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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht
Autoren: Mathilda Grace
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der DEA.“
    „Was?“, fragte Niko entsetzt. „Moment mal, was heißt das, du bist gegangen? Wo bist du gerade?“
    „Spazieren. Adrian und Dale haben übrigens mit der DEA gemeinsame Sache gemacht. Ihnen war klar, dass sie mich niemals finden, es sei denn, einer der Bullen packt aus. Das war natürlich auch der DEA bewusst, also haben sie beschlossen, einen Schießbefehl rauszugeben und diesen Polizisten damit deutlich zu machen, dass sie entweder reden oder draufgehen.“
    „Die DEA hat dabei mitgemacht?“ Niko schüttelte den Kopf. „Unsinn! Das ist eine Bundesbehörde. Die können doch nicht...“
    „Sie können und sie haben es getan. Meine Entführer hatten einige Informanten umgebracht, daher entschied die DEA, dass es vertretbarer ist, wenn bei einem Einsatz ein paar korrupte Polizisten draufgehen, die des Mordes an ihren eigenen Kollegen beschuldigt werden, als wenn sie es schaffen, sich aus dem Staub zu machen.“
    „Warte, warte...“ Niko kam nicht mehr mit. „Und was ist mit den ominösen Bekannten von Adrian? Ich meine, die die dabei geholfen haben, den Drahtzieher zu fassen? Ich dachte, dass die...“
    „Adrian verrät nicht, wer diese Kerle waren“, erzählte Kilian und wurde mit jedem Wort wütender. „Die haben sich den Informanten geschnappt, der dann die Bullen verraten hat, das ist richtig. Sie haben Dale auch dabei geholfen, ein paar Leute festzunehmen. Aber das waren nur eine Handvoll. Der Rest ist mit der DEA zum Hangar raus, denn mein lieber Entführer wollte partout nicht preisgeben, wo ich bin. Und die beiden anderen, die ihm geholfen haben, mich in die Kiste zu stecken, sind dann leider bei der Schießerei draufgegangen.“
    Niko stöhnte auf, als er begriff. „Scheiße, Adrian und Dale haben entschieden, aufs Ganze zu gehen, obwohl sie wussten, dass es vielleicht nichts bringt, und das mit der DEA als Komplize?“
    „Ja“, antwortete Kilian verärgert und Niko fuhr sich durch die Haare. „Und meine Väter wussten davon, denn das Ganze lief live per Telefon über Adrian und Dale. Das wollten sie mir nicht sagen und wäre Dale nicht zufällig dieser Satz rausgerutscht, hätte ich das nie erfahren.“
    Niko schwieg eine Weile und biss sich schließlich auf die Unterlippe, weil er Kilian nicht noch mehr verärgern wollte, denn was ihm gerade durch den Kopf ging, würde Kilian kaum gefallen. Er hieß es nicht gut, was Dale und Adrian getan hatten, aber Niko verstand sehr gut, warum sie es getan hatten. Pure Verzweiflung. Die hatte er selbst gespürt, als er ziellos durch die Stadt gefahren war, um Kilian zu suchen. Adrian und Dale hatten gewusst, dass ihre Chance bei null stand, Kilian zu finden, also hatten sie das Einzige getan, was ihnen noch geblieben war. Die Mistkerle schnappen. Egal, mit welchen Mitteln.
    „Kilian?“, fragte Niko irgendwann vorsichtig, weil er es nicht länger aushielt. Er wollte nicht, dass Kilian auf seine Familie sauer war. Sie hatten es aus Liebe getan. Er hätte für Alex dasselbe getan.
    „Hm?“
    „Sie waren verzweifelt.“
    Kilian stöhnte am anderen Ende auf. „Musst du jetzt auch noch so anfangen? Fällt mir heute eigentlich jeder in den Rücken? Ich will doch nur ein bisschen sauer auf Dale und diese beiden Herren sein, die sich meine Väter schimpfen.“
    Niko grinste unwillkürlich. „Wer?“
    „David“, murmelte Kilian beleidigt.
    Wer auch sonst dachte Niko amüsiert. „Du bist nicht wirklich wütend auf sie, oder?“
    „Doch, bin ich. Aber nicht, weil sie es gemacht haben, sondern weil sie alle dafür in den Knast wandern, wenn das jemals herauskommt.“
    Okay, das konnte Niko verstehen, denn das, was Dale da mit Adrian und der DEA fabriziert hatte, war mehr als illegal. Rache nannte man so ein Verhalten und meistens endete das in einer Gefängniszelle. Aber wenn die DEA mit drinsteckte, war die Gefahr möglicherweise geringer, als Kilian dachte, denn Niko konnte sich nicht vorstellen, dass diese Leute so dumm waren, sich selbst ans Messer zu liefern.
    „Kilian, das wird nicht passieren. Die DEA hat davon gewusst und Dale weiß schon, was er da tut.“ Das hoffte Niko jedenfalls.
    „Jetzt unterstütz' sie nicht noch“, grummelte Kilian in seinen nicht vorhandenen Bart und Niko lachte. „Das ist nicht komisch.“
    „Ein bisschen schon“, feixte Niko und lehnte sich auf der Couch zurück. „Ich hätte für Alex das Gleiche getan“, sagte Niko und wusste, dass er Kilian an der Angel hatte, als der darauf nicht reagierte.
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