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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung
Autoren: Gerry Haynaly
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Boden verliefen etwas ruppig, da die winzige Antigraveinheit des Schutzanzugs immer wieder den freien Fall durch heftige Gegenschübe abbremste.
    Schließlich erkannte sie, dass ihr Sturz von organischen Gewächsen gebremst wurde.
    Romana Hel’gara meinte für einen Augenblick, auf dem Kopf zu stehen.
    Ein dumpfer Schlag traf den Anzug und verstärkte den Druck auf ihren Brustkorb. Ein schleifendes Geräusch, übertragen von den Außenmikrofonen, drang an ihr Ohr.
    Rote Warnleuchten flammten auf der Computeranzeige auf. Wie durch einen Schleier nahm Romana Hel’gara die Worte wahr.
    Antigrav ausgefallen.
    Schutzhülle des Anzugs beschädigt.
    Sauerstoffzufuhr unterbrochen.
    Der Anzug neigte sich noch weiter. Das Blut pulsierte in ihren Kopf und der schabende Ton gewann an Intensität.
    Abrupt endete das Schleifgeräusch.
    Wieder fühlte sich Romana Hel’gara schwerelos, wenn auch nur für einen Moment.
    Und dann folgte der Aufschlag. Mit dem Kopfende voraus schlug der Kampfanzug auf dem Boden auf.
    Romana Hel’gara wurde zusammengestaucht, jeder Knochen in ihrem Leib ächzte.
    Es krachte noch einmal, aber für Romana Hel’gara verschwanden die Sinneseindrücke, als würde sie einfach einschlafen.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie ein Zischen, das jemand für sie ausschaltete. Schwärze umfing sie – und dann war nichts mehr.
     
    *
     
    Romana Hel’gara schlug die Augen auf. Finsternis umgab sie. Nicht einmal das Flackern der roten Alarmlichter war mehr zu sehen.
    Sauerstoffzufuhr unterbrochen.
    Hektisch atmete sie ein. Eisige Nadeln stachen in ihrer Lunge. Es gab also Luft, wenngleich sie modrig roch.
    Romana Hel’gara drückte den mechanischen Knopf für das Helmvisier. Sie hob die Arme und nahm den Helm ab.
    Wie lange war sie bewusstlos gewesen?
    Romana Hel’gara atmete langsamer. Sie durfte sich diesen aufgewühlten Emotionen nicht hingeben.
    Der Anzug war defekt und nicht viel mehr als ein Haufen Schrott. Die Elektronik war ausgefallen.
    Daher war der Zeitpunkt gekommen, die Verbindung zu Rea herzustellen.
    Rea war die semiorganische kybernetische Einheit in ihrem Gehirn, die sie dabei unterstützen sollte, wenn sie sich als Bewohner des Planeten unter den Fremden bewegen wollte, zugleich aber Informationen erfragen musste.
    Oder hatte der nicht einmal reiskorngroße Nanopod bei ihrem Sturz womöglich Schaden genommen?
    Systemcheck , dachte Romana Hel’gara so intensiv, wie sie es zuletzt beim Abschied vom geistigen Kollektiv der Wanagi aufgebracht hatte, als der Nullraum Makato Zan verschlungen hatte.
    Nichts rührte sich, und Romana Hel’gara dachte schon, dass sie nun vollkommen auf sich allein gestellt war.
    Systemcheck erfolgt , flammten Wanagi-Schriftzeichen vor ihrem Auge auf. Die silbrig-goldene Speichereinheit funktionierte noch!
    Uhrzeit?
    Die Antwort des Geräts kam diesmal prompt. Seit ihrem Sturz waren vier Stunden vergangen.
    Vier lange Stunden, in denen ein Suchtrupp ihr längst auf den Fersen sein konnte.
    Sie musste von hier verschwinden!
    Romana Hel’gara stemmte die Arme gegen die Brustpanzerung des Anzugs. Mit einem satten Schmatzen gab das Metall nach, und sie konnte die Reste des Anzugs abstreifen.
    Verschwommen nahm Romana Hel’gara über sich in der Dunkelheit so etwas wie Äste war, aber in der Eiseskälte gaben sie kaum Infrarotstrahlung ab, die ihre neuen Augen sehen konnten.
    Sie hob den Oberkörper und sah sich um. Langsam, um nur ja kein Geräusch zu verursachen, machte sie einige Schritte vorwärts.
    Schwärze umgab sie. Über ihr musste ein Loch im Dickicht der Bäume sein, das der Anzug bei ihrer unsanften Landung geschlagen hatte. Aber so sehr sie ihre Augen auch anstrengte, sie konnte nichts erkennen. Die allgegenwärtige Wolkendecke hielt das Licht der Sterne ab, und auch sonst schien es in der näheren Umgebung nichts zu geben, was Helligkeit aussandte. Nicht einmal die Lichter der nahen Großstadt malten orange Flecken auf die Wolken, wie sie es auf der Erde gesehen hatte. Dort hätte sie in der Nähe einer Metropole auch in tiefster Nacht noch die Beschriftung der Notausrüstung lesen können – hier nicht.
    Romana Hel’gara tastete nach einer Taschenlampe, die sich in einem Seitenfach des Schutzanzuges befinden musste.
    Schließlich spürte sie die geriffelte Oberfläche der Stablampe!
    Ein leichter Druck auf den Sensor und der Lichtkegel erhellte die Kuhle, in der die Ausrüstung lag.
    Unter ihr fiel der Boden steil ab, der Wald schien sich bis in die Tiefe
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