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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht
Autoren: R Dale
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oder eine Schlange.”
    “Eine Schlange?” Hayley sprang auf und blickte sich entsetzt um.
    “Doch nicht hier. Und ich weiß ja nicht einmal, ob es wirklich eine Schlange war”, erklärte Dani hastig. “Aber jetzt hat Bessie sich wieder beruhigt, also …”
    “Sie denken doch nicht etwa, dass ich wieder auf dieses Vieh steige nach allem, was es mir angetan hat!”
    “Ich fürchte, anders kommen Sie nicht zu unserem Lagerplatz”, entgegnete Dani sanft. Als Hayley humpelnd einen Schritt machte, fuhr sie fort: “Sie können sich doch gar nicht verletzt haben. Sie sind nicht einmal richtig abgeworfen worden.”
    Wütend hob die Blondine den Kopf. “Natürlich nicht.”
    Vielleicht half hier Schmeichelei weiter. “Im Grunde sind Sie mit der Situation sehr gut zurechtgekommen.” Auch wenn das träge Pferd sich kaum schneller als eine Schnecke bewegt hatte. “Die meisten Anfänger wären sicher im hohen Bogen vom Pferd geflogen.” Bei einem gutmütigen Tier wie Bessie war das eine glatte Lüge. “Ich wette, Jack wird sehr stolz auf Sie sein.”
    “Glauben Sie?”
    “Er hat Ihnen doch das Reiten beigebracht, oder?”
    Hayley lächelte. “Allerdings.” Misstrauisch betrachtete sie die alte Bessie. “Können Sie das Tier festhalten und mir beim Aufsitzen helfen?”
    “Aber gern.”
    Bessie stand ohnehin wie angewurzelt da, und Hayley setzte den Fuß in Danis gefaltete Hände. Sobald sie im Sattel saß, hielt sie sich mit beiden Händen am Sattelknauf fest. “Aber nicht so schnell.” Hayley wirkte wirklich verängstigt.
    “Wir lassen es ganz ruhig angehen”, versprach Dani und schwang sich wieder auf Sundance. “Es ist sowieso nicht mehr weit, also entspannen Sie sich und genießen Sie die Aussicht.”
    “Ha!”, stieß Hayley empört aus. Bessie machte einen Schritt, und Hayley umklammerte die Zügel noch fester.
    Wieso regt diese Frau sich so auf?, fragte Dani sich, während sie weiterritten. Doch dann begriff sie. Hayley hatte damit gerechnet, dass Jack sie rettete. Wahrscheinlich hatte sie selbst irgendetwas gemacht, um die gute Bessie zu erschrecken. Kein Wunder, dass sie nicht gerade begeistert war, als Dani die Rettung übernahm.
    Jack sah Dani und Hayley auf die Lichtung kommen und ging ihnen entgegen. Die übrigen Reiter waren von Toni, Grandma Tilly und Dobe mit gekühlten Getränken und einem prasselnden Lagerfeuer begrüßt worden. Jetzt mussten nur noch die Steaks gegrillt werden.
    Beide Frauen wirkten unversehrt, dennoch half Jack Hayley vom Pferd. Bei Gästen wie ihr musste man sehr vorsichtig sein. Mit einem gequälten Seufzer ließ sie sich in seine Arme gleiten.
    “Oh, Jack, es war grauenvoll! Wieso haben Sie mich nicht gerettet?”
    Fragend sah er über Hayleys Schulter hinweg zu Dani, die nur die Augenbrauen hob, nach Bessies Zügeln griff und weiterritt.
    Jack versuchte, sich aus Hayleys Umklammerung zu lösen. “Regen Sie sich bitte nicht auf”, bat er. “Sie waren nicht ernsthaft in Gefahr.”
    “Ich hatte aber große Angst.” Wieder schob sie schmollend die Unterlippe vor, und das war etwas, was Jack absolut nicht ausstehen konnte. “Ich hätte zu Tode kommen können.”
    “Nicht bei der alten Bessie. Möchten Sie etwas trinken, bis die Steaks fertig sind? Dann geht es Ihnen bestimmt gleich besser.”
    “Ich meine es ernst, Jack!” Fast sah es aus, als würde sie mit dem Fuß aufstampfen. “Wenn ich wollte, könnte ich die Ranch verklagen!” Sie sprach so laut, dass einige andere Gäste neugierig zu ihnen herübersahen.
    Leider hatte auch Dani alles mitbekommen. Abrupt blieb sie am anderen Ende der kleinen Lichtung stehen und drehte sich mit sorgenvollem Blick um.
    Was mag sie jetzt denken?, überlegte Jack. Glaubt sie, es sei meine Schuld, weil ich ihr dieses Pferd verkauft habe?

10. KAPITEL
    Die Arbeit auf einer Ferien-Ranch war schwer, aber Dani gefiel sie. Die erste Gästegruppe reiste ab, die nächste kam bereits. Und jedes Mal, wenn Gäste sich von der Ranch verabschiedeten, standen diejenigen, die noch eine Woche länger blieben, gemeinsam mit den Keenes auf der Veranda und winkten den anderen nach.
    Die Arbeit schien niemals aufzuhören, aber Dani wusste, dass Toni und Granny trotzdem gut gelaunt waren. Auch ihnen brachte das Ganze Spaß, und sogar Niki, die die meiste Zeit im Saloon verbrachte, machte begeistert mit, wann immer sie konnte.
    Petey fügte sich wie ein Familienmitglied in die Gemeinschaft ein. Er besaß ein eigenes kleines Zimmer direkt
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