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Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht

Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht

Titel: Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht
Autoren: Linda Chapman
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Kopf zurück und dann galoppierte er los. Mel klammerte sich mit ihrer freien Hand an seiner Mähne fest. Seine Sprünge wurden länger. Seine Ohren stellten sich nach vorn und im nächsten Augenblick flog er mit einem großen Satz über den brennenden Ast hinweg.
    Mel drückte Blacky wie betäubt an sich. Erstaunen, Erleichterung und Freude wechseltensich in ihrem Gesicht ab, als sie auf Laura und Sternenschweif zugaloppierten.
    „Er hat es getan!“, rief sie. Sie rutschte aus dem Sattel, als Silver zum Stehen gekommen war. „Er ist gesprungen, Laura! Er ist tatsächlich gesprungen!“

    „Er war großartig!“, versicherte Laura überglücklich und Sternenschweif wieherte zustimmend.
    In diesem Moment erreichte sie Mr Miller. „Mel! Um Himmels willen!“ Vor Aufregung konnte er kaum atmen. „Ich dachte schon, du würdest dort nicht mehr herauskommen! Was hattest du bloß im Heuschober zu suchen?“
    „Ich musste doch Blacky retten“, stammelte Mel.
    „Aber ich habe dir doch gesagt, du sollst in der Scheune bleiben!“ Mr Miller nahm seine Tochter ganz fest in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.“
    „Da kannst du dich ganz allein bei Silver bedanken.“ Froh löste sich Mel von ihrem Vater und umarmte den kleinenApfelschimmel. „War er nicht großartig, Dad?“
    Mr Miller lächelte Silver an. „Er ist der Beste!“
    Silver schnaubte stolz, seine dunklen Augen strahlten vor Freude.
    Als die Feuerwehr eintraf und begann, das Feuer zu löschen, half Mr Miller den Mädchen bei der Zubereitung einer Futtermischung aus warmer Kleie, Möhren und Melasse für Silver und Sternenschweif. Nachdem sie die beiden Ponys trockengerieben und in zwei Boxen untergebracht hatten, gingen Laura und Mel ins Haus.
    „Ich bin so müde, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann“, klagte Mel, als sie und Laura ihre Stiefel an der Hintertür auszogen.
    „Geht mir genauso“, pflichtete ihr Laura bei.
    Mrs Miller wartete schon auf sie. Sie war bestürzt, dass Mel ein solch großes Risiko eingegangen war, um die Kätzchen zu retten. Gleichzeitig war sie jedoch so froh, dass die Mädchen in Sicherheit waren, dass sie ihnen zwei große, dampfende Becher mit heißer Schokolade eingoss.
    Als Laura durch die offen stehende Küchentür sah, wie sich die Feuerwehrmänner bei Mr Miller verabschiedeten, seufzte sie erleichtert auf. Zum Glück hatten die Flammen nicht auf den Heuschober übergegriffen und Mr Millers Heu verschont.
    Letztendlich, dachte Laura, war alles gut ausgegangen. Sie, Mel und die beiden Ponys waren in Sicherheit. Blacky, das kleine Kätzchen, war wieder mit Minny vereint undMel hatte der kleinen Familie eine neue Unterkunft in der Box neben Silver zurechtgemacht.
    Laura schauderte bei dem Gedanken, dass alles auch ganz anders hätte ausgehen können. Wenn Silver nicht so tapfer gewesen wäre ... Sie mochte gar nicht daran denken, was dann hätte passieren können. Sie erinnerte sich, wie er kurz vor dem brennenden Ast gezögert hatte. Woher hatte er auf einmal den Mut gehabt zu springen?
    Mr Miller brachte Laura und Sternenschweif schließlich mit dem Pferdetransporter nach Hause. Er erzählte ihren Eltern von dem Feuer. Auch sie waren froh, dass alles gut ausgegangen war.
    In der Nacht, als alle schliefen, verwandelte Laura Sternenschweif wieder in ein Einhorn.Sie fragte ihn, ob er wisse, warum Silver schließlich den Sprung gewagt hatte.
    „Das kann ich dir auch nicht sagen. Sollen wir ihn besuchen, um es herauszufinden?“
    Laura stimmte sofort zu, kletterte auf seinen Rücken und mit einem kräftigen Stoß seiner Hinterbeine erhob sich Sternenschweif in den nächtlichen Himmel.
    Silver war für die Nacht wieder auf die Koppel gebracht worden. Sie fanden ihn grasend im unteren Teil der mondbeschienenen Weide. Laura sprang von Sternenschweifs Rücken und lief zu ihm hinüber. „Du warst heute wirklich großartig, Silver“, sagte Laura, nachdem er sie mit einem leisen Schnauben begrüßt hatte. „Ehrlich gesagt, ich hätte nicht gedacht, dass du springen würdest, aber du warst so mutig. Wiesokonntest du auf einmal deine Angst überwinden?“
    Silver antwortete mit einem leisen Wiehern.
    „Er sagt, ich hätte im Licht des Blitzes wie ein Einhorn ausgesehen“, übersetzte Sternenschweif für Laura. „Er erkannte, dass er, wenn er Mel retten wollte, genauso mutig sein musste wie in jener Nacht, als ich ihn mit meinem Horn berührte – so
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