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Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde
Autoren: Thomas Höhl
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nur das Star-Corps-Logo wurde eingeblendet.
    Immer diese Technik , dachte David. »Gerade jetzt, als es spannend wurde«, murmelte er.
    Er betätigte das Feld »Kom-Wiederherstellung«, doch es erschien lediglich die Fehlermeldung, dass das anvisierte Kom-Objekt nicht erreichbar sei.
    David schüttelte den Kopf und aktivierte seinen Armband-Kom. »Stein an Funküberwachung«, sagte er.
    »Paolo hier«, meldete sich umgehend Fähnrich Paolo.
    »Gibt es Probleme mit dem Bergstrom-Funk?«, wollte David wissen.
    »Alle Kanäle auf Grün, Sir«, kam sofort die Antwort.
    »Der Kontakt zur ELARA wurde unterbrochen.«
    Für einige Sekunden folgte keine Antwort, dann sagte Fähnrich Paolo: »Die ELARA wird nicht mehr im Kom-Netz gelistet.«
    David schüttelte den Kopf und sagte: »Stein an Lieutenant Dunston.«
    »Sir?«, meldete sich Ricardo Dunston.
    »Orten Sie die ELARA! Sie kann nicht weiter als fünf bis sechs Lichtjahre von hier entfernt sein.«
    Auch diesmal wartete David einige Sekunden, und er spürte, wie er immer unruhiger wurde. »Sir«, erhielt er endlich die Antwort. »Die Ortungssysteme finden die ELARA nicht mehr. Der History-Cache ergibt, dass sie sich vor zwei Minuten noch im Scan befand, doch dann ist sie von einem Moment auf den anderen vom Ortungsschirm verschwunden.«
    »Ich komme zur Brücke«, erwiderte David knapp. »Und informieren Sie Lieutenant Kumara. Vielleicht liegt ja ein technisches Problem auf unserem Schiff vor. Und geben Sie auch Commander Al-Qamar Bescheid.« Und geben Sie doch gleich noch Großalarm in den Solaren Welten , sagte eine hinterhältige Stimme in seinem Kopf. David musste zugeben, dass er wegen einer unterbrochenen Kom-Verbindung und einer fehlgeschlagenen Schiffsortung vielleicht etwas zu viel Aufstand betrieb.
    »Aye, Sir«, erwiderte Ortungsoffizier Dunston so sachlich, dass David unwillkürlich lächeln musste. Eine bessere Crew konnte er sich nicht wünschen. Sie war loyal und aufrichtig, und obwohl sicher alle von seiner Affäre mit Mira O’Hara wussten, hatte man es ihn niemals merken lassen.
    David zog sein Uniformoberteil gerade und begab sich zum Ausgang seiner Kabine.
    Er hatte keine zwei Schritte im Korridor zurückgelegt, als sich eine Seitentür öffnete und plötzlich Mira O’Hara vor ihm stand. Sie hatte ihr feuerrotes Haare hinten zusammengebunden, und wie immer drangen ihre großen, braunen Augen durch ihn hindurch.
    David konnte regelrecht spüren, wie seine Wangen rot anliefen, was Mira offensichtlich nicht entging, denn sie konnte sich ein Schmunzeln tief in den Mundwinkeln nicht verkneifen.
    »Captain«, sagte sie und nickte.
    »Lieutenant«, erwiderte David trocken, suchte verzweifelt nach Worten und setzte schließlich seinen Weg fort, nur um stehen zu bleiben und sich umzudrehen: »Das ist doch albern«, sagte er.
    »Vorsicht, Captain Stein«, sagte Mira ruhig und kühl. »Jemand könnte uns hören.«
    »Was kümmert es mich«, erwiderte David. »In zwei Tagen bin ich ohnehin nicht mehr Mitglied des Star Corps.«
    »Und was sollen wir die restlichen zwei Tage tun?«, wollte Mira wissen. »Sollen wir uns ewige Freundschaft versprechen? Gemeinsam frühstücken? Uns noch ein paar Geschichten aus der Vergangenheit erzählen?«
    »Wir könnten sie nutzen, um Frieden zu schließen«, sagte David.
    Mira lachte auf. »Du bist wirklich unglaublich.«
    »Was meinst du?«
    »Du …« Sie wollte offensichtlich etwas sagen, doch dann überlegte sie es sich anders. »Lassen wir das.«
    »Doch, ich will es hören.«
    »Was du willst, interessiert mich nicht mehr«, sagte sie leise, fast mitleidig. »Du hast deine Wahl getroffen. Du kriegst, was du willst. Jetzt muss ich mir überlegen, was ich will.«
    Mit diesen Worten drehte sie sich um und eilte davon.
    David hatte das Gefühl, ihr etwas hinterher rufen zu müssen, doch da ihm keine vernünftigen Worte einfallen wollten, ließ er es bleiben.
    Im Grunde hatte Mira recht. Es gab nichts mehr zu bereden. Und so, wie er sich in der Angelegenheit verhalten hatte, würde alles Reden nicht helfen, sich ein reines Gewissen zu verschaffen.
     
    *
     
    30. April 2258
    Erde, im Ionischen Meer
    8.22 Uhr
     
    Das Wasser war wie immer vollkommen ruhig. Und bis zum Horizont konnte man auch nichts anderes sehen als Wasser.
    Zwar hatte ihm sein Vater immer wieder erklärt, wo sich die Subregionen Libyen, Griechenland und Italien befanden, doch zu sehen war von ihnen nichts. Und, was noch wichtiger war: Niemand aus diesen
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