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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher
Autoren: Andreas Suchanek
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Antriebssektion.
    Als das Shuttle unkontrolliert der Oberfläche entgegentrudelte, wurde Lieutenant Commander Robert Mutawesi bewusst, dass sie es nicht geschafft hatten.
     
    *
     
    Perl V, 24. April 2273, 8.22 Uhr
     
    Als Lieutenant Commander Max Brooks die Augen öffnete, schlug der Kopfschmerz erbarmungslos zu. Blitze zuckten durch sein Gesichtsfeld und verhinderten jedes klare Bild. Es gelang ihm nur unter Aufbietung seiner gesamten Kräfte, den Kopf nach rechts zu neigen, dann erbrach er bereits die halb verdauten Reste von Missies Frühstücksfladen, die er am Morgen zu sich genommen hatte. Erst als er bittere Galle auf seiner Zunge schmeckte, bekam er seinen Magen wieder unter Kontrolle.
    Der Schwindel blieb ebenso wie der Kopfschmerz.
    Schwer atmend rollte sich Max auf den Rücken. Die Enge in seiner Brust verwandelte das Atmen in ein Martyrium. Stoßweiße saugte er Luft in seine Lunge und keuchte sie wieder aus.
    Millimeter für Millimeter hob Max seinen zentnerschweren Kopf und blickte an sich herab. Die Uniform hing wie ein Fetzen an seinem Körper. Der Stoff war auf Höhe von Brust und Beinen aufgerissen, dazwischen stellenweise angesengt.
    Erst jetzt bemerkte er den beißenden Geruch in seiner Nase. Eine Mischung aus Ammoniak, Chlor und einer undefinierbaren Beimengung, die an den Auswurf eines weganischen Wühlwurms erinnerte.
    Die Wände und Decken bestanden aus dunkelbraunem Holz, das von Wasserflecken und einer grünlichen Schmiere bedeckt war. Ein feines Gespinst aus hauchdünnen Fäden spannte sich unter der Decke.
    Max musste unwillkürlich an einen Kokon denken.
    Ein Kokon!
    Heiß peitschte die Angst durch sein Denken und vertrieb für einige Augenblicke sogar den unsäglichen Kopfschmerz.
    Er erinnerte sich an den Einschlag, der das Treibwerk des Shuttles beschädigt hatte. Dann der unkontrollierte Sinkflug. Das automatische Rettungssystem hatte die Sitze aus dem Shuttle gesprengt. Das Letzte, woran Max sich erinnern konnte, war das starre Gesicht von Lieutenant Commander Mutawesi. Dann hatte seine Antigraveinheit ausgesetzt und der Konturensessel war zu Boden gestürzt.
    Während er die Zähne so fest zusammenbiss, dass es knirschte, rollte er sich schwerfällig nach links. Seine Unterlage stand direkt vor einer Wand. Auch diese war von jener grünlichen Schmiere bedeckt, wie sie auch an der Decke zu finden war. Der Gestank schien von ihr auszugehen.
    Max überwand seinen Ekel nur mühsam.
    Beim ersten Versuch, den Oberkörper an der Wand abzustützen und sich so in eine aufrechte Position zu manövrieren, rutschte er ab und knallte direkt wieder auf sein Krankenlager.
    Erst der vierte Versuch brachte den ersehnten Erfolg. Schwer atmend ließ Max seinen Blick durch den Raum wandern.
    In dem fahlen Dämmerlicht war kaum etwas zu erkennen. Es gab zwei rahmenlose Fenster, deren Öffnung mit hauchdünnen Gespinsten bedeckt war.
    Die Blitze in seinem Gesichtsfeld wurden weniger, doch der pochende Kopfschmerz blieb. Was hätte Max jetzt für ein Nano-Acetyl gegeben, vorzugsweise in einem kühlen Syntho-Drink mit Passionsfrucht-Aroma.
    Über seine Stirn flossen bereits dicke Schweißtropfen und die Kleidung klebte auf seiner Haut. Die heiße Luft trug ihr Übriges dazu bei, dass er nicht richtig atmen konnte.
    Ein Klacken aus der Dämmerung ließ ihn zusammenzucken, worauf Max schmerzhaft aufstöhnte und erkannte, dass seine Lungen offenbar etwas abbekommen hatten.
    In die Dunkelheit kam wuselnde Bewegung. Ein längliches Bein schob sich auf sein Bett. Die Oberfläche der Extremität war von Chitin bedeckt, das zwischen dem dichten Haar zu erkennen war. Am äußeren Ende befanden sich kleine Krallen.
    Wie ein Nadlerschuss sauste ein Körper durch die Luft und kam direkt neben ihm zum Liegen.
    Max schluckte schwer, während der Schweiß in Strömen aus seinen Poren drang. Er konnte sich kaum bewegen, während alles in ihm danach schrie, davonzulaufen.
    Neben ihm lag ein Msssarrr.
    Es gab gar keinen Zweifel.
    Zumindest lag dort ein Wesen, das einem Msssarrr zum Verwechseln ähnlich sah.
    Andererseits: Die Msssarrr konnten umgekehrt wahrscheinlich Menschen und J’ebeem auch für die gleiche Spezies halten.
    Aus dem ovalen Körper des fremden Wesens ragten acht Beine. Dabei bildeten Kopf und Brust eine Einheit, während die Beine am Hinterleib saßen. An der Vorderseite blickten Max zwei weiße Augen tückisch an. Zwischen den scharfen Mandibeln konnte er einen spitzen Stachel erkennen.
    Max hatte es
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