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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen
Autoren: Thomas Höhl
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alles in der vagen Hoffnung, damit irgendwie Zugang zu einer Wesenheit zu finden, die uns angeblich helfen soll, die Große Leere abzuwenden.«
    »Wie auch immer diese Wesenheit das anstellen will«, wandte Ash ein.
    Dana nickte. »Und dann erscheint ein Alien mit einem solchen Amulett mitten auf der Brücke – und wir schießen es nieder.«
    Dana berührte mit ihren Fingern das Amulett des jungen Fremden und verglich es mit dem ihren, als sie plötzlich auf ihrer Handfläche eine Bewegung spürte.
    Kurz darauf bäumte sich die Brust des jungen Mannes auf. Dana war davon so überrascht, dass sie laut »Ash!«, rief, während der junge Mann die Lider aufriss und sie mit seinen bronzefarben leuchtenden Augen ansah.
    In diesem Moment schien sich ihr Amulett zu verfärben, und auch seines leuchtete auf.
    Dana wich zurück, fing sich aber schnell wieder.
    In der Krankenstation war stets ein Marine abkommandiert, damit jemand zur Stelle war, sobald der Fremde erwachte und sich als Gefahr erwies. Private Bon Scott richtete sofort die Waffe auf den Fremden.
    »Bloß nicht!«, rief Dana ihm zu.
    Der junge Außerirdische sprang von der Medo-Liege und sah sich hastig um. Er blickte in die Luft und schien dort etwas zu fixieren. Vielleicht war es auch nur seine Verwirrung, in der er sich panisch an vermeintlich vertrauten Gegenständen zu orientieren versuchte.
    Als der Fremde die Liege verließ, verloren die Bio-Scanner den Kontakt zu ihm, sodass die Werte auf Null sanken.
    Daher schlugen die medizinischen Geräte Alarm, was den Fremden offensichtlich aufschrecken ließ.
    Das Tuch, mit dem er bedeckt gewesen war, fiel zu Boden, doch das schien den jungen Mann nicht zu stören.
    Zwei nackte Männer innerhalb einer Stunde , dachte Dana unwillkürlich. Muss heute wohl mein Glückstag sein.
    Sie überlegte, wie sie sich am besten mit dem Fremden verständigte. Dass er einen Mund hatte, bedeutete nicht zwangsweise, dass er über Sprache kommunizierte.
    »Dana«, sagte sie leise und deutete auf sich. »Dana.«
    Erst jetzt erkannte der Fremde offenbar ihr Amulett. Seine Augen schienen für einen Moment gleißend aufzuleuchten, dann deutete er darauf.
    Dana nickte, was absurd war, denn im gleichen Moment war ihr klar, dass typische Körperbewegungen zur Kommunikation mit Außerirdischen noch nichtssagender waren als Sprachlaute.
    Aus den Augenwinkeln sah Dana, wie Private Scott sich bewegte – und das automatische Schott der Krankenstation mit einem Zischen aufglitt.
    Der Fremde stieß einen Schrei aus.
    »Ruhig«, versuchte Dana ihn zu beschwichtigen, doch der junge Mann hechtete bereits nach vorne und schien sich vor ihren Augen in Luft aufzulösen.
    »Großartig«, rief Dana wütend. Schnell lief sie zu einer Kommunikationskonsole und aktivierte den schiffsweiten, internen Kom: »Hier Dana Frost an die gesamte Besatzung: Der Eindringling, der vor fünf Tagen an Bord kam, hat das Bewusstsein wiedererlangt und ist vor unseren Augen verschwunden. Ich gehe davon aus, dass er sich an einen anderen Ort des Schiffes teleportiert hat. Ich bitte um äußerste Vorsicht. Informieren Sie die Brücke, sobald Sie etwas feststellen. Nutzen Sie den Nadler nur im alleräußersten Notfall.«
    Am liebsten hätte sie die Benutzung der Nadler komplett untersagt, doch das konnte sie nicht tun. Wenn der Fremde jemanden mit dem Tod bedrohte, musste er sich wehren können.
    »Wir werden ihn finden«, sagte Ash und legte Dana die Hand auf die Schulter. »Er wird sich beruhigen, und wir werden eine Möglichkeit der Verständigung finden. Im Moment scheint mir der Fremde nur verängstigt.«
    »Ich weiß«, sagte Dana.
    »Wenn ich über die Möglichkeit der Teleportation verfügen und nackt in einem seltsamen Raum aufwachen würde, umgeben von Menschen, die mich bewusstlos gemacht haben, würde ich wohl auch erst einmal das Weite suchen.«
    »Nur bringt uns seine Flucht nicht weiter!« Dana schüttelte leicht den Kopf, dann hob sich ihr linkes Handgelenk hoch. »Dana Frost an Commodore Taglieri«, sprach sie ihn ihren Armband-Kommunikator. »Wir verlassen den HD-Raum!«
    »Verstanden!«, kam die Antwort.
    »Ma’am«, hörte sie die Stimme von Captain Mulcahy.
    »Ja, Captain?«
    »Das fremde Wesen ist über den Weltraum zu uns gekommen. Es könnte die STERNENFAUST vielleicht auf die gleiche Weise wieder verlassen. Solange wir im HD-Raum sind, bestünde die Chance, dass es dadurch auf der STERNENFAUST festsitzt.«
    Dieser Gedanke war Dana auch schon gekommen.
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