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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber
Autoren: Christina Jones
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für dich arbeite? Na los – erklär mir das mal!«
    »Du hast mich sitzen lassen.«
    »Was?«

    »Hörst du nicht, was ich sage?«, fragte Guy leise und mit ausdruckslosem Blick. »An dem Freitagabend vor Weihnachten. Ich habe auf dich gewartet, und du bist nicht aufgetaucht. Du hast mich sitzen lassen.«
    »Quatsch hab ich dich sitzen lassen!«
    »Hast du sehr wohl.« Guy seufzte. »Wir waren für etwa sieben Uhr verabredet. Ich hatte ein nettes kleines türkisches Lokal ausfindig gemacht, das Essen zum Mitnehmen anbietet, habe ein Menü zusammengestellt, die Kerzen angezündet und mit Suggs zusammen auf dich gewartet – und gewartet – und gewartet …«
    »Alles Lügenmärchen!«, fauchte Clemmie. »Nichts in der Art hast du für mich getan, das war für Helen!«
    »Ganz sicher nicht.«
    »O doch. Du hast Helen für die Weihnachtstage eingeladen. Hast sie gebeten, bei meiner Ankunft die Tür aufzumachen. Hast Helen beauftragt klarzustellen, dass ihr euch wieder versöhnt habt und Weihnachten als Familie feiert. Sie hat sogar durchblicken lassen, dass du gerade im Bett warst – mit ihr.«
    Guy lachte rau. »Ich war mit Helen nicht mehr im Bett seit – na ja, vielen, vielen Jahren. Und Helen war nicht über die Feiertage da! Liebe Güte, da würde ich mir doch eher die Pulsadern aufschlitzen! Ich war Weihnachten ganz allein mit Suggs. Helen kam Freitagabend unangekündigt und unerwartet auf dem Weg zu einem ihrer anderen Exmänner kurz vorbei, um die obligatorischen Geschenke für die Gören abzuholen, die ich, wie sie in ihrer habgierigen Art genau weiß, immer aus Schuldgefühlen kaufe, weil ich die armen kleinen Scheißer so wenig ausstehen kann. Und da es noch lange nicht sieben war, bin ich ins Auto gesprungen und weggefahren. Ich hab ihr erklärt, sie hätte zwanzig Minuten Zeit, um die Geschenke einzusammeln und das Haus zu verlassen, bevor du kämst.«

    Clemmie schniefte. »Ach ja, das klingt ja unheimlich glaubwürdig.«
    »Zufällig war es aber genau so. Ich habe mich aus dem Staub gemacht, solange sie da war, und als ich zurückkam, war sie längst weg.« Er hielt inne und runzelte die Stirn. »Willst du etwa sagen, du wärst da gewesen, als ich unterwegs und Helen noch dort war? Viel früher, als wir ausgemacht hatten? Und sie hätte dir die Tür aufgemacht und behauptet, dass – und das hast du ihr geglaubt?«
    »Nun … ja.« Clemmie nickte. »Sie hat dir wohl keine Nachricht hinterlassen oder ausgerichtet, dass ich da war und sie mit mir gesprochen hat?«
    Guy schüttelte den Kopf. »Ich habe mir richtig Sorgen um dich gemacht, du hättest ja auch einen Unfall gehabt haben können, darum habe ich immer wieder auf deinem Handy angerufen, aber nach einer Weile bin ich davon ausgegangen, dass du wohl nicht mit mir sprechen wolltest und dachtest, ich hätte bestimmt schon kapiert, was es bedeutet, wenn du dich nicht blicken lässt.«
    »Du hast gedacht, ich hätte dich sitzen lassen, und ich dachte – o Gott – ich dachte, du wolltest mir auf diese Art zu verstehen geben, dass ich dich in Ruhe lassen soll. Helen hat gesagt, du und sie, ihr wärt … wärt …«
    »Helen ist das übelste Biest auf Erden«, knurrte Guy. »Sie wusste, was ich für dich empfand und wie nahe wir uns standen. Sie war stinksauer deswegen, stinksauer! Und sie – o Scheiße!«
    Clemmie biss sich auf die Lippen. O Scheiße, in der Tat.
    »Ich wette, den Champagner hat sie dir auch nicht gegeben?«
    »Nein. Das wäre ja auch ein Beweis dafür gewesen, dass du da warst. Liebe Güte, das hat ihr sicher einen Heidenspaß gemacht
– den Champagner auszusaufen, den du mir schenken wolltest.«
    Clemmie schob sich die Haare hinter die Ohren. Warum in aller Welt hatte sie Guy nicht schon früher darauf angesprochen? Und warum hatte er das Thema nicht zur Sprache gebracht? Warum waren sie beide so lächerlich dickköpfig und unsinnig stolz gewesen?
    »Wir waren ganz schön blöd, findest du nicht?«, fragte Guy mit reumütigem Grinsen. »Das waren die schlimmsten Wochen meines Lebens.«
    »Schlimmer als damals die Zeit nach der Trennung von deiner Jugendliebe?«
    »Viel, viel schlimmer – so elend hab ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht gefühlt. Ich wär am liebsten gestorben. Ehrlich. Alles kam mir nur noch sinnlos vor. Und, was alles noch schlimmer macht, ich war fies zu dir, während du selbst genau das Gleiche durchgemacht hast – nach der Trennung von deinem Freund. YaYa hat mir davon erzählt.«
    »Das stimmt so
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