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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
Autoren: J. D. Robb
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war einfach scheiße – sorry, Will –, und deshalb war ich gar nicht böse, als Bry angerufen hat. Wir haben ein Glas Wein getrunken, kurz geredet und dann hat er mich wieder rumgekriegt. Darin war er wirklich gut«, räumte sie mit dem Anflug eines Lächelns ein. »A lso sind wir raufgegangen, haben nach Kräften gevögelt, und danach hat er etwas in der Art zu mir gesagt wie ›Mich hat in meinem ganzen Leben noch kein Weibsbild abserviert‹ und er würde es mich wissen lassen, wenn er mit mir fertig ist. Dieser verdammte Hurensohn.«
    Eve sah Lee-Lee forschend ins Gesicht. »D as hat Sie also genervt.«
    »U nd wie. Es war offensichtlich, dass er nur gekommen und mit mir ins Bett gegangen war, um mir das zu sagen.« Eine dunkle Röte überzog ihr geschwollenes Gesicht. »U nd ich bin auf ihn reingefallen, weshalb ich auf mich selbst mindestens genauso wütend war. Ich habe mir wortlos einen Morgenrock geschnappt und bin in die Küche runtergegangen, um mich zu beruhigen. In meinem Metier macht es sich bezahlt, wenn man sich keine Feinde macht. Also bin ich in die Küche gegangen, um mich abzuregen und um mir zu überlegen, wie ich mich am besten aus der Affäre ziehen kann. Außerdem hatte ich noch Appetit auf ein Omelett.«
    »V erzeihung«, fiel ihr Eve ins Wort. »S ie sind wütend aus dem Bett gesprungen und dann runter in die Küche gegangen, weil Sie ein Rührei wollten?«
    »S icher. Ich koche gern. Es hilft mir beim Nachdenken.«
    »S ämtliche Räume Ihrer Wohnung sind mit AutoChefs bestückt.«
    »W ie gesagt, ich koche gerne«, wiederholte Lee-Lee. »H aben Sie etwa noch keine meiner Kochsendungen gesehen? Ich koche darin wirklich selbst, da können Sie jeden fragen, der beim Dreh dabei war. Ich bin also runter in die Küche und dort erst mal auf und ab gelaufen, um mich so weit abzuregen, dass ich ein paar Eier in die Pfanne schlagen kann, und da kommt er plötzlich durch die Tür gestürmt.«
    Jetzt wandte sich Lee-Lee Icove zu, eilig trat der Arzt neben ihr Bett und ergriff tröstend ihre Hand.
    »D anke, Will. Er stolzierte wie ein aufgeblasener Gockel durch den Raum, sagte, wenn er für eine Hure zahlt, ist er derjenige, der sagt, wann sie wieder gehen kann, und mit mir wäre es nichts anderes. Schließlich hätte er mich mit Schmuck und anderen Geschenken überhäuft.« Sie zuckte mühsam mit der Schulter. »E r meinte, er ließe ganz bestimmt nicht zu, dass ich herumerzähle, dass er von mir den Laufpass bekommen hätte. Denn er würde mir den Laufpass geben, und zwar, wenn er es wolle. Ich habe ihm gesagt, dass er verschwinden soll. Er hat mich geschubst und ich habe zurückgeschubst, wir haben uns lautstark angeschrien und … Himmel, ich habe es nicht kommen sehen. Das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Boden liege und dass mein Gesicht wie Feuer brennt. Ich schmecke Blut im Mund. Nie zuvor in meinem ganzen Leben hat mich ein Mensch geschlagen.«
    Mit zitternder, belegter Stimme fuhr sie fort. »N ie zuvor in meinem ganzen Leben … ich habe keine Ahnung, wie oft er mich geschlagen hat. Ich glaube, einmal ist es mir gelungen, mich vom Boden aufzurappeln, und ich habe versucht, vor ihm zu fliehen. Aber ich schwöre, genau weiß ich es nicht. Ich habe versucht davonzukrabbeln und habe wie wahnsinnig geschrien. Dann hat er mich hochgerissen. Von all dem Blut in meinen Augen und vor lauter Schmerzen konnte ich kaum noch was sehen. Ich dachte, er bringt mich um. Er hat mich rücklings gegen die Kochinsel gestoßen, und ich habe mich daran festgeklammert, sonst wäre ich erneut gestürzt. Wenn ich gefallen wäre, hätte er mich umgebracht.«
    Sie machte eine Pause und klappte kurz die Augen zu. »I ch weiß nicht, ob ich das zu dem Zeitpunkt schon dachte oder vielleicht erst später, und ich kann auch nicht sagen, ob es wirklich stimmt. Ich glaube …«
    »E s reicht, Lee-Lee.«
    »N ein, Charlie. Ich muss es zu Ende bringen. Ich glaube …«, fuhr sie fort, »r ückblickend betrachtet glaube ich, dass er vielleicht fertig war. Vielleicht hatte er mich genug geschlagen, oder vielleicht wurde ihm klar, dass er mich stärker verletzt hatte, als es seine Absicht war. Vielleicht wollte er mir nur etwas die Visage polieren. Aber in dem Moment, als ich fast an meinem eigenen Blut erstickt bin, als ich kaum etwas sehen konnte und mein Gesicht sich anfühlte, als würde es verbrennen, hatte ich einfach Todesangst. Das schwöre ich. Er trat wieder auf mich zu und ich … hinter mir war der
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