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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen
Autoren: Thomas Höhl
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war, und dass sie zu lange diesem mentalen Gift ausgesetzt waren.
    Zugleich bezeichnete Taro sich als Dodekor, und er sagte, auch Dana wäre ein Dodekor. Das waren jene, deren Bewusstsein eine Verbindung mit einem Akoluthorum eingegangen war.
    Wie Dana und ihre Besatzung so war auch Taro auf der Suche nach dem Kosmischen Panthesaurum. Er erhoffte sich dort Rettung für seine Familie und die Bewohner seines Dorfes.
    Taro hatte auch von Legenden gehört, wonach die Botin des erloschenen Reiches kommen möge, denn nur sie könne das Tor zum Panthesaurum öffnen.
    Dana war natürlich vollkommen klar, dass niemand im Raum daran zweifelte, dass nur sie allein diese Botin sein konnte, und dass es sich bei dem erloschenen Reich um die Milchstraße selbst handelte.
    Taro bedauerte auch, was mit Bruder William geschehen war. Er hatte mit der Stange seinen Kopf kaum berührt, das, was die Gehirnerschütterung ausgelöst hatte, war offenbar eine Art Mentalimpuls gewesen, ein Impuls, mit dem er auch die angreifenden Tenebrikoner vertrieben hatte.
    »Können Sie ihm irgendwie mein Bedauern darüber mitteilen, dass unser Erstkontakt zu unerfreulich verlaufen ist?«, richtete Dana ihre Frage an Turanagi.
    »Ich werde es versuchen«, erwiderte Turanagi, »ich denke aber, Taro ahnt dies bereits. Er sieht es übrigens ähnlich. Er war zu lange misstrauisch, weil er nicht wusste, ob wir für die Tenebrikoner arbeiten. Ein Schiff wie dieses kannte er bislang nicht. Und als wir in den HD-Raum eindrangen, fühlte sich Taro auf dem Schiff gefangen, weil er es nun nicht mehr verlassen konnte.«
    Die Tür zur Krankenstation öffnete sich. Es war die Laborassistentin. »Hier ist der seltsame Umhang«, sagte sie. »Und die andere Kleidung, die der Fremde trug, als er uns aufsuchte.«
    Dana nahm die Sachen an sich und überreichte sie dem Fremden in einer Geste des Bedauerns.
    »Ich habe versucht, mehr über die Eigenschaften des Umhangs zu erfahren«, sagte Turanagi, »aber ich habe fast den Eindruck, Taro weiß selbst nicht, was es damit auf sich hat.«
    Nachdem Taro seine Kleidung erblickt hatte, sprang er von der Medo-Liege und zog sich die Kutte, die er Bruder William abgenommen hatte, über den Kopf.
    »Huch!«, entfuhr es Mary Halova, während Dana sah, wie Ash nur amüsiert die Mundwinkel verzog.
    »Und wieder haben wir etwas gelernt«, sagte Mary Halova schließlich.
    »Und das wäre?«, wollte Ash wissen.
    »Offensichtlich gibt es in der Gesellschaft der Karolaner zumindest bei den Männern kein grundlegendes Bestreben, den nackten Körper vor Fremden zu verbergen.«
    Taro schien davon gar nichts mitzubekommen zu haben, sondern sortierte in aller Seelenruhe seine Kleidungsstücke auf der Medo-Liege.
    »Nicht nur bei den Karolanern«, erwiderte Dana ironisch. »Glauben Sie mir, Lieutenant Halova, nicht nur bei den Karolanern.«
     
    *
     
    »Wer da?«, wollte Vince wissen, als der Türsummer ertönte.
    »Savanna!«, kam die Antwort.
    Hektisch sah sich Vince im Raum um.
    Jeder andere hätte nun wahrscheinlich in Panik begonnen, Ordnung zu schaffen, zum Beispiel herumliegende Wäschestücke aufzusammeln oder einige Krümel wegzuwischen.
    Bei Vince war es genau andersherum. Alle Pads lagen in Reih und Glied, die Uniform perfekt zusammengefaltet auf einem Stuhl, selbst die Kissen waren alle an ihrem Platz.
    Hektisch schaffte er zumindest ein wenig Unordnung, damit sein Quartier nicht mehr ganz so spießig aussah, bis er schließlich rief: »Herein!«
    Savanna trat ein und lächelte, als sie sich umblickte. »Mehr Unordnung hast du in den paar Sekunden wohl nicht hinbekommen.«
    Vince seufzte. »Gibt es irgendetwas, das du nicht über mich weißt?«, fragte er schließlich.
    »Ich fürchte nicht«, erklärte sie.
    »Ich wünschte, es wäre umgekehrt auch so. Für mich warst du immer ein großes Rätsel.«
    Savanna nickte. »Nun gut, was möchtest du wissen?«
    Vince überlegte. »Was dich hierher führt. Fürs Erste.«
    »Ich habe mir das mit der Freundschaft überlegt«, sagte Savanna schließlich. »Ehrlich gesagt, könnte ich einen Freund auf diesem Schiff gebrauchen.«
    »Ich auch!«
    Savanna schien zu zögern, sodass Vince sich verpflichtet fühlte, hinzuzufügen: »Und keine Sorge, ich will nicht mehr als Freundschaft.«
    »Doch, das willst du«, erwiderte Savanna mit einem melancholischen Lächeln. »Aber ich weiß auch, wie streng du gegen dich selbst sein kannst. Wenn du sagst, es wird nur Freundschaft geben, dann, so weiß ich,
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