Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Kardone und Lerchensporn. Vor allem Ehefrau Nummer 4 wurde in der Lerchensporner Gesellschaft geschätzt. Mit ihren üppigen körperlichen Vorzügen und ihrer Vorliebe, nackt einkaufen zu gehen, schlossen sie viele Männer schnell in ihr Herz. Zudem konnte man sich mit ihr nette Stunden machen, ohne sie am nächsten Tag grüßen zu müssen.
    Das Volk der Ginkgo durfte seit diesen Tagen auch in ganz Begonien und Hyazinth nackt reisen , ohne angefeindet zu werden.
     
    »Großvater, jetzt mach schon! Was wurde aus Musa und Cardamine?«, stichelten seine Enkelkinder einig im Chor.
    »Das Beste immer am Schluss.« Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals mit seinen Enkelkindern eine so schöne Zeit verbracht zu haben.
     
    Musa Rübenkerbel stand unter dem strengen Arrest Meister Frangipani Tulpenmohns. Eine Tatsache, von dem das ganze Land wusste, nur Meister Tulpenmohn nicht. Weswegen Musa auch gut damit leben konnte, denn nur sein Meister hatte das Recht , ihm Aufträge zu geben oder Weisungen zu erteilen. Alle anderen ließen ihn in Ruhe und sein Meister stand ohnehin über jeglicher weltlichen Gerichtsbarkeit. Sogar seine Tante Lobelie respektierte seinen neuen Status. Was ihr aber auch leicht fiel, da sie mit zahlreichen Mehlwürmern, Kullerchens und werbeträchtigen Zicklingen in Rosenheide das erste Gemeinschaftsunternehmen gründete, das im ganzen Land erfolgreich dämonisch-scharfe Schweinewurstwaren vermarktete.
     
    »Im Namen von Meister Tulpenmohn möchte ich ...«, »Mein Meister bittet darum, dass ...«, »Ihr könntet meinem Meister eine Freude machen, wenn ...«, mit diesen und ähnlichen Formulierungen sorgte Musa für ihn. Und für sich. Und das gar nicht einmal schlecht.
    Zwar hatte Musa die Spruchwirkerprüfung immer noch nicht bestanden und es gab auch wenig Hoffnung, dass ihm dies jemals gelingen würde – aber das war ihm egal.
     
    Musa hatte seinen Platz gefunden. Unter dem Kirschbaum. Ohne Vicia. Ohne Ruhm. Und mit weiterhin wenig Anerkennung für seine Taten. Dafür blieb Cardamine bei ihm. Auch wenn ihn das wirklich überrascht hatte, hatte sie sich einfach am Nachmittag nach ihrer Rückkehr unter den Kirschbaum neben ihn gelegt, das Herrschaftsband aus seiner Hosentasche gezogen und sich freiwillig übergestreift.
     
    »Cardamine hatte mit sich Frieden geschlossen«, bemerkte seine Enkeltochter mit einer Träne im Auge.
    »Ja. Und mit ihrer Schwester Clusia«, erklärte der Großvater mit einem Kloß im Hals.
    »Und der weiße Drachengeist?«
     
    Das Orakel von Granadilla flatterte ausgelassen durch den mit Früchten vollen Kirschbaum und landete direkt vor Cardamines Nase. Sie und Musa machten ein Nickerchen. Es war nicht notwendig, sie zu wecken.
    »Ich denke, du brauchst mich nicht mehr. Du warst der beste Himmlische Diener, den ich jemals den Menschen zur Hilfe entsandt habe«, sagte der weiße Drachengeist mit einer sehr tiefen Stimme, aber auch so leise, dass weder Cardamine noch Musa aufwachten.
    Er sah sie an, sein Plan war aufgegangen, ihm war es gelungen , ihre Seele wieder ins Licht zu führen. Jetzt würde er sich ein paar Tage Urlaub gönnen. Dann wurde die schneeweiße Haut des kleinen Drachen erneut durchsichtig und er verschwand im Sonnenlicht.
     
    ***
     

Liebe Leserin, lieber Leser,
    es würde mich freuen, dir eine gute Zeit beim Lesen meiner G eschichte bereitet zu haben.
     
    Noch mehr würde es mich freuen, wenn du auch andere daran teilhaben lässt.
     
    Schreibe mir deine Meinung. Mit einer Email. Auf Facebook. Twittere es. Oder eine Rezension auf Amazon. Wie du magst.
     
    Thariot
     
    Martin Langner
     
    www.thariot.de

Blue Planet
     
    I. Sonnenuntergang
    Elias war ein Jäger, er dachte überhaupt nicht daran, den Blauen entkommen zu lassen und stach mit der Lanze nach seiner Beute, die zwei Armlängen vor ihm vergeblich versuchte, in den Tiefen des Meeres zu entkommen. Blut quoll aus seinem Fang und färbte das klare Wasser dunkelrot. Die Spitze des geschmiedeten Jagdspeers hatte den blau schimmernden Fisch eine Handbreit hinter den Kiemen durchbohrt und der Widerhaken sorgte dafür, dass das auch so blieb.
    An derselben Stelle im Wasser verharrend, blickte er prüfend nach oben, die Öffnung in der Eisdecke befand sich nur wenige Längen über ihm. Irgendwie unwirklich. Wie eine von einer höh eren Macht mit zahlreichen dunklen Flecken gefertigte Wand begrenzte die Eisdecke die Welt unter seinen Füßen – und diese Welt war alles andere als einladend:
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher