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Still und starr ruht der Tod

Still und starr ruht der Tod

Titel: Still und starr ruht der Tod
Autoren: Friederike Schmoee
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Silvesterfeuerwerkskörper im Ort. Cheb lag unter einer dünnen Schneedecke. Aus den Kaminen trieben lange Rauchschnüre und standen senkrecht in der eisigen Luft.
    Sie parkte direkt vor der Bank und ließ sich zu den Schließfächern führen.
    Das Kuvert, das in Nummer 2.03 lag, trug das Emblem der Hofer Sparkasse. Sie öffnete es und zählte die Scheine.
    Katinka überschlug ihre Chancen. Sie konnte den Umschlag wegpacken und der Kallweit Bescheid geben. Allerdings würden die 50.000 das Kraut nicht fett machen, jedenfalls nicht, was Susannes oder Arturs Strafmaß anging. Stattdessen würden die 50.000 irgendwann bei Horst Broichers Mutter landen. Der Alleinerbin.
    Sie steckte den Umschlag ein.
    Anschließend fuhr sie direkt nach Hof. Es wurde dunkel. Winzige Eiskristalle glitzerten auf ihrer Windschutzscheibe.
    Katinka klingelte bei Walli. Nur noch ein einziger Name zierte das Namensschild: ›Reichert‹.
    In Wallis Wohnung türmten sich Kartons. »Sie ziehen um?«, fragte Katinka, als Walli sie mit einem verblüfften Lächeln hereinbat. Erstaunt stellte sie fest, dass Walli eine neue Frisur hatte. Anstelle der langen, ausgedünnten Strähnen trug sie nun einen kinnlangen, frechen Fransenschnitt.
    »Ja. Ich musste mir was Billigeres suchen. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach kann ich im zweiten Schulhalbjahr zu arbeiten anfangen.«
    »Wow!«
    »Ja!« Walli lachte.
    Katinka fiel auf, dass sie die dünne Frau noch nie hatte lachen sehen. Aber sehr viel zu lachen hatte Walli in den letzten Wochen auch nicht gehabt.
    »Sie bekommen eine Stelle?«
    »Erst mal eine Drittelstelle. Mein früherer Schulleiter hat sich für mich verwendet.«
    »Werden Sie mit den Schülern zurechtkommen?«
    »Ich glaube schon.« Walli straffte die Schultern. Sie sah sehr entschlossen aus. »Ich bekomme eine zweite Chance, und die werde ich nicht wegwerfen. Außerdem kann ich meinen VHS-Kurs auch noch geben und dann sehe ich mich um, was auf dem freien Kunstpädagogenmarkt zusätzlich möglich ist.«
    Katinka legte den Umschlag auf den Tisch.
    »Mit vielen Grüßen von Susanne.«
    »Susanne?« Entgeistert nahm Walli das Kuvert in die Hand.
    »Sie sollten aber mit niemandem darüber sprechen«, fügte Katinka hinzu. »Dieses Geld stammt von Ihrem Lebensgefährten. Er hat es Rita übergeben, aber als Artur Rita umgebracht hatte, nahm er es an sich. Irgendwie kam Susanne an den Umschlag. Ich bin mir sicher, dass Artur und sie im Prozess darüber schweigen werden.«
    Walli ließ den Umschlag fallen. »Das kann ich nicht.«
    »Wenn Sie es sich anders überlegen, wenden Sie sich an Susannes Anwalt. Er heißt Ewald Tscherner. Seine Kanzlei befindet sich in Bayreuth. Aber ich versichere Ihnen, dass es rechtmäßig Horsts Geld ist.«
    »Dann würde also …« Walli starrte Katinka mit offenem Mund an.
    »Viel Glück!« Katinka ging zur Wohnungstür. »War nett, Sie kennen zu lernen.«
     
     
    E N D E

 

     
    Friederike Schmöe
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    E-Book: 978-3-8392-3638-3 / Buch: 978-3-8392-1135-9
     
    »Ein Roman wie ein Roadmovie! Erfolgsautorin Friederike Schmöe schickt ihre Leser auf eine aufregende Reise durch das Land zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer – und in die Abgründe zutiefst verletzter menschlicher Seelen. Brillant!«
     
    Die Münchner Ghostwriterin Kea Laverde nimmt einen Auftrag ihrer ehemaligen Agentin Lynn Digas an. Der droht ein Geschäft durch die Lappen zu gehen: eine Reportage über den Tourismus in Georgien nach dem Augustkrieg von 2008. Lynns Reporterin Mira ist zwar nach Tiflis gereist, hat sich aber von dort nicht mehr gemeldet.
    Kea tritt die Reise an. Sie sucht Kontakt zu Mira, doch diese ist spurlos verschwunden. Ebenso wie die deutsch-georgische Mezzosopranistin Clara Cleveland, die als gefeierte Künstlerin der Bayerischen Staatsoper ein Konzert in Tiflis platzen lässt …

 

     
    Friederike Schmöe
    Wieweitdugehst
    E-Book: 978-3-8392-3558-4 / Buch: 978-3-8392-1098-7
     
    »Ihre Krimis sind Nervenkitzel bis zur letzten Sekunde. «
    Bayerisches Fernsehen (LeseZeichen) über Friederike Schmöe
     
    Auf dem Münchner Oktoberfest wird ein 14-jähriger Junge in der Geisterbahn ermordet. Ghostwriterin und »Wiesn-Muffel« Kea Laverde begleitet ihren Freund Nero Keller, Hauptkommissar im LKA, bei den Ermittlungen. Dabei trifft sie auf Neta, die beruflich Kranken und Trauernden Geschichten erzählt, um deren Schmerz zu lindern. Als auf Neta ein Mordanschlag verübt wird, versucht Kea den Hintergründen auf die Spur zu
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