Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
unübersehbar, dass Tyler älter war als er, aber gleich acht Jahre? Das war viel. Vor allem, weil Niko bislang gänzlich in die entgegengesetzte Richtung tendiert hatte, was Typen betraf. In seinem Bett landeten junge Hüpfer, keine älteren, unhöflichen und mürrischen Cops. Obwohl 'alt' als Beschreibung auf Tyler kaum zutraf. Und in seinem Hotelbett war er auch schon dermaßen oft gelandet, dass der Einwand wohl ein wenig spät kam.
    War er wirklich scharf auf Johnson, wie Mikael zu ihm gesagt hatte? Niko runzelte die Stirn, kam aber nicht dazu, die Überlegung weiterzuführen, weil sein Bruder genau in dem Moment ins Zimmer trat. Colin hinter sich und Hand in Hand, blieb Mikaels Blick umgehend auf ihm hängen. Niko reagierte darauf, in dem er sich bei dem darauffolgenden Stühle verrücken, weil es in Noahs Zimmer langsam etwas zu voll wurde, aus dem Staub machte. Den Fahrstuhl ignorierte er, das hätte zu lange gedauert.
    „Erwischt.“
    Niko stöhnte laut auf und ließ die Tür wieder zufallen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Wie machte dieser Mann das immer? Er hatte sich extra beeilt, um durchs Treppenhaus zu entkommen und trotzdem war Adrian wieder einmal schneller gewesen, der die Tür eben von der anderen Seite aufschob und sich vor ihm aufbaute, ein sehr amüsiertes Grinsen auf den Lippen.
    „Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass du mir so leicht entkommen kannst, oder?“
    Niko verdrehte die Augen. „Eigentlich schon.“
    „Bist du nicht zu alt, um an Wunder zu glauben?“ Adrian verschränkte die Arme vor der Brust. „Was läuft da zwischen dir und Mik, dass du vor ihm davonläufst?“
    Oh nein, darüber würde er sicher nicht mit Adrian Quinlan diskutieren. „Nichts“, wehrte Niko ab und war nicht mal erstaunt, als Adrian das mit einem spöttischen Lächeln kommentierte. „Okay, wenn du es genau wissen willst, es geht dich nichts an.“
    „Hat dieses 'nichts' zufällig den Namen Johnson?“, hakte Adrian dennoch nach und nickte, als Niko unflätig fluchte. „Das dachte ich mir.“
    Bloß nicht kontern, rief sich Niko stumm zurecht, weil er genau wusste, dass Adrian darauf wartete, um damit die Wahrheit aus ihm herauszukitzeln. Darin war dieser sture Anwalt Spitzenklasse und Niko hatte nicht vor, ihm in die Hände zu spielen. Jedenfalls nicht hier und jetzt, so lange er es verhindern konnte. Statt zu antworten, sah Niko Adrian nur an, bis der lachte und erneut nickte.
    „Na schön, lassen wir das. Was ist mit Tristan?“
    Niko schüttelte abwehrend den Kopf. „Das ist Nicks und Tristans Sache.“
    „Ich finde es eh heraus“, konterte Adrian lässig.
    „Dann muss es dir ja nicht erzählen“, sagte Niko mit einem triumphierenden Grinsen, das allerdings schon im nächsten Moment in sich zusammenfiel, als ihm Adrians belustigter Blick auffiel. „Was ist?“
    „Ist dir zufällig schon mal zu Ohren gekommen, dass ich sehr lästig sein kann, wenn ich etwas wissen will?“
    „Nein, das habe ich noch nie gehört“, antwortete Niko trocken, was Adrian lachen und ihn erneut grinsen ließ, bevor er entschied, dem Anwalt wenigstens ein kleines Stück entgegenzukommen. Vielleicht kam er so um eine nähere Erklärung herum, was die Sache zwischen Mikael und ihm anging. „Also schön. Du gibst mir was zu essen aus, dann erzähle ich es dir.“
    „Erpressung?“ Adrian griff sich theatralisch ans Herz. „Ich bin schockiert.“
    „Und ich am Verhungern. Haben wir einen Deal?“
    Adrian nickte. „Haben wir. Aber kein McDonalds.“
    „Was hast du denn gegen McDonalds?“, fragte Niko verwundert, worauf Adrian angeekelt das Gesicht verzog.
    „Wir leben seit Wochen von dem Zeug, ich kann es einfach nicht mehr sehen.“
    Okay, das konnte Niko gut verstehen. „Wie wär's mit Chinesisch?“, fragte er daher, doch Adrian schüttelte den Kopf.
    „Italienisch. Ich habe Lust auf Nudeln. Wir besorgen uns unterwegs was und essen bei dir.“
    „Wie, bei mir?“ Niko sah Adrian verwundert an. „Im Hotel?“
    „Ja. Es sei denn, du hast dir eine Wohnung gemietet und es uns nicht erzählt.“
    Niko seufzte, weil Adrians folgender Blick eindeutig war. Der Anwalt hatte nicht vor, weitere Widerworte von ihm zu akzeptieren. „Na schön, bei mir.“

- 3. Kapitel -

    „Also?“, fragte Adrian eine Stunde später zwischen zwei Bissen und sah ihn auffordernd an.
    Niko zuckte mit den Schultern. „Es ist nichts passiert. Jedenfalls noch nicht. Tristan hat ein Problem.“
    „Problem?“
    „Hm“,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher