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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht
Autoren: R Dale
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weinend fielen die Schwestern sich in die Arme. Dani war so außer sich vor Freude und Erleichterung, dass Jack annahm, sie würde gar nicht bemerken, wenn er mit Petey ging.
    Vor der Arbeiterbaracke blieb Petey stehen. “Ich habe Hunger, Onkel Jack.”
    Im Licht einer einzelnen Glühbirne blickte Jack seinen kleinen Neffen an. Peteys Unterlippe zitterte, und die Tränen hatten helle Spuren in seinem schmutzigen Gesicht hinterlassen.
    Jack hob den Jungen auf die Arme und zog ihn an sich. “Petey Burke, wenn ich dich jemals wieder mit Streichhölzern spielen sehe, dann … ich weiß nicht genau, was dann geschieht, aber es wird schrecklich werden.”
    Mit aller Kraft umklammerte Petey Jacks Hals. “Es tut mir leid.”
    Jack erwiderte die Umarmung. “Wie oft haben wir dir gesagt, du sollst nicht mit Feuer spielen?”
    “Tausendmillionen Mal?” Schluchzend drückte Petey das Gesicht an Jacks Hals. “Es tut mir wirklich leid.”
    Jack konnte ihm nicht mehr böse sein, und er stellte Petey wieder auf die Füße. “Mir tut es auch leid. Sehr vieles tut mir leid.”
    “Ich will nach Hause”, brachte Petey leise heraus. “Ich möchte da etwas essen.”
    Auch Jack wollte nach Hause. Hier gab es anscheinend nichts mehr für ihn zu tun. Dani brauchte ihn nicht mehr. Wieso sollte er da noch länger bleiben?
    “Ich weiß etwas Besseres”, sagte er zu Jack. “Wir fahren jetzt nach Hause, packen unsere Sachen, und dann fliegen wir nach Disney World. Was hältst du davon? Das willst du doch schon, seit du sprechen kannst.”
    “O ja! Lass uns losfahren!”
    Und genau das taten sie.
    Als Dani sah, wie Jack sich mit Petey unterhielt, wollte sie ihn nicht stören, doch sie hoffte, dass er mit dem Kleinen nicht zu streng war. Ohne Petey hätten sie den Schatz ihres Vaters vielleicht nie gefunden.
    Dennoch kam sie innerlich nicht zur Ruhe. Jack hatte nach der Entdeckung des Schmucks so bedrückt gewirkt. Missgönnte er ihnen dieses Glück? Jetzt musste ihm klar sein, dass seine Familie die Bar-K-Ranch niemals aufkaufen würde. Hielt er sich nun von Dani fern, weil sie ihm nicht mehr von Nutzen sein konnte?
    Mach dich nicht lächerlich, sagte sie sich und half ihren Schwestern, die schwere Truhe ins Haus zu schaffen. Jack liebt mich, das hat er gesagt. Morgen werde ich begreifen, wie dumm diese Gedanken sind.
    Doch am nächsten Tag entdeckte sie, dass Jack noch in der Nacht mit Petey zusammen weggefahren war.
    Am nächsten Tag stöberten Toni und Niki aufgeregt in Miss Elsies Truhe. Sie fanden altmodischen, aber sehr wertvollen Schmuck und mehr Geld, als sie mit zitternden Fingern zählen konnten.
    Tilly legte die Geldscheine in einen Koffer. “Den müsst ihr Mädchen sofort zur Bank bringen”, beschloss sie. “Wie kam Will Keene bloß auf den Gedanken, das alles einfach so in diese alte Truhe zu stecken?”
    Niki und Toni wirkten auch ratlos, aber Dani glaubte zu wissen, was in ihm vorgegangen war. “Er war nicht mehr ganz klar im Kopf”, sagte sie. “In den letzten Jahren ist er immer sonderbarer geworden, sagt Jack.” Sie biss sich auf die Lippe.
    “Da wir gerade von Jack sprechen …”, warf Toni ein. “Wo steckt er bloß? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen. Wir schulden ihm eine dicke Umarmung dafür, dass er das hier gefunden hat. Natürlich schuldet Dani ihm noch etwas mehr.”
    Erwartungsvoll blickten alle Dani an, und sie schluckte. “Jack ist fort. Er hat die Ranch mit Petey verlassen.”
    “Wieso denn?”, fragte Toni.
    “Sicher gibt es eine ganz vernünftige Erklärung dafür”, stellte Niki fest.
    “Bestimmt.” Dani nickte. “Er wollte nicht mich, sondern die Ranch. Da er sie nun nicht mehr bekommen kann, ist er einfach weggegangen.” Sie bekam die Worte kaum heraus, und es wurde noch schlimmer, als die anderen drei sie fassungslos ansahen.
    Schließlich räusperte Tilly sich. “Das kannst du unmöglich ernst meinen.”
    “Doch.”
    “Dann bist du auch verrückt”, erklärte Toni. “Jack liebt dich. Er hat dich sogar gebeten, ihn zu heiraten.”
    “Wenn er mich liebt, wo ist er dann?”
    “Ruf doch bei ihm an und finde es heraus”, schlug Niki vor.
    Entschlossen hob Dani das Kinn. “Einverstanden. Genau das werde ich jetzt tun.” Sie ging zum Telefon und wählte die Nummer XOX-Ranch. Vor Aufregung zitterte sie am ganzen Körper.
    Jacks Großvater nahm den Hörer ab. “Hallo, hier Austin Burke am Apparat.”
    “Hallo, Mr. Burke, hier ist Dani Keene von der Bar-K-Ranch. Kann
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