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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller
Autoren: Robert Wilson
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Natasha Radcliffe.
    »Wir haben ihren Aufenthaltsort ermittelt und wissen, wie viele Leute sie bewachen. Wir warten nur auf den passenden Moment, um reinzugehen und sie zu befreien«, sagte der Commissioner der Met.
    »Wir möchten sichergehen, dass wir optimale Chancen haben, den Anführer der Bande, Saleem Cheema, lebendig zu ergreifen«, sagte Richmond. »Die nachrichtendienstlichen Erkenntnisse könnten gewaltig sein.«
    »Die Sprengstofftechniker beginnen mit ihrer Arbeit um Mitternacht«, erklärte Natasha Radcliffe. »Von da an bis zum sicheren Abtransport der Batterien wird das Mobilfunknetz abgeschaltet.«
    Um 23.15 Uhr hielt Cheema die Anspannung nicht mehr aus. Er hatte den Moment so lange wie möglich hinausgezögert und in diesen Stunden nur entdeckt, wie unerbittlich die Zeit war. Er hatte Alyshia mit Handschellen an das Bettgestell gefesselt.
    »Ich gehe nirgendwohin«, sagte sie, die Augen immer noch verbunden.
    Keiner der beiden antwortete. Cheema sagte Rahim, er solle mit nach oben kommen. Sie gingen in die Küche und kochten Tee.
    »Ich habe noch einmal mit dem Führungsstab für Großbritannien gesprochen«, sagte Cheema. »Sie haben mir erklärt, ich müsse sie vor Mitternacht töten.«
    Danach schwiegen beide, Rahim sah auf die Uhr, blies auf seinen Tee und trank einen Schluck.
    »Ich habe noch nie eine Frau getötet«, sagte er.
    »Vor Amir Jat gestern Abend habe ich überhaupt noch nie jemanden getötet«, betonte Cheema.
    »Das hab ich gemerkt.«
    »Sie haben mich gebeten, es zu tun«, erklärte Cheema. »Nein, sie haben es mir befohlen. Sie sagen, es sei eine Bestrafung für die Verfehlungen ihres Vaters, der permanent Unterstützung von unseren Brüdern in Pakistan erhalten und nie etwas zurückgegeben hat.«
    »Und wenn wir es nicht tun?«
    »Sie könnte uns gefährlich werden. Sie war mit im Raum, als ich Amir Jat getötet habe. Es ist möglich, dass sie uns gesehen hat, als wir sie aus dem Kanal gezogen haben.«
    »Ich habe noch nie eine Frau getötet.«
    »Das hast du schon gesagt, Rahim«, erwiderte Cheema verärgert. »Aber ich kann es nicht. Ich kann eine Frau nicht kaltblütig … Ich … ich flehe dich an, mach du es.«
    Rahim stellte seinen Teebecher auf die Anrichte und starrte zu Boden.
    »Ich sage dem Führungsstab für Großbritannien, dass du den Auftrag ausgeführt hast«, sagte Cheema und fasste ihn am Arm. »Ich bin sicher, sie werden dich belohnen.«
    »Ich mache es«, erklärte Rahim und schüttelte Saleem Cheemas Hand ab. »Aber danach bin ich fertig damit. Dann haben wir den Helden der muslimischen Bombenanschläge in Mumbai und eine Frau getötet. Das ist für mich nicht das, worum es bei der islamischen Revolution gehen sollte. Ich werde sie für dich töten, aber danach darfst du dich nie wieder bei mir melden.«
    »Und Hakim?«
    »Hakim ist sein eigener Herr«, sagte Rahim. »Ich mache jetzt einen Spaziergang. Du wartest unten auf mich. Wenn ich zurückkomme, tue ich es, aber du wirst dabei sein. Du wirst zumindest visuell die Verantwortung übernehmen.«
    Auf der Rückfahrt nach Chiswick wurde das schwarze Loch in Boxers Brust größer, als er daran dachte, was Isabel über Amy gesagt hatte. Es traf ihn mit solcher Heftigkeit, dass er am Straßenrand halten musste. So war sein Leben gewesen, seit sein Vater verschwunden war: Er hatte viel Kraft darauf verwandt, das Kontrollierbare in Schach zu halten, selbst wenn es weit von seinem Leben entfernt war. Und dabei hatte er zugelassen, dass ihm das, was vertrauter, aber auch komplizierter war, entglitt. Es dauerte einige Minuten, bis er weiterfahren konnte, und selbst dann fuhr er wie jemand, der sich von einem Schlaganfall erholte – oder war es eine Erleuchtung?
    Er parkte und ging zu dem Apartment am Ende des Gartens am Fairlawn Grove. Er trug Frank D’Cruz’ Vorschlag vor, auf den Mistry mit tiefem Schweigen reagierte.
    »So ist Frank«, sagte Boxer. »So ist er erzogen worden. Er kennt es nicht anders.«
    »Nein«, sagte Mistry.
    »Nein?«
    »Ich werde es nicht tun. Der Mann ist krank im Kopf, wenn er glaubt, ich würde auf der Grundlage des Mordes an Chhota Tambe einen Neuanfang zu Alyshia versuchen.«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten schon einmal eine Waffe benutzt. Wann war das?«
    »Ich musste Chhota Tambe meine Loyalität beweisen. Es war Teil meiner Initiation in seine Bande.«
    »Glauben Sie, das ist eine Art, eine Beziehung zu beginnen?«
    »Mit einem Gangster ist es die einzige Art«, sagte Mistry.
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