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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
Autoren: J. D. Robb
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Tränen aus. »S etzen Sie sich erst mal, Pia.«
    Icove legte eine Hand auf ihre bebende Schulter und drückte sie sanft auf einen Stuhl. »S etzen Sie sich und kommen Sie erst mal wieder zu sich. Ohne Sie überstehe ich das alles nämlich nicht.«
    »J a. Okay. Ja. Oh, Dr. Will.«
    »W o ist er?«, fragte Eve.
    »D a drin. Hinter seinem Schreibtisch, hier. Sie können …« Icove schüttelte den Kopf und machte eine müde Geste in Richtung der halb offenen Tür.
    Obwohl das Büro geräumig war, verliehen ihm die warmen Farben und bequemen Stühle ein behagliches Flair. Die hohen, schmalen Fenster boten einen Blick auf die New Yorker Skyline, ließen aufgrund der blassgoldenen Jalousien jedoch nur weiches Licht herein. In den Nischen an den Wänden waren Kunstwerke und private Fotos ausgestellt.
    Eve sah einen Lederstuhl und ein Tablett mit Kaffee oder Tee, das offenkundig unberührt auf einem niedrigen Tischchen stand.
    Der stromlinienförmige, maskuline Schreibtisch war aus echtem, wie sie annahm, solidem, altem Holz und nur mit einem kleinen dezenten Daten- und Kommunikationszentrum bestückt.
    In dem hochlehnigen Schreibtischsessel, der wie der Besucherstuhl mit butterweichem Leder überzogen war, saß Wilfred B. Icove senior.
    Eine dichte Wolke weißer Haare rahmte sein ausdrucksvolles, kantiges Gesicht, er trug einen dunkelblauen Anzug und ein mit haarfeinen roten Streifen aufgepepptes weißes Hemd. In Höhe der Brusttasche der Jacke prangte ein kleines rotes Dreieck, direkt darunter ragte ein schmaler Silbergriff aus dem teuren, handgenähten Stoff.
    Der kaum wahrnehmbare Blutfleck machte deutlich, dass ihm mitten ins Herz gestochen worden war.

2
    »P eabody.«
    »I ch hole die Untersuchungsbeutel und melde die Sache dem Revier.«
    »W er hat ihn gefunden?«, wandte Eve sich wieder Icove junior zu.
    »P ia. Seine Assistentin.« Er sah aus, als hätte ihm jemand einen Wagenheber in den Bauch gerammt. »S ie … hat mich sofort kontaktiert und ich bin losgerannt. Ich …«
    »H at sie die Leiche berührt? Haben Sie sie angefasst?«
    »I ch weiß nicht. Ich meine, ich weiß nicht, ob sie sie berührt hat. Ich … ich habe es auf jeden Fall getan. Ich wollte … ich musste einfach wissen, ob ich ihm nicht doch noch helfen kann.«
    »D r. Icove, bitte nehmen Sie dort drüben Platz. Das mit Ihrem Vater tut mir leid. Erst mal brauche ich ein paar Informationen. Ich muss wissen, wer zuletzt mit ihm in diesem Raum war und wann sein letzter Gesprächstermin war.«
    »J a, ja, Pia kann in seinem Terminkalender nachsehen.«
    »D as ist nicht nötig.« Inzwischen hatte Pia den Tränenstrom besiegt, ihre Stimme hatte aber immer noch einen vom Weinen ungewöhnlich rauen Klang. »D as war Dolores Nocho-Alverez. Sie hatte einen Termin um elf Uhr dreißig. Ich … ich habe sie persönlich in sein Büro geführt.«
    »W ie lange war sie bei ihm?«
    »D as kann ich nicht sicher sagen. Um zwölf habe ich wie immer meine Mittagspause gemacht. Sie wollte unbedingt den Termin um elf Uhr dreißig, aber Dr. Icove meinte, ich sollte trotzdem Mittag essen gehen, er brächte sie dann einfach selbst hinaus.«
    »A uf dem Weg nach draußen muss sie doch die Sicherheitskontrollen passiert haben.«
    »J a.« Pia erhob sich von ihrem Platz. »I ch kann herausfinden, wann sie gegangen ist. Ich sehe sofort nach. Oh, Dr. Will, es tut mir furchtbar leid.«
    »I ch weiß. Ich weiß.«
    »K ennen Sie diese Patientin, Dr. Icove?«
    »N ein.« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »I ch kenne sie nicht. Mein Vater hatte nicht mehr viele Patientinnen. Er hatte sich weitestgehend aus dem Geschäft zurückgezogen und nur, wenn ihn ein Fall besonders interessiert hat, hat er noch Beratungsgespräche geführt oder mir bei einem Eingriff assistiert. Er war noch der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Klinik und auch in mehreren anderen Aufsichtsräten aktiv, aber in den letzten vier Jahren hat er kaum noch selber operiert.«
    »W er könnte ihm so etwas antun?«
    »N iemand.« Icove wandte sich Eve wieder zu. In seinen Augen schwammen Tränen, und seine Stimme hatte einen unsicheren Klang, doch er riss sich zusammen und führte weiter aus. »E infach niemand. Mein Vater wurde von den Menschen geliebt. Über fünfzig Jahre lang haben seine Patientinnen ihn angebetet. Sie waren ihm dankbar, haben ihn geliebt, und von Wissenschaftlern und Kollegen wurde er verehrt und respektiert. Er hat die Leben der Menschen verändert, Lieutenant. Er hat sie nicht nur
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