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Still und starr ruht der Tod

Still und starr ruht der Tod

Titel: Still und starr ruht der Tod
Autoren: Friederike Schmoee
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Frau Mathieu?«
    Simone nickte schwach. »Sie hatte eine tiefe, raue Stimme und bewegte sich ziemlich eckig. Der typische Mann eigentlich.«
    Hardo lachte laut auf. »Sieh einer an.«
    Katinka warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Ivo ist ein Name, der einem Tschechen nichts sagt«, fügte Dante hinzu. »Ist altdeutscher Herkunft und bedeutet ›Eibe‹.«
    »Gut, dass das jetzt auch geklärt ist«, brummte Hardo.
    »Während Rita im Mietauto zurück nach Deutschland fegte«, ergänzte Petronella Kallweit, »trat Artur in Aktion. Er kann in Sachen Durchtriebenheit Rita durchaus das Wasser reichen.«
    »Dass Horsts und Ivos Tod kein Zufall war, dass Rita dahinterstecken musste«, Dante schrieb mit seinem Stift runde Zeichen in die Luft, »das ist ihm sofort klargewesen. Am 19. Dezember trieb Artur sich in der Concordiastraße in Bamberg herum, um rauszufinden, was Privatdetektivin Palfy im Schilde führte.«
    Katinka sah ihn verblüfft an. »Von Artur stammt die Ratte?«
    »Genau. Er hat schnell gelernt. Ratten erschüttern Menschen. Vor allem, wenn die Viecher tot sind. Artur wusste natürlich nicht, dass wir beide über Rattenkadaver und Möglichkeiten gesprochen hatten, welche aufzutreiben. Das war sein Glück, denn Sie dachten zuerst, das Tierchen sei von mir.«
    Er wollte mich vom Ermitteln abhalten, dachte Katinka. Ihm war klar, dass ich früher oder später dahinterkommen würde, worum es wirklich ging.
    Dante sprach längst weiter. »Einen Tag vor ihrem Tod, am Dienstag, kugelte Rita in Bamberg herum. Die Strecke von Prag zurück nach Franken ist nicht weit. Allerhöchstens vier Stunden, selbst im Winter. Sie hoffte eigentlich, dass Simone mittlerweile das Weite gesucht hätte. Nehme ich an, fragen können wir sie nicht mehr. Jedenfalls traf Artur Rita. In der Augustenstraße, wo sie in ihrem tschechischen Mietwagen, der übrigens immer noch nicht gefunden ist, hockte und ihre eigene Fensterfront beobachtete, um herauszufinden, ob Simone noch dort wohnte.«
    »Blöd gelaufen für Rita«, nickte die Kallweit. »Artur reimte sich das Meiste richtig zusammen. Ivo und Horst konnten nicht rein zufällig im Winterwetter ums Leben gekommen sein. Er pokerte hoch. Tatsächlich hatte Rita die 50.000 von Horst. Einmal mehr jedoch zeigte sich ihre Klasse. Sie gab an, das Geld nicht bei sich zu haben. Sie wollte sich am nächsten Tag mit Artur treffen.«
    »Sie unterschätzte den Mann!« Katinka nahm ein Stück Parmesan. »Er folgte Rita, als sie ihren Beobachtungsposten entnervt aufgab.«
    »Genau. Simone kam vom Flughafen zurück und betrat das Haus. Rita konnte es vergessen, ihre Wohnung von innen zu sehen«, grinste Dante. »Wenn sie das wirklich vorgehabt hat.«
    »Eigenartig, dass sie nicht mitbekam, wie Artur sich an ihre Fersen heftete, sobald sie sich auf den Weg zur Forsthütte machte. Das Schneetreiben half ihm wohl, unsichtbar zu bleiben«, mutmaßte Kommissarin Kallweit. »Auf diese Weise fand Artur heraus, wo Rita untergekrochen war. Er marschierte in der Forsthütte auf. Hoffte, sie hätte das Geld dort gebunkert.«
    »Hatte sie nie im Leben, oder?«, fragte Katinka.
    »Das Geld haben wir bis jetzt nicht sichergestellt.«
    »Bankschließfach.« Dante nickte bedeutungsschwer.
    »Wie – wissen Sie es oder denken Sie es?« Katinka sah zu Hardo, der den Reporter sehr aufmerksam musterte.
    »Es ist die einzig logische Lösung«, sagte Dante locker. »Irgendwie haben sich die Schweigaus erstmal geeinigt. Sie halten beide dicht und behaupten, nichts von 50.000  Talern zu wissen. Auf ein reguläres Konto können sie so eine Summe nicht eingezahlt haben. Wäre viel zu auffällig.«
    »Man wird sehen«, schaltete die Kallweit sich ein. »Jedenfalls behauptet Artur, er und Rita seien in der Forsthütte in einen heftigen Streit geraten. Er wäre freilich gegangen, ohne ihr ein Haar zu krümmen.«
    »Was wir nicht glauben«, sagte Katinka sofort. »Dagegen spricht die grüne Fluse von Arturs Pulli auf Ritas Klamotten.«
    »Und außerdem«, Dante reckte die Handflächen nach oben wie ein italienischer Fußballstürmer, der nicht glauben konnte, dass er gerade die gelbe Karte bekam, »hat Susanne alles beobachtet. Sie hat nämlich dieselbe Reise unternommen wie ihr Mann. Auf dessen Spuren.«
    »Autsch«, sagte Hardo.
    »Genau. Sie rechnete gar nicht damit, dass Artur seiner gewohnten erotischen Freizeitbeschäftigung nachgehen würde. Irgendwas anderes war im Schwange. Susanne ist gewieft. Sie mimt die graue Maus, aber
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