltigen Burg in Sicht kam. Die monumentale, steinerne Festung auf der hügeligen Landzunge, die auf den Firth hinausragte, jagte ihr einen Schauer der Angst über den Rücken. Angst, die nur noch größer wurde, je näher sie kamen. Jenseits der Ringmauer
ragten die dicken Steinmauern der Burg empor. Der jahrhundertealte, grob gemauerte Wohnturm beherrschte die Silhouette und wirkte aus der Nähe nur noch furchteinflößender.
    Wie sein Burgherr.
    Der Anblick der Burg stellte ihre Entschlossenheit auf eine harte Probe, und sie verspürte einen Anflug von Unsicherheit. Was sollte sie tun, sein Erbarmen erflehen? Vorausgesetzt, er hatte welches.
    Doch das spielte keine Rolle. Sie würde tun, was auch immer nötig war.
    Entschlossen nahm sie die Schultern zurück, saß ab und wandte sich an den nächsten Wachposten, bevor sie es sich noch einmal anders überlegen konnte.
    »Bringt mich zum Earl.«
    Ein anderer Mann, der der Verantwortliche zu sein schien, kam auf sie zumarschiert und hatte ihre Forderung gehört. Er begrüßte sie, stellte sich als Torwächter vor und sagte dann: »Wir wurden von Eurer Ankunft nicht informiert, Mylady. Ich werde Euch eine Kammer bereiten lassen und dann den Earl und Euren Ehemann wissen lassen, dass Ihr hier seid.«
    »Ich danke Euch, aber ich brauche keine Kammer. Ich muss den Earl unverzüglich sehen. Was ich zu sagen habe, duldet keinen Aufschub.«
    Der Mann wirkte unbehaglich, denn offensichtlich war er es nicht gewohnt, dass eine Lady darauf bestand, seinen Herrn zu sehen, und er war sich nicht sicher, was er diesbezüglich tun sollte. »Ich fürchte, er führt gerade eine Besprechung mit seinen Männern und kann nicht gestört werden.«
    Ihr Herz raste, da sie davor Angst hatte, worum es bei dieser Besprechung ging. »Ist mein Gemahl bei ihm?«
    »Aye .«
    Das war alles, was sie wissen musste. Entschlossen hastete
sie die Treppe hoch, und der Torwächter folgte ihr dicht auf den Fersen.
    »Wartet!«, rief er ihr hinterher. »Ihr könnt da nicht hineingehen.«
    Doch Caitrina ließ sich nicht davon abbringen. Sie setzte ihr betörendstes Lächeln auf und sah ihn an. »Oh, ich bin sicher, es macht ihm nichts aus.«
    Der arme Mann war völlig überrumpelt. »Aber …«
    Caitrina durchquerte bereits den großen Saal. Gegenüber dem Eingang befanden sich zwei Türen, und sie vermutete, dass eine davon – sie riss die erste Tür auf und lächelte – zum Arbeitszimmer des Lairds führte.
    Etwa ein Dutzend Augenpaare starrten sie an, als wäre sie
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