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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum
Autoren: Thomas Höhl
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anstellte.
    »Oder hast du Angst?«, wollte Ashley Briggs wissen.
    Das war eine gute Frage, die Romana Hel’gara nicht einfach so beantworten konnte. War es so? Hatte sie Angst? Und wenn ja, wovor genau hatte sie Angst?
    Doch Ashley Briggs deutete ihre Unsicherheit offenbar als Zustimmung, weshalb er sagte: »Dann verlieren wir besser keine Zeit.«
     
    *
     
    Romana Hel’gara stand allein auf dem Korridor vor Taros Quartier. Sie spürte, wie die Unruhe in ihr stieg, auch wenn sie sich diese Gefühlsregung selbst nicht erklären konnte. Ein Teil von ihr wünschte sich, Taro würde mit ihr reden wollen. Ein anderer Teil von ihr wünschte sich seltsamerweise das genaue Gegenteil.
    »Romana Hel’gara«, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
    Sie drehte sich um und sah Dana Frost vor sich.
    »Was tun Sie hier?«, wollte die Kommandantin der STERNENFAUST wissen. Romana Hel’gara blickte in die kalten und strengen Augen von Dana Frost. »Ich hatte Ihnen befohlen, Ihr Quartier nicht ohne Begleitung zu verlassen.«
    »Ashley Briggs ist bei mir«, erklärte Romana Hel’gara.
    Dana Frost zog die Augenbrauen zusammen und hob die Hände: »Wo ist er?«
    »Er ist im Quartier von Taro«, sagte Romana Hel’gara ruhig. »Er erkundigt sich, ob Taro mich sehen möchte.«
    »Was wollen Sie bei Taro?«, fragte Dana Frost, und Romana Hel’gara deutete ihre Gesichtsmimik so, dass die Kommandantin Misstrauen hegte. Offenbar unterstellte sie Romana Hel’gara, Taro erneut gefährlich zu werden.
    »Ich wollte ihm mitteilen, wie sehr ich es bedauere, was ich ihm angetan habe«, erklärte Romana Hel’gara.
    Dana Frosts Gesichtsausdruck wurde eine Spur grimmiger, wirkte zugleich aber nachdenklich. »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, sagte sie schließlich.
    »Ich weiß dies auch nicht«, erwiderte Romana Hel’gara. Erneut beobachtete sie, wie Dana Frost die Augenbrauen zusammenzog, so als hätte Romana Hel’gara etwas Ungehöriges gesagt. »Wenn Sie nicht wünschen, dass ich mit Taro spreche, werde ich mich natürlich diesem Wunsch beugen«, fügte Romana Hel’gara hinzu.
    Bevor Dana Frost etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür zu Taros Quartier.
    Ashley Briggs trat daraus hervor.
    »Er ist einverstanden«, sagte er. Erst dann erblickte er die Kommandantin und salutierte: »Ma’am!«
    »Lieutenant Briggs«, begann Dana Frost streng. »Wer hat Ihnen erlaubt, mit Romana Hel’gara im Schiff herumzuspazieren?«
    Ashley Briggs hob die Augenbrauen, und Romana Hel’gara glaubte für einen Moment, ein leicht aufmüpfiges Funkeln in seinen Augen zu sehen, als der Offizier sagte: »Wer hat es mir verboten?«
    »Seien Sie nicht spitzfindig«, erwiderte Dana Frost mit strengem Tonfall. »Sie wissen genau, dass Romana Hel’gara untersagt wurde, ohne Begleitung ihr Quartier zu verlassen.«
    »Ich bin ihre Begleitung«, sagte Ashley Briggs, ohne eingeschüchtert zu wirken. Im Gegenteil, wenn Romana Hel’gara seinen Tonfall richtig deutete, lag sogar ein wenig Strenge darin. Romana Hel’gara wusste nicht, wie sie das alles deuten sollte, aber sie glaubte tatsächlich, dass Ashley Briggs gegenüber der Kommandantin deshalb ein solches Verhalten an den Tag legte, weil er sich für seine Freundin einsetzen wollte.
    »Als ich hier den Korridor entlang ging, stand Romana Hel’gara allein vor dem Quartier von Taro«, erwiderte Dana Frost streng. »Verstehen Sie das unter Begleitung?«
    »Ich musste Taro erst um Erlaubnis fragen, ob Romana Hel’gara ihn sprechen darf«, erklärte Ashley Briggs.
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, äußerte Dana Frost missmutig.
    »Ist es«, erwiderte Ashley Briggs bestimmt. Dabei weiteten sich seine Pupillen leicht, ein Körpermerkmal, von dem Romana Hel’gara inzwischen herausgefunden hatte, dass es manchmal auf eine Lüge hindeutete.
    »Soso, ist es«, wiederholte Dana Frost. Romana Hel’gara wusste genug über die Menschen, um zu erkennen, dass dieses Gespräch längst nicht mehr über die geäußerten Worte, sondern über den verwendeten Tonfall geführt wurde. Und sie hatte das Gefühl, dass sich Ashley Briggs wegen ihr in Schwierigkeiten befand.
    »Wünschen Sie nicht, dass ich mit Taro spreche, Commodore Dana Frost?«, fragte Romana Hel’gara erneut.
    Dana Frost musterte Ashley Briggs eine Zeit lang, dann wandte sie sich an Romana Hel’gara: »Von mir aus. Wenn Taro damit einverstanden ist. Aber ich möchte bei dem Gespräch dabei sein.« Nach einer kurzen Pause
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