Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
umgehend Adrians Nummer aus dem Telefonbuch, weil er Nicks nicht hatte.
    „Ja?“
    „Ist Nick bei dir? Ich hab' seine Nummer nicht.“
    „Moment...“
    „Ja? Niko?“, fragte Nick und Niko zog Tristan von dem Geschäft weg, um sich mit ihm in das kleine Café eine Straße weiter zu setzen. Das kannte Nick, da konnte er ihn hin bestellen.
    „Ich bin mit Tristan auf dem Weg zu dem Café, wo wir letzte Woche frühstücken waren. Erinnerst du dich? Mir fällt gerade der Name nicht ein.“
    „Ja, ich weiß, welches du meinst. Niko, was ist los?“
    „Du solltest hinkommen. Es ist wichtig.“
    „Niko, was...?“, fing Nick an und sein nervöser Tonfall machte Niko klar, dass Noahs Vater irgendetwas ahnte. Aber es war nicht seine Aufgabe, Nick zu sagen, was los war, sondern die von Tristan.
    „Ich kann es dir nicht sagen. Komm bitte in das Café“, bat Niko und setzte ein eindringliches „Jetzt!“ hinterher.
    „Ich mache mich sofort auf den Weg.“

    Niko ließ Noahs Väter allein, als Nick im Café eintraf, um wieder zum Krankenhaus zu fahren, wo er verblüfft stutzte, denn aus Noahs Zimmer drang Gelächter in den Flur. Wenn Noah aufgewacht wäre, hätte Nick das im Café erwähnt, das konnte es also nicht sein. Neugierig geworden, drückte er die Tür auf und hörte, wie Dale von einem früheren Einsatz aus seiner DEA-Zeit erzählte und damit für Gelächter sorgte. Mit einem harmlosen Blick in Adrians Richtung, der der ihn fragend ansah, trat Niko ins Zimmer.
    „Und? Alles klar bei dir?“, fragte Kilian lächelnd und deutete neben sich.
    Besser hätte Kilian nicht ausdrücken können, dass die Sache zwischen Johnson und ihm keine Probleme mehr machen würde. Zumindest nicht bei den hier im Moment Anwesenden. Niko nickte nur und gesellte sich zu Kilian, was Adrian mit einem Grinsen beantwortete, das Niko klarmachte, dass er noch lange nicht vom Haken war. Er würde später flüchten müssen, um Adrians bohrende Fragen im Bezug auf Tristan zu entgehen.
    Niko sah weiter zu Liam, der Dale beobachtete, mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen. Es war das erste echte Lächeln seit einigen Tagen. Niko hätte Liam am liebsten umarmt, so erleichtert war er über diesen Anblick. Es war die richtige Entscheidung gewesen, Nick am Telefon nicht zu erzählen, was mit Tristan los war, dachte Niko und konzentrierte sich auf Dale, um endlich zu erfahren, was der gerade erzählte.
    „Die Sache hat jedenfalls für gewaltigen Ärger gesorgt und einige Leute haben dadurch den Job verloren.“ Dale schüttelte tadelnd den Kopf, um dann in seine Richtung zu grinsen. „Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich den lieben Detective von früher kenne, Niko?“
    „Du kennst Johnson?“, fragte Kilian überrascht, bevor Niko es konnte. Dass Dale den Cop kannte, davon hörte er zum ersten Mal.
    „Hm“, machte Dale nickend und streckte die Beine aus, um es sich gemütlicher zu machen. „Tyler Johnson ist das Raubein vom Dienst und zugleich der Top-Mann, wenn es um Gangsachen geht. Deswegen leitet er auch die meisten Ermittlungen in dieser Ecke von New York. Hat er damals schon, als wir uns zufällig über den Weg gelaufen sind.“ Dale überlegte kurz. „Das muss jetzt vier oder fünf Jahre her sein. Es war ein ziemlich großer Fall. Wir hatten einen Informanten von der Straße festgesetzt und wussten nicht, dass der Bengel Johnsons Informant in einem Fall war. Da die DEA sich bedeckt hält, hatte er natürlich keine Ahnung, dass wir ermitteln, und dachte, wir wollen dem Jungen an den Kragen. Der Kleine war sechzehn und hatte per Handy einen Notruf an Johnson geschickt, bevor wir ihn festsetzen konnten, und der tauchte rund eine Stunde später bei unserer Razzia auf. Bewaffnet wie John Rambo und genauso schlagfertig, hat er dann auch losgelegt.“
    „Im Ernst?“, fragte Liam amüsiert und Niko konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, weil es perfekt zu dem Bild passte, das er von Tyler hatte.
    Dale nickte erneut. „Er hat drei unserer Männer, mich inklusive, aussehen lassen wie dumme Schuljungen, bis wir ihm klarmachen konnten, wer wir sind.“ Dale lachte. „Mir hat tagelang alles wehgetan, so heftig hat er uns vermöbelt. Und damals war ich eigentlich der Meinung, in Selbstverteidigung sehr gut zu sein. Von einem zwölf Jahre älteren Cop so mühelos eingesackt zu werden, hat mein Ego ziemlich angekratzt.“
    Alles lachte.
    Sogar Niko, obwohl er sein Erstaunen nur mit Mühe verbergen konnte. Es war zwar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher