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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen
Autoren: Thomas Höhl
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»Ich weiß, Captain«, sagte sie. »Aber mit einem vielleicht feindlich gesonnenen Alien an Bord, das teleportieren kann, sind die unwägbaren Risiken einfach zu groß, als dass wir in einer solchen Situation im HD-Raum bleiben können.«
    »Verstanden, Ma’am!«
    Dana deaktivierte die Verbindung.
    »Wir handeln also wie im Lehrbuch«, bemerkte Ash. »Das wird Commodore Taglieri sicherlich freuen.«
    Dana kniff die Augen zusammen. »Was wollen Sie mir damit sagen?«, fragte Dana.
    »Ich will damit sagen, dass Captain Mulcahy recht hat. Wenn diese Amulette so wichtig sind, wenn von ihrem Auffinden das Schicksal einer ganzen Galaxis abhängt …«
    Bei diesen Worten schloss Dana unwillkürlich die Augen, sodass Ash seine Rede unterbrach.
    »Sprechen Sie ruhig weiter«, forderte Dana ihn auf.
    »Ich denke, dass die normalen Regeln des Star Corps nicht mehr gelten«, sagte Ash. »Viele sind gestorben, um allein dieses Amulett hier zu schützen. Und wir brauchen uns nichts vorzumachen: Weitere werden sterben. Und wenn es meinen Tod erfordert, um eine Galaxis zu retten, dann bin ich dafür bereit.«
    Dana wusste, dass das keine leeren Worte waren. »Was hätte ich Ihrer Meinung nach tun sollen?«, wollte sie wissen.
    »Sie hätten der Crew verbieten müssen, sich gegen den Fremden zu wehren. Und wir hätten im HD-Raum bleiben sollen, wenn dadurch die Chance besteht, dass uns der Fremde nicht entwischt.«
    »Sie vergessen dabei nur eines, Ash«, sagte Dana. »Wenn dieses Schiff untergeht, wenn es irgendwo verschollen im HD-Raum treibt – wer bleibt dann noch, um die Große Leere rückgängig zu machen? Ich bin ebenfalls bereit, Opfer zu bringen. Für die Rückkehr der Galaxis würde ich die komplette STERNENFAUST opfern. Doch bei all unserer Opferbereitschaft müssen wir uns davor hüten, leichtsinnig ein sinnloses Opfer in Kauf zu nehmen. Denn genau das wird die Galaxis sicher nicht zurückbringen.«
     
    *
     
    »Guten Tag, Commander Wynford«, sagte Romana Hel’gara, als Jane Wynford die Kabine der Wanagi betrat.
    Es fiel Jane nicht mehr ganz so schwer wie zu Beginn, Romana in die Augen zu sehen.
    Noch wusste sie nicht, wie viele ihrer Kinder, Enkel und Urenkel bei dem Angriff der Wanagi auf die Erde getötet worden waren. Wenn sie ehrlich war, hoffte sie noch immer, dass es möglich war, sie alle zu retten. Und genau diese Hoffnung war das Einzige, das sie davon abhielt, der Wanagi an die Kehle zu gehen.
    Ein schwacher Trost war, dass Dana Frost ihr erzählt hatte, wie es in der anderen Zeitlinie verlaufen war. Dort waren die Wanagi nicht aus ihrem Versteck aufgetaucht, und Janes anderes Ich und ihre Familie waren rechtzeitig nach Tau Ceti geflohen, bevor bei einer Schlacht gegen die Gemini die Erde vollkommen vernichtet wurde.
    Sogar ihrem Enkel Peter ging es in der anderen Zeitlinie gut, was Jane besonders freute. So schwierig Peter war, er war – wenn sie ehrlich war – immer ihr Liebling gewesen. Besonders komisch fand sie, dass sie in der anderen Zeitlinie sogar so etwas wie die Ziehoma von Cody Mulcahy geworden war.
    Als Dana Frost ihr vor Monaten den Auftrag gegeben hatte, ein Auge auf Captain Mulcahy zu werfen, hätte sie am liebsten abgelehnt. Sie wollte sich nicht als Spion missbrauchen lassen. Zugleich fühlte sie bei dem unnahbaren Captain Mulcahy, dass er im Grunde jemanden brauchte , der ein wachsames Auge auf ihn warf. Und jetzt hatte sie diesen Befehl sozusagen in einer anderen Zeitlinie erfüllt – als Ziehmutter des jugendlichen Cody.
    Immerhin musste sie Dana Frost hoch anrechnen, dass sie sich kein einziges Mal erkundigt hatte, was ihre Überwachung von Captain Mulcahy ergeben hatte. Die Kommandantin vertraute offenbar darauf, dass Jane sich von sich aus bei ihr meldete, wenn es etwas Wichtiges zu berichten gab.
    »Benötigen Sie etwas?«, wollte Jane von der Wanagi wissen. Sie fragte aus reiner Höflichkeit; im Grunde war es ihr egal, ob Romana Hel’gara sich gut fühlte oder nicht.
    »Ich vermisse Mentalkontakte«, sagte die Wanagi offen, »doch dabei können Sie mir nicht helfen.«
    »Meinen Sie telepathische Kontakte?«, fragte Jane. »Dabei könnte Ihnen vielleicht Turanagi helfen. Oder Bruder William.«
    Die Wanagi schüttelte den Kopf. »In der Kultur der Wanagi ging es nicht nur um mentale Kommunikation. Es war so etwas wie …«
    Sie suchte nach Worten.
    »Wenn Sie ein Gedankenkollektiv suchen, um einen weiteren Völkermord zu planen, muss ich Sie wohl enttäuschen«, erwiderte Jane
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