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Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Titel: Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe
Autoren: Yvonne Stallmann
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kam er sehr charmant rüber. Also ein sehr
guter Vorzeigetyp. Darauf fahren doch alle Mädels ab, oder?

 
    Begegnungen mit dem Freundeskreis
     
    Eines Abends gingen wir mit zwei
meiner Freundinnen weg, die beide auch ihre ›Männer‹ dabei hatten. Ein Drei-Pärchen-Abend.
Das war wirklich schön. Christiane und Verona mit ihren beiden Freunden. Jochen
und Tim. Tim, der im Roten-Kreuz-Wagen saß, als ich den Unfall hatte. Ich war
glücklich, dass ich auch einen Freund hatte und meine Single-Zeit vorbei war.
Es war immer ganz schlimm für mich, als Single unter vielen Pärchen zu sein.
Ich hatte mich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt. Ich bin eben sehr
wählerisch, aber jetzt habe ich mich ja in einen Traumtypen verliebt.
    Als er mich eines Abends
nach Hause fuhr, bat ich ihn zu mir rein. Wir lagen ewig im Bett und hörten
Radio.
    Wir konnten uns total gut unterhalten.
Wenn ich in seinen Armen lag, fühlte ich mich so sicher. Ich hatte immer das Gefühl,
dass er mich versteht.
    »Ach, Thomas, ich bin so
glücklich«, kuschelte ich mich an ihn.
    Seine Antwort klang etwas
schockiert: »Thomas? Wer ist Thomas?«
    »Hab ich Thomas gesagt?«,
reagierte ich selbst erschrocken über mich.
    Wie konnte mir das nur in
so einem schönen Moment passieren? Obwohl das ja nix Neues ist, denn mit Namen
habe ich es echt nicht so. Die werfe ich in meinem Kopf immer durcheinander.
    Wenn ich Verona
beispielsweise etwas über eine andere Person erzähle, dann nenne ich diese
Person manchmal aus Versehen Verona, weil ich ja die ganze Zeit mit Verona
erzähle.
    Sie weiß dann schon, wer
gemeint ist, denn sie ist es ja von mir gewohnt.
    »Es tut mir leid. Ich weiß
auch nicht, wie ich auf Thomas gekommen bin. Ich meine natürlich dich, Mark«, versuchte
ich mich panikartig zu entschuldigen.
    »Also gibt es in deinem
Leben noch einen Thomas.«
    »Nein, glaub mir«, und da
sah ich ein Grinsen in seinem Gesicht. Er hatte mir schon längst geglaubt und
mir den Versprecher abgekauft. Erleichterung! Er sah alles so einfach und hatte
auch immer eine Lösung für jedes Problem. Einfach toll. Und wir waren so
verliebt, bis über beide Ohren. Da kann man nur hoffen, dass ich nicht beim
Geschlechtsverkehr mal einen falschen Namen sage.
    Im Radio lief ein
Liebeslied nach dem anderen: ›From Sarah with love‹, ›Wenn ich gehe, dann geht
nur ein Teil von mir‹ und viele andere.
    Und dann ging tatsächlich
nur ein Teil von ihm; nachdem er nämlich seinen Pullover über seine rasierte
Brust gestreift hatte.
    Ja, seine Brust war
rasiert. Sehr befremdlich für mich. Eine rasierte Männerbrust? Ich wusste
nicht, was ich davon halten sollte. Aus meiner Sicht ist das für das männliche
Geschlecht eine sehr außergewöhnliche und unangebrachte Art von Körperpflege.
Ich mag es ja schon gar nicht, wenn Männer sich die Beine rasieren. Wenn das
männliche Wesen im Sommer mit kurzen Hosen herumläuft, dann sehen rasierte
Beine schon seltsam aus. Zuerst ist es nur irritierend, und dann sieht man genauer
hin und stellt fest: Da fehlt was.
    Was ist an rasierten Männerbeinen männlich?
Na ja, und jetzt auch noch ein Freund, der sich die Brust rasiert?
    Ich habe mich inzwischen daran
gewöhnt. Es wuchs sowieso nichts Rasierenswertes an seinem Oberkörper. Es war nur
ein wenig Flaum zu sehen. Keine Ahnung, ob er stolz darauf war oder sich
eingebildet hat, dass er ja so männliche Brustbehaarung hatte, dass es sich
total lohnt, sie wegzurasieren. Für meinen Geschmack gehen zu viele Brusthaare
gar nicht. Ich hatte mal ein Techtelmechtel mit einem Jungen, und als es dann
zur Sache ging, verging mir ganz schnell die Lust. Dieser junge Mann hatte
einen ganzen Busch auf seiner Brust zu bieten. Da reichten sogar die Haare bis
unter den Bauchnabel. Das überbot meine Erwartungen total.
    Unter einem schönen Pulli hätte ich so
einen fellartigen Oberkörper noch nicht mal erahnt. Ich war geschockt. Diese Beziehung
war schon vorbei, bevor sie richtig anfing.
     
    Die Wochen vergingen und dann kam die
Zeit, in der wir gemeinsam übernachteten. Erst an den Wochenenden, dann auch
unter der Woche. Wir schliefen immer bei ihm, weil sein Bett breiter war. Eines
Abends planten wir am nächsten Tag zu einer Stuntman-Vorstellung zu gehen. Wir
lasen etwas auf einem Plakat. Doch leider wurde daraus nichts.
    »Oh nein! Wir haben
verpennt«, stellte Mark fest.
    »Na ja, dann haben wir
wohl Pech gehabt. Schade! Mich hätte das mal interessiert.«
    »Ja, und mich erst.«
    Wir
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