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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht
Autoren: Mathilda Grace
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machte Niko zustimmend und kaute runter. „Wir waren spazieren und dabei hat er zugegeben, dass er beim Anblick von Alkoholflaschen seit ein paar Tagen den Wunsch hat zu trinken.“ Adrian hielt im Kauen inne und sah ihn entsetzt an. Niko winkte ab. „Er hat bisher nur den Wunsch, nichts weiter. Deswegen habe ich bei dir angerufen und Nick ins Café bestellt. Ich schätze, da sitzen die beiden momentan noch und reden. Hoffentlich hilft es.“
    Adrian dachte nach, während er weiter aß, was Niko recht war. Er ahnte, was im Kopf des Anwalts vor sich ging und die Überlegung, Noahs Väter für ein paar Tage aus der Stadt zu schaffen, damit sie abschalten und sich etwas erholen konnten, war ihm auch schon gekommen. Es stellte sich nur die Frage, wie das gehen sollte? Nick und Tristan würden New York genauso wenig freiwillig verlassen wie Liam.
    Apropos Liam, fiel Niko da abrupt ein, worauf er sich räusperte und wartete, bis Adrian ihn ansah. „Weißt du was darüber, dass die Cops Liam wegbringen wollen? Zu seiner eigenen Sicherheit?“
    Adrian runzelte die Stirn. „Ich hoffe, du hast das nicht Nick oder Tristan erzählt.“
    Aha. Adrian war also im Bilde. Etwas Anderes hätte ihn auch schwer gewundert. Niko schüttelte den Kopf. „Nein, habe ich nicht. Ich habe die Bullen belauscht und es später Tyler an den Kopf geworfen. Ohne Erfolg.“
    „Ist dir dabei der Name Maguire untergekommen?“
    Niko hielt, mit der Gabel in der Hand, auf dem Weg zum Mund inne. „Ja, warum?“
    „Behalt' es für dich“, bat Adrian ihn eindringlich. „Vor allem gegenüber Noahs Vätern und Liam. Ich weiß noch nichts Genaues, aber daran arbeite ich gerade. Scheinbar ist sie Johnsons Partnerin, aber irgendetwas an ihr ist merkwürdig, deshalb habe ich alte Kontakte angerufen, die mir noch Gefallen schulden. Und was Tristan betrifft, ich lasse mir etwas einfallen. Wir müssten alle für ein paar Tage aus diesem verdammten Irrenhaus raus, das sich Krankenhaus nennt.“
    Niko verkniff sich einen Kommentar zu Adrians in seinen Ohren doch recht ungewohnter Ausdrucksweise. „Und wie willst du das anstellen?“
    Adrian zuckte mit den Schultern. „Drohen. Bitten. Erpressung. Ganz egal. Was am Ende funktioniert.“
    Niko zog ein finsteres Gesicht. „Ich gehe aber nicht.“
    „Abwarten“, konterte Adrian lässig und widmete sich grinsend wieder seinen Nudeln, was Niko nur mit einem „Pfft.“ kommentierte, bevor er weiter aß.
    Ein Klopfen an der Tür störte die eingetretene Stille zwischen ihnen und Niko sah verblüfft auf. „Erwartest du jemanden?“
    „Ist das mein Hotelzimmer oder deines?“
    „Stimmt auch wieder.“ Niko stellte den Essenskarton auf den Tisch und stand auf, um zur Tür zu gehen. „Ja?“
    „Hey, ich bin's.“
    Mikael. Na wunderbar. Niko verkniff sich ein Seufzen und öffnete die Tür, um seinen großen Bruder mit einem Winken reinzulassen. Adrian, der ebenfalls aufgestanden war, sah kurz zwischen ihnen umher, zog die richtigen Schlüsse und griff nach seiner Jacke.
    „Ich lasse euch allein.“
    „Ich wollte dich nicht vertreiben. Bleib ruhig da“, warf Mikael ein, aber Adrian schüttelte den Kopf.
    „Ihr solltet klären, was es zu klären gibt. Ich fahre zurück ins Krankenhaus, schnappe mir Trey und suche mir mit ihm ein lauschiges Plätzchen, um...“
    „Das wollen wir nicht wissen!“
    Niko sah überrascht zu Mikael, der dieselben Worte im gleichen Moment ausgesprochen hatte, was Adrian zum Lachen brachte, bevor er sie alleinließ. Niko sah ihm nach und fragte sich, wie hoch seine Chancen standen, dass Mikael sich dem Anwalt anschloss. Gleich null, beantwortete sich Niko die Frage sofort selbst, während die Tür hinter Adrian ins Schloss fiel. Daraufhin schaute er zu Mikael, der seinen Blick eine Weile schweigend erwiderte, bis er schließlich die Augen verdrehte und zur Couch hinüberging, um sich zu setzen.
    „Ach komm' schon, Niko. Willst du mir jetzt ernsthaft weismachen, dass du wütend auf mich bist, weil ich meine Meinung zu deinen Ex-Lovern kundgetan habe?“
    „Pfft“, machte Niko, weil ihm nichts Besseres einfiel.
    Er wusste nicht mal, was ihn so sehr daran störte, dass Mikael seine Wahl an Affären und Liebschaften so negativ beurteilte, aber es ging ihm eindeutig gegen den Strich, wie Mikael das gesagt hatte. Es mochte stimmen, dass er bei der Auswahl seiner Ex-Freunde keine große Sorgfalt hatten walten lassen, da gab er seinem Bruder sogar recht, aber er hatte nie mit Kindern
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