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Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht

Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht

Titel: Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht
Autoren: Linda Chapman
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nicht.“ Seit dem Besuch bei Mrs Fontana, hatte sie sich genau das Gleiche gefragt.
    Silver wartete bereits auf sie. „Du warst heute wirklich großartig“, lobte Sternenschweif ihn, als er neben ihm auf der Koppel gelandet war.
    Silver senkte den Kopf, anscheinend brachte das Lob ihn in Verlegenheit. Er schnaubte leise.
    „Er möchte wissen, ob er noch einmal über die Stangen traben soll“, übersetzte Sternenschweif für Laura.
    „Wie wäre es, wenn wir es mit einem ganz kleinen Sprung probieren?“ Laura versuchte, besonders zuversichtlich zuklingen, aber Silver sah auf einmal ziemlich bedrückt aus.
    „Komm, versuch es doch wenigstens einmal“, unterstützte Sternenschweif Lauras Vorschlag.
    Silver zögerte einen Moment, dann senkte er langsam, als gebe er sich geschlagen, den Kopf.
    Rasch, bevor das Pony seine Meinung wieder ändern konnte, stieg Laura ab und baute einen niedrigen Sprung auf. „Das schaffst du bestimmt, Silver!“
    Silver nickte zaghaft, dann trabte er auf das Hindernis zu.
    „Er traut sich tatsächlich“, raunte Laura Sternenschweif zu.
    Doch dann blieb Silver plötzlich stehen.
    „Oje!“ Laura seufzte enttäuscht.
    Sie ging mit Sternenschweif zu Silver hinüber. Er hatte nur ein paar Meter vor dem Hindernis angehalten. „Was war los?“, fragte Laura. „Warum bist du plötzlich stehen geblieben?“
    Der kleine Apfelschimmel ließ beschämt seinen Kopf hängen und schnaubte traurig.
    „Er hatte einfach zu viel Angst“, sagte Sternenschweif zu Laura. Silver sah furchtbar niedergeschlagen aus. Wenn Ponys weinen könnten, würde er das jetzt bestimmt tun, dachte Laura. Sternenschweif trat auf ihn zu und berührte Silvers Hals mit seinem schimmernden Horn. „Das ist schon in Ordnung“, versuchte er das Pony zu trösten. „Du hast dein Bestes gegeben. Sei nicht traurig.“
    Niedergeschlagen schwiegen die drei. Da sah Laura plötzlich, wie sich die Ohren desApfelschimmels aufstellten. Er hob den Kopf und wieherte, als sei er selbst von etwas überrascht.

    „Was sagt er?“
    „Dass er sich aus irgendeinem Grund besser fühlt“, beantwortete Sternenschweif Lauras Frage.
    Silver wieherte erneut. „Viel besser“, übersetzte Sternenschweif.
    Laura folgte Silvers Blick. Er betrachtete das Hindernis, Zuversicht leuchtete aus seinen Augen. Er gab ein leises Schnauben von sich.
    „Er fühlt sich sogar so gut, dass er einen Sprung über das Hindernis wagen will.“ Sternenschweif sah selbst ziemlich erstaunt aus.
    Mutig zeigten Silvers Ohren nach vorne. Er trabte auf das Hindernis zu. Dann begann er zu galoppieren. Verwundert beobachteten Laura und Sternenschweif, wie er mit einem großen Satz über das Hindernis flog.
    „Er ist wirklich gesprungen!“, jubelte Laura glücklich. Sie konnte es nicht fassen.
    Laut schnaubend galoppierte Silver zu ihnen zurück.

    „Er sagt, dass er sich während unseres Gesprächs mit einem Mal richtig mutig gefühlt habe.“ Aufgeregt stampfte Sternenschweif mit seinen Vorderhufen auf. „Und er sagt, dass er sich noch nie so sicher gewesen sei, dass er es schaffen könnte.“
    Silver stupste Sternenschweif liebevoll mit der Nase an. Laura riss die Augen auf. Jetztbegriff sie alles. „Dein Horn!“, erklärte sie Sternenschweif aufgeregt. „Du hast ihn mit deinem Horn berührt, und dann hat er sich plötzlich mutig gefühlt. Vielleicht ist das eine von deinen magischen Fähigkeiten? Vielleicht hast du ihm mit deinem Horn diesen Mut verliehen – den Mut eines Einhorns.“
    Silver warf seinen Kopf hoch und stieß den Atem laut durch seine Nüstern. „Er sagt, dass ihm das jetzt ganz egal sei, warum es geklappt hat. Er ist einfach nur glücklich, dass er gesprungen ist.“
    Silver nickte zustimmend, dann drehte er sich um und sprang noch einmal über das Hindernis.
    Glücklich fiel Laura Sternenschweif um den Hals. „Das ist einfach toll! Mel wird sich so sehr darüber freuen.“ Ihr Herz machte vorlauter Begeisterung einen Sprung. Sie konnte es gar nicht erwarten, das Gesicht ihrer Freundin zu sehen, wenn Silver morgen mit ihr über das Hindernis flog.
    Am nächsten Tag, als sich Jade in der Mittagspause wieder über Mel und Silver lustig machte, freute Laura sich noch mehr über das, was sie in der Nacht erreicht hatten.
    „Denkst du etwa immer noch daran, nächsten Samstag zum Turnier zu gehen, Mel?“ Jade baute sich vor den beiden Freundinnen auf, die gerade ihre Tabletts mit dem schmutzigen Geschirr wegbringen wollten. „Ich weiß nicht,
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