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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen
Autoren: Thomas Höhl
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»Sir!«, rief er. »Bevor ich das Schott durchquerte, glaubte ich, durch die Öffnung so etwas wie mechanische Tentakelarme gesehen zu habe. Das war keine Waffe. Das war ein Schiff. Die wollen uns entern! So wie die Morax! Wahrscheinlich sind sie wegen des Fremden gekommen.«
    »Verstärkung zum Eingang von Frachtraum 5«, rief der Colonel in seinen Handkommunikator. »Vakuumdichte Kampfanzüge anziehen.«
    Dann wandte sich der Colonel an seine Männer: »Wir evakuieren diesen Bereich …!«
    Das letzte Wort ging in einem explosionsartigen Geräusch unter. Sofort entwich erneut die Luft aus dem Korridor, als Joel das Gefühl hatte, einen heftigen Schlag gegen seine Taille erhalten zu haben.
    Erst dann setzte der endlose Schmerz ein. Ein Schmerz, der sich durch seine Wirbelsäule pflanzte. Ein Schmerz, der all seine Organe umzukrempeln schien.
    Panisch blickte er an sich herab und sah, wie ein großer, stählerner und fast unsichtbarer Stachel aus seinem Bauch ragte. Der Stachel hatte ihn durchbohrt, doch zugleich auch wieder nicht, denn es floss kein Blut. Es gab auch keine offene Wunde. Der Stachel schien zu wabern, und obwohl er fast schwarz war, schien es, als bildeten sich seltsame dunkle Flecken darauf.
    Zugleich glaubte Joel, innerlich zu kochen. Er konnte regelrecht spüren, wie das Leben aus ihm herausfloss. Nein, es war irgendwie anders. Es fühlte sich an, als würde das Leben in ihm verbrennen!
    Joel begann zu zittern. Er wollte seine Hände bewegen, doch er hatte in ihnen kein Gefühl mehr.
    Er hörte entfernt das Sirren von Nadlern, die anscheinend nicht das Geringste ausrichteten. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie der Colonel und die anderen auf etwas schossen.
    Joel wurde fortgeschleudert. Alles drehte sich um ihn herum. Die Marines, der Korridor, das Schott …
    »Rückzug!«, hörte er den Colonel rufen, dann wurde alles um ihn herum schwarz.
     
    *
     
    Ashkono Tregarde erschrak maßlos, als hinter ihm ein lautes Plumpsgeräusch ertönte.
    Hastig wirbelte er herum und erblickte den Fremden, der auf dem Boden der Krankenstation materialisierte.
    Und nicht nur er.
    Neben ihm lag Private Scott.
    »Was ist geschehen?«, rief Ash und eilte zu ihm, um ihm hochzuhelfen.
    »Keine Ahnung, Sir«, keuchte der Marine und erhob sich mühselig. »Gerade war ich noch im Frachtraum, aus dem die Luft entwich. Der Frachtraum wurde abgeriegelt, und ich war gefangen. Doch plötzlich umschloss mich etwas. Ich … ich wurde transparent und bin durch die Gänge der STERNENFAUST geflogen! Es ist schwer zu beschreiben. Für einen Moment glaubte ich, so sei es, wenn man tot ist.«
    Bruder William schrie auf.
    »Was ist los?«, rief Ash.
    »Sagen Sie ihm, er soll aufhören!«, keuchte William. »Mein Geist ist nicht stark …« Erneut verkrampfte sich der Christophorer-Mönch. »Die Bilder …«
    »Der Fremde?«, fragte Ash.
    »Er versucht, mir telepathisch etwas mitzuteilen.«
    Ash stürzte zu dem Fremden, der ihn aus glasigen Augen anblickte. Er war noch immer betäubt, daher bat Ash den Marine, ihn zu halten, damit er aufrecht am Boden saß. »Er hat Schmerzen!«, versuchte Ash dem Alien zu erklären, obwohl ihm natürlich klar war, dass der Fremde ihn nicht verstand.
    Für einen Moment überlegte Ash ernsthaft, ihn erneut zu sedieren. Das Leben von Bruder William hatte Vorrang.
    »Es geht schon!«, rief William schließlich. »Es geht schon!«, wiederholte er.
    Langsam setzte er sich auf. Ash konnte sehen, wie ihm die Schweißperlen auf der Stirn standen.
    »Wir müssen das beenden«, warnte Ash. »Ich habe schon einmal erlebt, was passieren kann, wenn ein Mensch mit einem Alien in mentalen Kontakt tritt und sein Geist dafür zu schwach ist. Damals habe ich Izanagi verloren. Das werde bei Ihnen nicht zulassen.«
    »Wir sind in sehr großer Gefahr!«, keuchte Bruder William, ohne darauf einzugehen. »Ich empfange Bilder, die mir zeigen, dass die STERNENFAUST in endlos großer Gefahr ist.«
    »Und Sie glauben, dass dieser Fremde Ihnen das in Form von Bildern mitteilt?«
    »Ich bin davon überzeugt.«
    »Dann sollen es Turanagi oder gerne auch Romana Hel’gara versuchen«, erwiderte Ash. »Vielleicht können wir auf diese Weise eine Verständigung …«
    »Es bleibt keine Zeit!«, unterbrach ihn Bruder William. »Doktor Tregarde, Sie müssen dem Fremden das Gegenmittel injizieren. Er will uns helfen.«
    »Er hat Sie niedergeschlagen«, sagte Ash skeptisch.
    »Mich hat er gerettet«, widersprach Private Scott. »Er ist
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