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Still und starr ruht der Tod

Still und starr ruht der Tod

Titel: Still und starr ruht der Tod
Autoren: Friederike Schmoee
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Katinkas Händen. Dann lag Hardo neben ihr.
    »Sei vorsichtig! Das Eis kracht durch!«, keuchte sie.
    Hardo wälzte sich ein paar Meter zur Seite. Er näherte sich dem Loch von der anderen Seite, packte Susanne unter den Armen. In dem Moment ließ Susanne Katinkas Hände los.

Mittwoch, 26.12.
     
    44
     
    Eine illustre Runde hatte sich am zweiten Weihnachtsfeiertag in Katinkas Wohnung eingefunden.
    Sie selbst, Hardo, Kommissarin Kallweit, Simone Ma-thieu und Dante. Nun gut, Katinka hatte ihre Auftraggeberin aus Mitleid eingeladen. Denn nach Frankreich war sie immer noch nicht zurückgekehrt, obwohl der Verkehr sich mittlerweile normalisiert hatte. Irgendetwas hielt Simone davon ab, in den Flieger zu steigen und Bamberg für immer den Rücken zu kehren.
    Den Heiligabend hatten Katinka und Hardo allein verbracht. Hardo mit dem Hochgefühl, Hinweise gefunden zu haben, die dem brutalen Ehemann, dem er seit Wochen nichts Gutes wünschte, einen Mord nachweisen konnten. Und Katinka mit der Erleichterung, dass es Dante gut ging. Am Tag darauf waren sie und Hardo bei den Studenten zum internationalen Essen eingeladen gewesen. Das Ganze ohne seifiges Weihnachtstamtam.
    Jetzt, vier Tage nach den Erlebnissen im Fichtelgebirge, fühlte Katinka sich erholt genug, die Enden der grausamen Geschichte um Rita Weiß zusammenzufügen. Zu vieles schwebte haltlos im Raum. Sie brannte darauf, von der Hofer Kommissarin zu hören, was Artur in den Verhören bislang ausgepackt hatte. Auf dem Küchentisch stand der Nachtisch: Parmesanwürfel, Cracker, Rotwein für die Kallweit und Simone, Bier für Hardo, Dante und Katinka. Schmutzige Teller türmten sich in der Spüle.
    »Wir alle«, setzte Katinka an, »fanden es eigenartig, dass Rita in derselben Nacht verschwand wie Ivo. Nachdem die Beweise für ein geplantes Verbrechen fehlten, konnten wir nur darüber rätseln, ob sie es war, die Ivos Wagen gerammt und ihm damit sprichwörtlich den Todesstoß versetzt hat.«
    »Hat sie definitiv«, bestätigte Petronella Kallweit. »Die tschechischen Kollegen haben uns zuerst bestätigt, dass der Wagen mit ihrem Kennzeichen in Prag auf einem öffentlichen Parkplatz steht. Von Schrammen haben sie nichts gesagt. Bis wir draufkamen, nachzufragen. Inzwischen hat sich die KT mit ein bisschen Feiertagsarbeit bei mir beliebt gemacht.«
    Dantes Augen blitzten, während seine Hand mit dem Stift über das Papier jagte. Katinka ahnte, dass er sich mit dieser Story journalistisch wieder ins Gespräch bringen würde.
    »Es ist also zweifelsohne nachgewiesen, dass Ritas Wagen Ivo gerammt hat?«, fragte er. Seine Stimme klang heiser. Bis auf eine leichte Unterkühlung hatte er die 48stündige Gefangenschaft in Susannes Wagen gut überstanden.
    Die Kallweit nickte. »Ist es. Aber dass Rita höchstselbst am Steuer saß …«
    »Es spricht zumindest nichts dafür, dass sie nicht gefahren ist«, warf Hardo ein.
    »Da haben Sie recht«, nickte die Kallweit. »Bloß beweisen wird es sich schlecht lassen. Jedenfalls: Artur hat ausgepackt. Susannes Zustand ist noch immer kritisch, wir konnten sie noch nicht verhören. Was wir bisher wissen: Ivo war der Drahtzieher. Von ihm ging die Erpressung aus. Er hatte Horst und Artur in eine düstere Geschichte eingeweiht. Bei einem weinseligen Treffen im Oktober, als die drei Männer sich von der Gruppe absentierten und den Rest der Belegschaft über Literatur diskutieren ließen. Es ging um den rätselhaften Tod von Ritas Lebensgefährten, seiner Mutter und seiner Schwester.«
    »Ivo hat einen extremen Hass auf Rita entwickelt«, fügte Katinka hinzu. »Dass sie ihn als Mann ablehnte, machte ihn fertig.«
    »Von Susanne weiß ich, dass Heiner nur für seine Mutter und seine Schwester gelebt hat«, erklärte Dante. Susanne Schweigau hatte dem Reporter, bevor sie ihn festsetzte, einen Großteil der Geschichte brühwarm aufgetischt. »Rita kam für ihn unter ferner liefen. Seltsam, wie sie sich in einen solchen Knallkopf verliebt hat. Wie allerdings Ivo zu seinem explosiven Wissen um den Unfall damals kam – das weiß Susanne auch nicht.«
    »Das finden wir womöglich nie heraus«, klagte die Kallweit. »Wahrscheinlich hat Ivo aus verletztem Stolz heraus nach einer Leiche in Ritas Keller gesucht. Oder der Zufall hat ihm in die Hände gespielt. Für Artur Schweigau ist es leicht, den Unwissenden zu spielen und alles auf seine Kompagnons zu schieben. Schließlich sind sie tot.«
    »Hat Rita wirklich ihren Freund und seine Familie in dem
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