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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd
Autoren: Linnea Sinclair
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war, dass es sich beim Flug der Razalka durch Gensiira nach Syar um einen Noteinsatz handelte. Nicht um eine Invasion.
    Noch nicht, würde Admiral Vanushavor später sagen. Erst mussten die Datenbanken mit allem Drum und Dran aus dem besiegten Mutterschiff geborgen werden. Als Beweise. Um Garold Grantforth daraus einen Strick drehen zu können.
    Grantforth hatte seinen Neffen benutzt, um Trilby zu umgarnen. Der Auftrag lautete, mehr über die Sternenkarten zu erfahren, die die ’Sko unbedingt wollten. Doch dann wurden seine Pläne von Jagans Mutter durchkreuzt, die auf der Heirat ihres Sohnes mit der Frau bestand, die sie für ihn ausgewählt hatte. Aber Jagan war unglücklich in dieser Ehe, also konnte Garold Grantforth ihn überreden, erneut den Kontakt zu Trilby zu suchen. Tatsächlich unterschrieb er damit das Todesurteil seines Neffen. Weil die gegnerischen ’Sko-Fraktionen gar nicht daran dachten, Zeugen am Leben zu lassen.
    Und zwischen all den politischen und militärischen und bürokratischen Manövern mussten Mitkanos, Dallon und Carina in Doc Vankos Obhut übergeben werden.
    Vitorio nicht. Was die mit ’Sko-Drogen vollgepumpte Carina zu berichten hatte, war entsprechend etwas wirr gewesen. Aber Trilby hörte geduldig zu und verstand das meiste, weil sie das, was Carina nicht wusste, hinzufügen konnte. Die Niyil-Day hatten die Niyil-Pry ausspioniert und Carina und Vitorio aufgebracht, um an die Sternenkarten der Bellas Dream zu gelangen. Hatten ihnen versprochen, sie im Gegenzug am Leben zu lassen.
    Aber Carina weigerte sich, also hatten sie Vitorio ermordet. Als sie Carina von ihrem toten Bruder wegzerrten, fiel aus der Innentasche ihrer Jacke ein kleiner Umschlag mit Holos. Sie hatte längst vergessen, dass er sich überhaupt da befunden hatte.
    Mehr als ein Holo zeigten Trilby und Carina auf den Frachterdocks von Port Rumor. Auf dem Schiff im Hintergrund war der Name Careless Venture hervorragend lesbar. Die ’Sko hatten ihren Schiffsnamen wiedererkannt. Also ließen sie Carina am Leben und setzten sie unter Betäubungsmittel, in der Hoffnung, diese Captain Trilby Elliot, auf die die Niyil-Day-Fraktion so scharf war, würde auf der Suche nach Carina vorbeischauen und die Sternenkarten mitbringen.
    Fauchend schloss sich eine Schranktür.
    Khyrhis.
    Er war sichtlich unentschlossen, was er jetzt zu ihr sagen sollte.
    Dabei wusste sie im Grunde längst Bescheid. Zahllose Gerüchte umrankten Tivahr den Teuflischen. Schreckenerregend vor allem für sein eigenes Volk, für Leute, die Akzeptanz von Stammbäumen abhängig machten.
    Eine Suppe, eine Boulashka, hatte Mitkanos ihn geschmäht. Ein in den Genlaboren zusammengekochtes Experiment. Ohne Familie, ohne Namen, ohne Stammbaum.
    Sie wusste genau, wie sich das anfühlte.
    Bis auf eins – er hatte Macht.
    Sie wusste nicht, wie sich Macht anfühlte, und es interessierte sie auch nicht.
    Seine Finger strichen über ihre Schultern, als er um die Couch herumkam und sich dann neben sie setzte. Seine Haare waren noch feucht. Er legte die Hand auf ihre, als sie das Glas hob, zog es sich selbst an den Mund und nahm einen Schluck Gin. Dann ließ er die Hand sinken, ohne Trilbys dabei loszulassen.
    »Geht’s dir jetzt besser?«
    »Ungeheuer viel besser.«
    »Gut. Ich ziehe es vor, wenn du lebst und nicht tot bist.«
    Er zögerte nur eine Sekunde. »Tot war ich auch schon. Der Zustand wird stark überschätzt.«
    »Möchtest du mir etwas sagen?«
    Er betrachtete ihrer beider Hände, die noch immer um das Glas verschränkt waren, dann blickte er auf und sah sie schließlich an. »Du hast doch gedacht, dein Medistat auf der Careless Venture wäre schrottreif, weißt du noch?«
    Nun ja. Das traf zu der Zeit allerdings für den größten Teil ihrer Ausrüstung zu, wenn nicht für ihr ganzes Schiff.
    »Du bekamst keine messbaren Impulse mehr, weil es eine biosymbiotische Schicht unter meiner Haut gibt. Immer dort, wo ich verletzt bin, nimmt es seine Arbeit auf. Es täuscht auch Medistats, es sei denn, Doc Vanko hat sie entsprechend umprogrammiert.«
    Sie konnte an nichts anderes denken als daran, dass es höllisch wehgetan haben musste, so was unter die Haut appliziert zu bekommen. »Wie haben sie das angestellt? Fetzen für Fetzen implantiert?«
    Er schwieg einen Moment. »Nein. Es ist da gewachsen. Es wächst von selbst nach. Es ist ein Teil von mir. Ich hatte es schon immer.«
    Sie brauchte einen Moment, um das, was er da sagte, nachzuvollziehen. Eine sich
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