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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition)
Autoren: Roger Smith
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Exley.
    »Glaub mir, Nick, mit so was kenn ich mich aus.« Sie schüttelt den Kopf. »Verdammt, wenn ich mir vorstelle, was hätte passieren können.«
    Er steht auf und nimmt sie in die Arme, und sie legt den Kopf an seine Schulter.
    »Schläft sie?«
    »Tief und fest.«
    »Mein Gott.«
    »Ja.«
    Der Summton von der Klingel am Tor zerreißt die Stille, und Dawn weicht ruckartig von ihm weg. »Wer kann das sein?«
    »Warte hier«, sagt Exley, geht zur Treppe, sieht auf seine Armbanduhr. Halb elf.
    Es summt erneut, als Exley den dunklen Flur vor den Schlafzimmern erreicht und vor einem Fenster mit Blick auf die Straße stehen bleibt. Ein roter Sniper-Pick-up parkt unter der Straßenlampe nebendem Tor, und ein brauner Mann mit Schutzweste – ein Vernon-Klon – drückt auf den Klingelknopf.
    Exley nimmt den Hörer der Sprechanlage von der Gabel. »Ja«, sagt er, tut verschlafen.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir. Ich wollte nur fragen, ob Sie vielleicht unseren Mitarbeiter Saul gesehen haben?«
    Das ist der Moment, in dem Exley alles aufs Spiel setzen und lügen könnte. Behaupten, er hätte Vernon nicht gesehen. Darauf hoffen, dass keiner den aufgemotzten Honda vor dem Haus hat stehen sehen.
    Aber er sagt: »Ja, er war vorhin hier. Aber nicht lange.«
    »Ja, ein Kollege hat seinen Wagen gesehen«, sagt der Mann, und Exley schließt die Augen, atmet ruhig. »Wissen Sie vielleicht, wo er danach hinwollte?«
    »Nein. Hören Sie, es ist spät. Sie haben mich aus dem Bett geholt.«
    »Tut mir leid, Sir. Ich bitte um Entschuldigung.«
    Der Wachmann tritt vom Tor weg und geht zu seinem Pick-up. Er greift durch das offene Fahrerfenster hinein und hebt ein Mikrofon an den Mund, die schwarze Kabelspirale glänzt im Licht der Straßenlampe. Nach einem kurzen Gespräch hakt er das Mikrofon wieder ein, zündet eine Zigarette an und lehnt sich gegen den Wagen, die Augen auf das Haus gerichtet.
    Exley steht im Dunkeln und beobachtet ihn, wartet darauf, dass die Kavalkade von Cops aus Hout Bay herangeprescht kommt. Aber der Mann raucht zu Ende, tritt die Kippe aus, setzt sich in den Pick-up und fährt davon, bis die roten Rücklichter von Büschen verschluckt werden.
    Exley geht nach unten, wo Dawn neben Vernons Leiche kauert, die Pistole in der Hand.
    »Alles klar. Das war einer von Sniper. Hat gefragt, ob wir Vernon gesehen hätten. Er ist wieder weg«, sagt Exley. »Was hattest du vor, losballern?«
    Dawn verzieht einen Mundwinkel zu einem Grinsen, wischt mit ihrem T-Shirt Fingerabdrücke von der Waffe und steckt sie zurückin Vernons Holster. Dann steht sie auf und betrachtet das Blutbad. »Okay. Womit fangen wir an?«
    Exley legt eine Hand auf ihren Arm. »Dawn, wie wär’s, wenn ich dich und Brittany zurück zu dir nach Hause fahre? Es besteht kein Grund, dass ihr hier mit reingezogen werdet.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Nein. Ich steck genauso tief drin wie du. Also, was machen wir mit ihm?«
    »Wir schaffen ihn ins Boot. Dann ruder ich raus aufs Meer und versenke ihn.«
    Sie nickt. »Fangen wir an.«
    Exley packt an einem Stiefel an und Dawn am anderen, und gemeinsam schleifen sie die Leiche durchs Wohnzimmer und raus auf die Veranda, wo Vernons halb abgetrennter Kopf einen flotten Trommelwirbel auf den Holzplanken schlägt.
    Auf halbem Weg zur Treppe reagiert der Bewegungsmelder, und hartes weißes Licht überflutet die Veranda und den Sand. Exley weiß, dass die Überwachungskameras zusammen mit den Scheinwerfern angesprungen sind, den unbeholfenen Tanz aufzeichnen, den er und Dawn mit dem Toten vollführen, und die Informationen auf die Festplatte neben dem Tor senden. Sie rollen Vernons massigen Körper runter an den Strand und bleiben beide stehen, ringen nach Luft.
    »Meine Fresse, ist der schwer«, sagt Dawn, die Hände auf die Knie gestützt wie eine Sprinterin nach dem Wettkampf. Sturm ist aufgekommen, und der Wind peitscht ihr das Haar ins Gesicht. Sie streicht es sich aus den Augen. »Komm, wir müssen uns beeilen.«
    Vernon zum Boot zu schaffen ist Schwerstarbeit, weil sie mit den Füßen bis zu den Knöcheln im weichen Sand versinken. Ihn in das Ruderboot zu hieven übersteigt ihre Kräfte. Nach drei gescheiterten Versuchen – jedes Mal plumpst Vernon zurück auf den Strand, ehe sie ihn über die hölzerne Rumpfkante wuchten können – kippt Exley das Boot auf die Seite, bis eine der Messingdollen den Boden berührt. Mit Steinen arretiert er das Boot in dieser Position, und dann rollen Dawn und er
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