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Sternenfohlen 22 - DieZwillingsfohlen

Sternenfohlen 22 - DieZwillingsfohlen

Titel: Sternenfohlen 22 - DieZwillingsfohlen
Autoren: Linda Chapman
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„Ist irgendetwas passiert?“
    „Ja, das kann man so sagen!“
    Beunruhigt sprang Saphira auf und trabte an ihr Fenster. Nachdem sie ihren Fensterladen mit einem Zauber geöffnet hatte, entfuhr ihr ein kleiner Jubelschrei.
    Nun war auch bei Stella und Mondstrahl die Neugier so weit geweckt, dass sie zum Fenster hinausschauten, und selbst Sturmwind rappelte sich missmutig hoch.
    „Das gibt’s doch gar nicht …“, flüsterte Mondstrahl beeindruckt, als er sah, was geschehen war.
    Über Nacht hatte sich eine dicke Schneedecke über das gesamte Tal gelegt, in dem ihre Einhornschule lag. Alle Bäume waren weiß umhüllt und den vielen Türmen der Schule hatte der Schnee flauschig aussehende Hauben aufgesetzt. Kein Wunder, dass Wolke so früh aufgewacht war, denn das glitzernde Weiß verstärkte das Licht der Dämmerung um ein Vielfaches. Fasziniert reckten die Freunde die Hälse aus ihren Fenstern und schauten sich um. Von hier oben aus ihrem Wolkenstall konnten sie einen großen Teil des Schulgeländes überblicken.
    „Ich wusste gar nicht, dass es hier im Süden Arkadias auch schneien kann“, wunderte sich Stella.
    „Das ist auch sehr selten. Wir haben es bisher nur einmal erlebt, in der ersten Klasse“, erklärte Wolke. „Also bevor du hierher gekommen bist.“

    „Was meint ihr, ob wir sofort hinuntergehen sollen?“, schlug Sturmwind vor, der durch die kalte Winterluft nun hellwach war.
    Begeistert nickten seine Freunde und trabten die Stallgasse Richtung Ausgang entlang. Unten vor dem Regenbogenhaus angekommen, staunten sie nicht schlecht, denn wenn man mittendrin stand, war die ungewohnte Winterlandschaft noch viel aufregender. Es war ganz still draußen, so als ob der Schnee alle Geräusche in der Umgebung verschlucken würde. Dafür knirschte der feine Pulverschnee umso lauter unter ihren Hufen, und aus den Nüstern der Einhornfohlen quoll der Atem in dicken weißen Wolken.
    Außer ihnen waren noch nicht viele Einhornfohlen auf. Nur eine Handvoll älterer Schüler, die eben aus ihren Häusern kamen. Auch von den Hauselfen war noch nichts zu sehen. Wahrscheinlich war es ihnen draußen zu kalt, denn sie hatten ja kein wärmendes Fell wie die Einhörner.
    Einen Moment lang genossen Wolke und ihre Freunde den fantastischen Anblick, den die unberührte Winterlandschaft ihnen bot. Es war einfach wunderschön anzusehen, wie die vielen Eiszapfen im Licht der Morgensonne wie kostbares Kristall funkelten. Doch lange hielten es die fünf Einhornfohlen nicht aus, zu verlockend war es, sich in den pulverigen Schnee zu stürzen.
    Ausgelassen tobten sie durch die weiße Pracht, wirbelten mit den Hufen den Schnee auf und schlugen übermütig mit den Hinterbeinen aus. Es war herrlich, fand Wolke. Sie genoss es, die klare, kalte Luft tief einzuatmen, die so gut nach Winter roch. Außerdem war es sehr lustig zu hören, wie es in ihren Mähnen und Schweifen bei jeder Bewegung leise klirrte. Denn der Schnee, der sich darin beim Toben verfangen hatte, war in null Komma nichts gefroren, und nun hingen lauter kleine Eiszapfen an ihnen.
    „Ich glaube, so wach habe ich mich um diese Uhrzeit noch nie gefühlt“, japste Stella.
    „Ich auch nicht“, keuchte Sturmwind. „Es ist toll!“

    Wolke grinste zufrieden, da wurde sie von Saphira angestupst. „Danke, dass du uns geweckt hast. Dieses Erlebnis hätte ich nicht verpassen wollen.“
    „Das habe ich mir schon gedacht“, entgegnete Wolke.
    In diesem Moment ertönte das große Muschelhorn, mit dem der Oberelf alle Schüler und Lehrer zum Frühstück herbeirief. Als sie zur Mondscheinwiese kamen, stellten die Freunde fest, dass in der Zwischenzeit etliche Einhornfohlen hinausgekommen waren. Einige von ihnen hatten sogar schon ein kleines Schneefohlen gezaubert. Aber wo waren die Tische mit ihren Futtereimern? Gab es heute etwa kein Frühstück?
    „Seht nur, da – der Oberelf“, kicherte Sturmwind und deutete auf eine dick vermummte Gestalt. Auch Wolke und die anderen konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der von allen Schülern gefürchtete strenge Oberelf stand in einen warmen Umhang und dicken Schal gehüllt am Rand der Mondscheinwiese, rieb sich die Hände und trippelte vor Kälte von einem Fuß auf den anderen. Er hatte sich eine Mütze mit einer großen Bommel so weit ins Gesicht gezogen, dass man nur noch seine rot gefrorene Nase sehen konnte. Er sah wirklich zu komisch aus!
    „Frühstück heute in der großen Halle“, brummte er jeder Einhorngruppe
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