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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition)
Autoren: Jason Atum
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Menschen atembar gewesen wäre.
    Der Colonel beriet sich gerade mit seinen Experten, ob es sich lohnen würde zu versuchen, diesem Mond eine brauchbare Atmosphäre zu verschaffen, um anschließend Menschen darauf anzusiedeln, als ohne Vorwarnung ein fremdes Raumschiff auftauchte. Die Unbekannten traten sofort in Kontakt mit dem Erdenschiff und stellten sich als >Syka< vor.
    Die Syka bewohnten eine Welt, die im Vergleich zur Erde beinahe dreimal so groß war und sich in dem Sonnensystem befand, in dem sich zu diesem Zeitpunkt die Destiny aufhielt. Sie waren ein friedliebendes Volk und wie die Menschen der Forschung zugetan. Und bei einer Einladung auf ihrem Heimatplaneten Syhaal konnte Colonel Trennier feststellen, dass ihre Gastgeber der Menschheit technologisch weit voraus waren.
    Im Laufe der Gespräche, die sie führten, wahrte der Colonel das Interesse der Menschheit und schlug ein Bündnis zwischen den beiden Völkern vor. Und obwohl die Menschen einen größeren Nutzen aus dem Bündnis zogen als die Syka, willigten diese ein. Für sie war es von größerer Bedeutung, Alliierte zu haben als irgendwelche materiellen Werte.
    Auch sein Interesse an dem gefundenen Trabanten eines Gasriesen brachte Charles Trennier zur Sprache und ebenso, weswegen sie sich für diesen interessierten. Die Syka nannten ihn De’rekesch, was übersetzt so viel wie ›kleiner Wassermond‹ bedeutete. Sie erklärten sich dazu bereit, den Menschen dabei zu helfen, ihn für sich bewohnbar zu machen. Und im abschließenden Bericht der Forschungsmission fügte Colonel Trennier hinzu, dass sich der erste Kontakt mit dieser überaus intelligenten und fortgeschrittenen Spezies zu einer wertvollen Allianz entwickeln könnte und der Mensch sich durch diese – nicht nur technologisch – weiterentwickeln würde.
     
    Bislang wurde keiner der Prozesse des Terraforming, eine menschenunfreundliche Welt bewohnbar zu machen, gut genug verstanden, als dass die Auswirkungen der Methoden genau vorhergesagt werden konnten. Selbst wenn eine der vom Menschen erdachten Theorien in die Tat umsetzbar wäre, so hätte die Vererdung eine geschätzte Zeitspanne von etwa vierzigtausend Jahren benötigt. Die Syka erreichten eine lebensfähige Atmosphäre in einem winzigen Bruchteil dessen. Achtzig Jahre zogen ins Land. Während des Vererdungsprozess De’rekeschs durch sykasche Technologie wandelte sich inzwischen auch das Gesicht des Heimatplaneten der Menschen massiv. Die Allianz machte sich aus Sicht der Menschen bezahlt.
    Eine der vielen Errungenschaften der sykaschen Entwicklungshilfe war die Sy-Hum-Launching-Plattform, eine skischanzenähnliche Abschussrampe, die es einem ermöglichte, ohne großen Energieaufwand in die Erdumlaufbahn katapultiert zu werden.
    Lucas hatte etliche Bilder der Sy-Hum-Launching-Plattform gesehen, doch sie wurden dem wahren Ausmaß der Anlage nicht im Geringsten gerecht. Im Landeanflug auf den Confederated-Space-Alliance-Komplex konnte er sehen, dass es sich nicht, wie er seither annahm, um nur eine Abschussrampe handelte, sondern gleich um drei. Die waagerechten Rampen, mit einer geschätzten Länge von etwa acht Kilometern, waren sternförmig von einem Zentrum wegführend. Jede einzelne der Konstruktionen bog sich an ihrem Ende steil dem Himmel entgegen, um sich den Katapulteffekt zunutze zu machen. In der Mitte des Dreigestirns thronte eine dreiflächige Pyramide, die nicht nur als Abreise und Ankunftsterminal diente. Auch den darin befindlichen Weltraumgleitern und Schiffen bot sie ausreichend Platz. Zudem beherbergte das Gebäude in seinem Bauch eine Reparatur- und Inspektionsabteilung sowie unzählige Ladengeschäfte und Bistros.
     
    Eine Stimme der Flugkontrolle meldete sich über den Lautsprecher der Fähre und gab genaueste Anweisungen, in welchem Hangar gelandet werden sollte. Kurz darauf folgte die Information, wann der Start der nächsten Maschine angesetzt war. Es war in zwei Stunden. Colonel Cameron Davis, der neben dem Piloten saß, blickte auf das Pult vor sich und begann unzufrieden vor sich hin zu murmeln.
    »Das wird aber verdammt knapp«, war das Einzige, was Lucas davon verstehen konnte und es war ihm unbegreiflich, was an zwei Stunden knapp sein sollte.
    Doch als sie den Hangar verließen, verstand er schließlich. Die Außenmaße der Pyramide waren kein Vergleich zu ihrer inneren Größe. Tausende von Stahlstreben, die auf den ersten Blick keinem Muster zu folgen schienen, bahnten sich ihren Weg in die Spitze,
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