Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stinker!

Stinker!

Titel: Stinker!
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
hauchdünnes Fiepsen die Stille.
    Der jedenfalls riecht eindeutig nicht nach sauren Gurken«, sagte ich.
    Nachdem Emma mein Zimmer verlassen hatte und ins Bett ging, sah ich mir noch einmal die Daten meines Vaters genauer an. Seine schienenschlimmer zu werden. Oder vielleicht lag es auch nur daran, dass ich in den letzten Wochen so viele von ihnen gerochen hatte. Er hatte eindeutig viel zu viel Spaß an der ganzen Sache. Er war schon immer ein Furzer, doch nun benahm er sich, als ob ich glücklich sein müsste, dass er so viel furzte. Ich hörte ihn die Treppe nach oben kommen.
    »Ich bin bereit und willens, im Namen der Wissenschaft zu helfen«, verkündete er, als er bei mir in der Tür stand.
    »Toll«, sagte ich, ohne aufzublicken.
    »Ich befürchte, der gehört jetzt nicht zu denen, auf die du hoffst, Kumpel.«
    »Also dann lass es uns doch einfach hinter uns bringen.«
    »Ich hab dich gewarnt. Ich denke, da kommt eine weitere Eins auf deiner Skala auf uns zu.«

Die Niederlage
    In der nächsten Woche lief alles ziemlich genauso. Ich gab ihnen dreimal am Tag eine Mischung aus Zitronen, Limonen und Apfelsinen zu ihrem Essen. Meine Schwester und mein Vater kamen mehrfach am Tag zu mir ins Zimmer und stanken es ordentlich voll. Kein einziges Mal konnte ich eine Drei oder eine Vier in meine Liste eintragen. Ihre Fürze stanken weiter nach Fürzen, ganz egal, was ich unternahm, um sie zu verbessern. Fürze bleiben einfach Fürze, entschied ich schließlich. Man kann sie nicht in Ordnung bringen. So ist es eben.
    Als ich dann so an meinem Tisch saß und meine Schlussfolgerungen aufschrieb, fühlte ich mich unheimlich beschämt. Was hatte ich mir eigentlich gedacht? Die Kinder in der Schule würden mich bis in alle Ewigkeit damit aufziehen. Scott hatte Recht. Ich würde für alle Zeiten der Stinker bleiben.

    Die Präsentation der Forschungsprojekte würde eine riesige Blamage für mich werden. Im nächsten Jahr würde ich auf jeden Fall wieder den Tornado in der Flasche machen.
    Meine Schlussfolgerung war eindeutig. Ich konnte keine Mixtur herstellen, die half, den grauenvollen Gestank von Fürzen auch nur ein bisschen zu mildern. Das einzig Gute an dem ganzen Mist war, dass ich nicht lange dazu brauchte, alle meine Informationenin den Computer zu tippen. Der größte Teil der Arbeit war bereits erledigt. Den restlichen Abend verbrachte ich damit, meine Tabellen und Bilder auf eine Schautafel zu kleben.
    Als Überschrift nahm ich:
    »FÜRZE – BESSERER GERUCH«
    Ich genierte mich dafür, doch das war der Titel, den ich Mr C vorgeschlagen hatte, als er der Sache zustimmte und mich darauf festnagelte. Als ich alle Teile aufgeklebt hatte, sah es eigentlich ganz gut aus. Trotzdem hätte ich es am liebsten direkt unten in den Mülleimer gestopft, denn ganz sicher würden mich alle auslachen, wenn ich das am nächsten Tag in die Schule brachte.

FÜRZE – BESSERER GERUCH
    Von Keith Emerson
    ♦ Problem / Zielstellung
    Ich möchte versuchen, etwas zu finden, das menschliche Gase gut riechen lässt.
    ♦ Hypothese
    Ich glaube, dass man durch Zugabe von Rosenblütenblättern, Backnatron oder einer Mischung aus Zitrusfrüchten zum Essen den Geruch der Gase einer Person verbessern kann.
    ♦ Vorgehensweise
    Ich habe meine Schwester und meinen Vater einen Monat lang immer dasselbe Essen essen lassen.
    Jede Woche habe ich eine andere Zutat beigefügt und gehofft, das würde den Geruch von Emmas und Dads Gasen verbessern.
    ♦ Vorgehensweise (Fortsetzung)
    Ich habe eine Skala mit Werten erarbeitet, um den Geruch ihrer Gase zu benoten. Die Ergebnisse habe ich in einer Tabelle eingetragen.
    ♦ Werte
Note
1 = tödlich
2 = ekelhaft
3 = mittelmäßig
4 = angenehm
Dad
Emma
2. Mai: 1
2. Mai: 2
3. Mai: 1
3. Mai: 2
4. Mai: 2
4. Mai: 1
5. Mai: 1
5. Mai: 1
    ♦ Ergebnisse
    Ich habe herausgefunden, dass ich die Gase von Emma und Dad nicht verbessern kann. Bei jeder Wertung kam eine Eins oder eine Zwei auf meiner Skala heraus.
    ♦ Schlussfolgerung
    Meine Hypothese war falsch. Ich konnte nichts entdecken, was menschliche Gase verbessert. Furzgestank blieb Furzgestank.
    ♦ Empfehlung
    Ich glaube, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich vielleicht etwas finden können, um den Geruch menschlicher Gase zu verbessern.

Die Präsentation
    In der Nacht vor der Präsentation wurde mir klar, dass es nur ein Entkommen gab … ich musste mich krank stellen.
    »Ma, ich kann nicht zu der Präsentation der Ergebnisse gehen. Vielleicht könntest du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher