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Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Titel: Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt
Autoren: Michelle Stern
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Hoffnung«, sagte William zuversichtlich. »Geben Sie nicht auf.« Er stellte sich vor, wie er ihr etwas von seinem Mut schenkte.
    »Die Aufgaben der Zukunft mögen schwer wiegen, aber ich glaube fest daran, dass sie nicht unmöglich sind.«
    »Ich …« Sie musste sich sammeln, ihre Stimme zitterte. »Im Übungsraum war’s zu voll.« Natürlich hatte sie bemerkt, dass er das Messer in ihrer Hand musterte, also fügte sie hinzu: »Das sind traditionelle Messerkampfformen.«
    Vielleicht hatte die junge Frau in der anderen Zeitlinie Meister William kennengelernt. Das gab ihr einen Vorteil. Sie kannte zumindest sein älteres Ich, während er eine Fremde vor sich hatte.
    »Ja«, sagte Bruder William schlicht. »Sie haben trainiert.«
    Er konnte ihren Augen ansehen, dass sie wusste, dass er ihr die Erklärung nicht abnahm.
    Eine Weile schwiegen sie beide. Das bleiche Gesicht der Private gewann etwas Farbe zurück, die zitternden Lippen kamen zur Ruhe. Langsam stand die Marine auf.
    William erhob sich ebenfalls. Er streckte die Hand aus. »Ich sammle Messer«, sagte er unverbindlich. »Darf ich mir dieses hier genauer ansehen?« Natürlich sammelte er keine Waffen, doch wenn sie ihm das Messer gab, gewann er viel: ein Stück Vertrauen.
    Sie zögerte kurz, dann reichte sie ihm das altmodische Armeemesser. William nahm es und ließ die Klinge per Berührung zusammenklappen.
    »Wie heißen Sie?«
    »Private Darjeli, Bruder William.«
    William steckte das Messer in eine Tasche seiner Kutte. »Ich verstehe Sie, Private Darjeli. Versprechen Sie mir, dass Sie mit mir reden, ehe Sie eine Dummheit begehen. Bei Ihrer Ehre als Soldatin.«
    »Es war nicht, wonach es aussah. Ich wollte nur …«
    »Trainieren, ich weiß!« Bruder William lächelte. »Ich werde niemandem von diesem Training berichten. Bei meiner Ehre als Christophorer. Wenn Sie mir bei Ihrer Ehre versprechen, dass Sie noch einmal mit mir reden, bevor Sie wieder vorhaben, zu trainieren .«
    Private Darjeli schien kurz zu überlegen, dann nickte sie.
    Sie drehte sich mit eingesunkenen Schultern um und verließ den Frachtraum.
     
    *
     
    Commodore Dana Frost gab dem jungen Mann mit den goldenen Haaren und den bronzefarbenen Augen einen Synthodrink. Er packte den Becher und leerte ihn ohne abzusetzen.
    Commodore Vincent Taglieri hob eine Augenbraue, sagte aber nichts dazu. In seinen grauen Augen lag ein Ausdruck, den Dana am ehesten mit »andere Völker, andere Sitten« interpretierte.
    Taro stellte den leeren Becher geräuschvoll ab und setzte sich auf Danas Geste hin. »Ihr Wasser ist trinkbar und vielseitig.« Inzwischen konnte Taro so gut Solar, dass der Translator im Armband-Kom kaum mehr einspringen musste.
    »Danke«, Dana setzte sich ebenfalls. Dass Taro in seiner Lautsprache vor allem Informationen vermittelte, war ihr bereits vertraut. Gefühle drückte der Karolaner üblicherweise telepathisch aus. Leider konnte nur Turanagi auf diese Weise mit ihm kommunizieren.
    »Was haben Sie herausgefunden, Taro?«, ergriff Taglieri die Initiative.
    Dana nickte Taro aufmunternd zu und hoffte, dass er die Geste richtig deutete.
    Taro zog einen Chip aus der Tasche seines seltsamen Mantels. Als er den Stoff berührte, leuchtete das Material leicht auf. »Ich war auf Dardelion. Cyx hat mich zu den dortigen Ankrilen gebracht. Ihr Orden ist klein. Es dauerte eine Weile, sie zu finden. Sie sind schwach. Ihr Akoluthorum ging vor sehr langer Zeit verloren.«
    »Verloren?« Taglieri klang beunruhigt.
    Taro wirkte verwirrt. »Ja. Verloren. Drückte ich mich unklar aus?« Da er die Gefühle in Taglieris Stimme nicht deuten konnte, kam es leicht zu Missverständnissen.
    Dana neigte sich vor. »Wir haben Sie verstanden. Wollen Sie damit sagen, dass Sie ohne weitere Anhaltspunkte zurückgekehrt sind?«
    »Anhaltspunkt?«, fragte Taro nach.
    »Ein neues Ziel, wo wir unsere Suche fortsetzen können«, erklärte Dana.
    »Ich habe ein Ziel. Aber sehen Sie zuerst, was ich und Cyx erblickten.«
    Die erneute Erwähnung des Namens Cyx, machte Dana leicht nervös. Sie ertappte sich dabei, wie sie sich im Raum umsah. Der Gedanke, dass sich ein für Menschen unsichtbares Geschöpf wie dieser Heros-Epone vielleicht in unmittelbarer Nähe zu ihr aufhielt, behagte ihr nicht.
    Doch sie riss sich zusammen und verfolgte Taros Handbewegungen.
    Der Karolaner legte den Chip in das Datengerät. Ein dreidimensionales Bild baute sich auf.
    Taro lächelte. Es schien ihm zu gefallen, die fremde Technik zu
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