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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber
Autoren: Christina Jones
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schon. Jobs und Männer – immer meinst du, du findest beim nächsten Mal den Richtigen.«
    Clemmie leckte sich die Finger ab und versuchte einige Krümel vom Ärmel zu schütteln. »Ach, die Männerfrage ist geklärt …«
    »Du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, dass dein Singledasein durch Guy Devlin beendet worden wäre«, unterbrach Phoebe. »Er ist höchstwahrscheinlich in festen Händen, du hast überhaupt noch nie mit ihm gesprochen, und er weiß nicht einmal, dass es dich gibt. Das haben wir in den letzten fünf Monaten doch schon unzählige Male durchgekaut. Das ist nicht real, Clem. Das ist wie die Schwärmerei eines Teenagers für einen Popsänger oder einen Filmstar. Nicht real – und definitiv nicht Liebe. Es ist nur ein schwerer Fall von Fantasiesehnsucht.
Wahre Liebe muss auf Gegenseitigkeit beruhen, du musst jemanden in- und auswendig kennen und …«
    »Entschuldige«, Clemmie spülte den Bissen mit einem Schluck Cappuccino herunter und merkte, dass sie nun Milchschaum und Krümel an der Oberlippe hatte, »aber da bin ich anderer Meinung. Ja, ich weiß, du und Ben, ihr seid seit Ewigkeiten zusammen, und du weißt, was er denkt, bevor er selber es weiß, und jeder von euch vollendet die Sätze des anderen und so weiter – aber so eine Pantoffel-Beziehung will ich gar nicht. Das ist Gewohnheit. Und langweilig. Ich will feurige Leidenschaft. Nein, ich habe immer gewusst«, seufzte sie träumerisch, »wenn ich den Richtigen treffe, ist es wie eine spontane Explosion. Wie eine himmlische Kombination von Magnesium und Aluminium und Natriumsalicylat: ein farbenfrohes Feuerwerk mit allem Drum und Dran. Und so war es, als ich Guy begegnet bin.«
    Phoebe kicherte in ihren Kaffee. »Ach du meine Güte. Hoffentlich läuft dir der arme Kerl nie wieder über den Weg und du überwindest das Ganze – au weia! – du hast ihm doch nicht etwa nachgestellt, oder?«
    »Nein! Natürlich nicht! Für wie bescheuert hältst du mich denn? Es gibt gar keinen Grund, ihm nachzustellen. Wir werden uns wiedersehen. Ich weiß es. Wir sind zwei Menschen in einer kleinen Gemeinde und haben dieselben Vorlieben. Es ist ganz logisch, dass wir zusammen sein sollten. Ich würde fast sagen, es ist Schicksal, wenn ich an so was glauben würde – tu ich aber nicht. Wie dem auch sei, ich finde, wir sind füreinander bestimmt.«
    »Jetzt wirst du mir unheimlich. Schicksal und Bestimmung sind doch eigentlich mehr meine Themen als deine.« Phoebe runzelte die Stirn. »O Gott, hast du etwa herumgegaukelt, Clemmie? Du hast doch hoffentlich nicht irgendwen gebeten,
Guy Devlin mit einem Zauberspruch zu belegen? Wir wissen doch beide, dass in diesen Dörfern jede Menge seltsame Dinge vor sich gehen, und ich kenne gut ein halbes Dutzend Leute, die bereit wären, eine nette kleine Beschwörung anzustimmen oder ein passendes Elixier zu mischen, damit deine Träume in Erfüllung gehen.«
    Es hatte über die Vorgänge in all den verschlafenen Dörfern, die sich in die Täler der Berkshire Downs schmiegten, schon immer allerhand Gerüchte gegeben. Hier in Hazy Hassocks war Mitzi Blessing schon fast legendär geworden, weil sie mit ihrer Hubble Bubble Kräuterküche die unerklärlichsten Dinge bewirkt hatte; in dem nahe gelegenen Weiler Fiddlesticks glaubte man seit Langem standhaft an Astralzauber – und Amber, die dort wohnte, schwor, ihr Leben hätte sich durch die Macht der Sterne von Grund auf verändert. Und dann gab es da natürlich noch Sukie, die in Bagley-cum-Russett im Cottage Pixies Laughter , am anderen Ende der Straße, in der auch der Postladen war, ihre Elixiere für Massagen und Aromatherapie zusammenbraute. Und die sollten in letzter Zeit jede Menge Romanzen entfacht haben.
    »Zählst du dich auch dazu?« Lachend löffelte Clemmie den restlichen Schaum aus ihrer Tasse. »Mit deiner Wahrsagenummer als Madame Suleika?«
    »Ich habe mich niemals Madame Suleika genannt – und es ist keine Nummer!« Phoebe machte ein empörtes Gesicht. »Ich würde niemals mit den Karten Missbrauch treiben, um andere zu manipulieren!«
    »Schade.« Clemmie grinste. »Ich hätte gar nichts gegen ein bisschen Manipulation – aber du bist schon in Ordnung, Phoebe. Reg dich ab. Ich weiß doch, dass deine Kartenlegerei etwas ganz anderes ist als dieser esoterische Hexenkram, der sich angeblich hier in der Gegend abspielt.«

    »Wie beruhigend, dass ich in deinen Augen auf der richtigen Seite der Ketzerei stehe.« Phoebe trank ihren Kaffee aus. »Ich
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