Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steuerstrategien fuer Kapitalanleger

Steuerstrategien fuer Kapitalanleger

Titel: Steuerstrategien fuer Kapitalanleger
Autoren: Anton Rudolf Goetzenberger
Vom Netzwerk:
Kapitalanleger bis zur endgültigen Entscheidung durch die Finanzgerichte derweil als Arbeitsmittel im Rahmen der übrigen Einkunftsarten unter entsprechender Begründung geltend.
    Steuerstrategie 94
    Der Bundesfinanzhof hat in einem aktuellen Urteil Aufwendungen für Strategieentgelte (gesonderte Entgelte für die Auswahl verschiedener Gewinnstrategien) als Anschaffungsnebenkosten anerkannt. Kapitalanleger setzen die Kosten als Anschaffungsnebenkosten an, ggf. durch Korrektur der von der Bank berechneten Anschaffungsnebenkosten im Rahmen der Wahlveranlagung zum Abgeltungsteuersatz bzw. der Wahlveranlagung zum tariflichen Steuersatz. Die Aufwendungen wirken sich dann voll auf die Abgeltungsteuer aus (BFH Az. VIII R 22/07).
    [172] § 9 Abs. 1 Satz 1 EStG.
    [173] BFH-Urteil v. 27.6.1989, VIII R 30/88, BStBl 1989 II S. 934.
    [174] § 20 Abs. 9 Satz 1 Halbsatz 2 EStG.
    [175] Näheres unten Abschnitt: Aktuelle Rechtsprechung zum Werbungskostenabzugsverbot: Warum das Belege Sammeln trotzdem lohnt!
    [176] BFH-Urt. vom 24.5.1968 VI R 6/67, BStBl II 1968, 574; Urt. vom 31.7.1967 I 219/63, BStBl II 1968, 22 ; Urt. vom 3.8.1976 VIII R 101/71, BStBl II 1977, 65.
    [177] BFH-Urt. vom 19.12.1972 VIII R 124/69, BStBl II 1973, 295.
    [178] Niedersächsisches FG 13.7.2006, 11 K 579/03.
    [179] Niedersächsisches FG 13.7.2006, 11 K 579/03.
    [180] Gesondertes Entgelt für die Auswahl verschiedener Gewinnstrategien vgl. BFH Az. VIII R 22/07 sowie Steuerstrategie 94.
    [181] § 43a Abs. 3 Satz 2 EStG.
    [182] Urt.; FG Köln 2.4.2004, 10 K 2003/03.
    [183] BFH-Urt. v. 24.11.2009, Az. VIII R 11/07 und VIII R 30/07.
    [184] BMF-Schreiben vom 22.12.2009 IV C 1 S 2252/08/10004, Tz 93.
    [185] BMF v. 22.12.2009 IV C 1 S 2252/08/10004 Rz. 96.
    [186] BMF v. 22.12.2009 a.a.O. Tz. 95, 96.
    [187] BFH-Urt. v. 20.5.2010 VI R 53/09 NV 2010, 2316.

Teil 10: Steuerstrategien für Immobilienanleger
    Mit Immobilienanlagen aller Art bremst der Kapitalanleger die Abgeltungsteuer aus. Im Rahmen der für private Veräußerungsgeschäfte geltenden Besteuerungsregeln vereinnahmt er Wertzuwächse steuerfrei. Eigengenutzte Immobilien können steuerfrei veräußert werden.

Immobilienanlagen im Überblick
    Erträge aus Immobilienanlagen sind ausdrücklich von der Abgeltungsbesteuerung ausgenommen. Es gelten stattdessen die für private Veräußerungsgeschäfte maßgeblichen Rechtsnormen für die Besteuerung, d.h. dass Erträge aus Immobilieninvestments nach einer Mindesthaltedauer von zehn Jahren steuerfrei realisiert werden können. [188]
    Abgeltungsteuerfreie Immobilieninvestments können dabei in folgender Form durchgeführt werden:
Direkte Investition in Immobilien
Indirekte Investition
    Bei indirekten Immobilieninvestitionen erfolgt ein Beitritt in ein Immobilienkonsortium, welches ein Immobilienportfolio bzw. Direktimmobilien enthält wie etwa ein Immobilienfonds.
    Immobilienfonds werden auf erster Ebene unterschieden zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds. Offene Immobilienfonds sind Fonds, bei denen die Zahl der Anteile – und damit auch der Teilhaber – unbestimmt ist. Die Fondsgesellschaft gibt hier je nach Bedarf neue Anteile aus und nimmt ausgegebene Anteile zurück, zum so genannten Rücknahmepreis, welcher sich anteilig aus dem Stichtagswert des Fondsvermögens (so genannter Nettoinventarwert) bemisst. Die Möglichkeit einer Rücknahme der Anteile sichert dem Anleger einerseits Liquidität, kostet diesen aber auch Ertrag und Rendite. Denn das Fondsmanagement einer offenen Gesellschaft steht hier stets vor besonderen Herausforderungen, da es zuweilen schwierig ist und lange dauern kann, bis Zu- und Abflüsse auf dem Immobilienmarkt liquide gemacht bzw. reinvestiert werden. Dadurch ist der Fonds gezwungen, einen bestimmten Teil der Anlagemittel liquide zu halten, was zu Lasten der Gesamtperformance geht.
    Bei den geschlossenen Immobilienfonds wird nur eine bestimmte Anzahl von Anteilen über eine fest begrenzte Anlagesumme ausgegeben. Ist das geplante Volumen erreicht, wird der Fonds geschlossen und die Ausgabe von Anteilen eingestellt. Der Beitritt in einen geschlossenen Immobilienfonds geschieht im Regelfall in Form einer Beteiligung als Kommanditist, entweder direkt oder über einen Treuhänder. Anleger, die sich mehr für die geschlossene Form entscheiden, sollten einen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher