Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller
Autoren: Robert Wilson
Vom Netzwerk:
irgendwas nicht.«
    »Was war das?«, fragte der andere Techniker.
    »Ich hab nichts gesehen.«
    »Ein Ausschlag auf der Anzeige für elektrische Impulse.«
    Sie spielten die digitale Aufzeichnung des Roboters noch einmal ab, und die Batterie in dem linken Auto gab tatsächlich einen winzigen elektrischen Impuls von sich.
    »Diese Batterien sollen komplett ungeladen sein«, erklärte der Einsatzleiter.
    Der Techniker überprüfte die Durchgangsklemmen. Nichts.
    »Also ist da irgendwas drin«, sagte der Einsatzleiter. »Wir holen sie raus.«
    Boxer stieg in den Fahrstuhl zur Royal Suite des Savoy, die die komplette fünfte Etage einnahm. D’Cruz’ indischer Assistent führte ihn durch das holzgetäfelte Büro ins Wohnzimmer. D’Cruz stand an einem der Fenster und blickte über die Themse. Seine Verfassung war offenbar nicht besser geworden. Seine Miene wirkte schlaff und stumpf. Boxer hatte nicht vor, ihm irgendetwas von dem zu erzählen, was er von Simon Deacon erfahren hatte. D’Cruz stand erkennbar unter Druck und könnte geneigt sein, etwas an seine »Mittelsmänner« weiterzugeben.
    »Ich habe gestern einen alten Kollegen von dir getroffen«, sagte Boxer.
    »Und wer sollte das sein?«, fragte D’Cruz, ohne sich umzudrehen.
    »Deepak Mistry.«
    Nun geriet D’Cruz’ Miene in Bewegung. Boxer sah ihr Spiegelbild in der Scheibe. D’Cruz kniff die Augen zusammen, presste die Lippen aufeinander, und die Muskeln unter seiner schlaffen Haut zitterten vor Wut. Mit einem mordlustigen Blick drehte er sich um.
    »Und was macht er hier?«, fragte er leise.
    »Er hat mir erzählt, wer für die erste Entführung verantwortlich war und warum sie durchgeführt wurde.«
    »Und?«
    »Chhota Tambe.«
    Schweigen. D’Cruz blinzelte verwirrt.
    »Chhota Tambe? Den habe ich seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen.«
    »Aber er hat deine Karriere sehr aufmerksam, ja geradezu besessen verfolgt.«
    »Ich sage dir, wer Chhota Tambe kennt oder ihn zumindest sehr gut gekannt hat, und das ist Sharmila.«
    »Richtig, die Gangsterbraut«, sagte Boxer. »Isabel hat es erwähnt.«
    »Sie haben sich in Dubai kennengelernt. Er hat ihr nachgestellt. Es gab eine finanzielle Verlockung, bis sie seine wahren Absichten erkannte, an denen sie nicht interessiert war. Sie ist zu mir gekommen. Ich habe ihr einen Job gegeben. Wir sind ein Paar geworden.«
    »Also eine zweifache Obsession.«
    »Zweifach?«
    »Du hast ihm die Freundin ausgespannt, und er denkt, dass du für den Tod seines älteren Bruders verantwortlich warst.«
    »Bada Tambe?«, fragte D’Cruz verwirrt. »Ist er verrückt? Bada Tambe wurde bei den Bombenanschlägen 1993 durch eine Explosion in der Mumbaier Börse getötet.«
    »Die Bombe bestand aus einem militärischen Sprengstoff namens RDX , Research Department Explosive, aus Pakistan. Tambe glaubt, du hättest ihn per Schiff ins Land geschmuggelt, als du für Dawood Ibrahim gearbeitet hast.«
    »1993 habe ich nicht mehr für Dawood Ibrahim gearbeitet. Da war ich schon beim Film.«
    »Chhota Tambe ist anderer Ansicht. Er sagt, er weiß, dass du in den Heroinschmuggel aus Pakistan verwickelt warst, ein Geschäft, das Dawood Ibrahim von Amir Jat vermittelt wurde, den du, soweit ich weiß, ebenfalls sehr gut kennst.«
    »Hat er das mit der ›Demonstration der Aufrichtigkeit‹ gemeint?«, fragte D’Cruz. »Wollte er ein Schuldeingeständnis? Denn darauf wäre ich in einer Million Jahre nicht gekommen.«
    »Deepak glaubt, er hatte die Absicht, dich zu bestrafen«, sagte Boxer.
    D’Cruz schien in seiner Pose zu erstarren; sein Gesicht lag im Dunkeln, das einzige Licht kam von einer niedrigen Lampe. Hinter ihm schimmerten die Lichter der Royal Festival Hall und des National Theatre im endlosen schwarzen Strom der Themse. Nicht einmal die Füße schien er bewegen zu können, als ob all seine Kraft anderweitig gebunden wäre.
    »Weißt du, Frank, ich bin der eine Mensch, dem du dich anvertrauen kannst. Ich werde es niemandem verraten«, sagte Boxer.
    »Warum sollte ich?«, fragte D’Cruz, wieder zum Leben erwacht.
    »Vielleicht weil es dich zu einem glücklicheren Mann machen würde?«
    »Glaubst du, Glück wäre mir wichtig?«, fragte D’Cruz und bohrte einen Finger in die eigene Brust. »Glück ist etwas für Leute, die an Träume glauben. Menschen, die sich damit zufriedengeben, eine Illusion zu leben. Glück ist bloß etwas, was in der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika steht.«
    »Und was bedeutet dir Alyshia?«
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher