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Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde
Autoren: Thomas Höhl
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Dana Frost wird bald anfangen, sich zu erinnern.«
    »Was soll ich tun?«, wollte der Kastellan wissen.
    »Es wäre wohl einfacher, wenn Rudenko noch im Team wäre«, tadelte Vater.
    Esau hatte es nur am Rande mitbekommen. Der Vorgänger des Kastellans hatte Gregor Rudenko gefördert, um den Einfluss der Ritter der GRAFSCHAFT in Militär und Politik zu sichern. Doch Rudenko war schließlich zu machthungrig geworden. Als der Kastellan vor zwei Jahren das Erbe seines Vorgängers antrat, hatte Rudenko erleben müssen, dass jene, die ihm hinter den Kulissen schnell zu Macht und Ansehen verholfen hatten, ihm diese Macht noch schneller wieder entziehen konnten.
    »Nach allem, was er sich gegen Ende geleistet hat?«, sagte der Kastellan. »Er hat auf die Menschheit ein tödliches Virus losgelassen, um seine und die Macht des Star Corps zu vergrößern und sich eine politische Zukunft als Ratspräsident zu sichern. Ich habe nicht vor, die Menschheit zu retten, damit sie von einem gewissenlosen Tyrannen regiert wird.«
    »Wie auch immer«, wehrte sein Vater ab. »Nun wirst du auf andere Weise zu Dana Frost vordringen müssen. Und du wirst dich um Esau kümmern. Du wirst ihn zu einer Frau namens Jane Wynford bringen.«
    »Jane Wynford?«, fragte der Kastellan ungläubig. »Sie meinen doch nicht etwa die Space-Oma?«
    Jeder in den Solaren Welten hatte zumindest von der Space-Oma gehört. Sie wurde so genannt, weil sie eine erfolgreiche e-Book-Reihe namens »Space Soap« verfasste und weil sie es dank ihrer zahlreichen Ehen inzwischen auf siebzehn Enkel und vier Urenkel brachte.
    Was Jane Wynford aber mit Dana Frost zu tun haben sollte, konnte sich Esau auch nicht erklären.
    »Warum sollte Jane Wynford etwas für uns tun?«
    »Sie wird sogar eine Menge für uns tun«, sagte sein Vater und warf Esau einen merkwürdigen Blick zu. »Die Sol-Vision Wizard Corporation verklagt einen ihrer Enkel. Kümmern Sie sich darum, und nehmen Sie Kontakt mit Richter Farlow auf. Er soll Jane Wynford ein Angebot machen. Sie wird uns helfen, glauben Sie mir.«
    »In Ordnung«, erwiderte der Kastellan.
    »Und kommen Sie mit einem Gleiter zur Insel«, sagte Esaus Vater schließlich.
    »Sofort?«
    »Sofort.«
    Der Kastellan überlegte einen Moment, dann sagte er: »Darf ich fragen, weshalb?«
    Sein Vater legte Esau die Hand auf den Kopf und streichelte sanft darüber. »Mein Sohn wird heute die Insel verlassen.«
    Der Kastellan nickte. »Ich werde in drei Stunden bei Ihnen sein«, sagte er.
    Esaus Vater berührte die Schaltfläche, und die Bildschirmanzeige verschwand. Nun erinnerte die Fläche wieder an eine völlig gewöhnliche Wand mit einem Gemälde, wie man sie in einem Landhaus wie diesem vorzufinden erwartete.
    »Ich will dich nicht verlassen«, sagte Esau und starrte trotzig vor sich hin.
    »Und ich wünschte, wir könnten ewig zusammenbleiben«, sagte sein Vater. »Aber glaube mir, der Tag wird kommen, an dem dir meine Gesellschaft und diese Insel nicht mehr reichen werden.«
    Das glaubte Esau sogar. Und natürlich hatte es Momente gegeben, da hatte er sich danach gesehnt, andere Menschen nicht nur über Video-Files zu erleben, sondern persönlich kennenzulernen.
    Doch nun wurde all das von der Angst, seinen Vater zu verlieren und niemals mehr wiederzusehen, überschattet.
    »Ich bin zu beneiden«, sagte Esaus Vater. Damit hatte er es geschafft, dass Esau ihm verwundert in die Augen blickte. Er konnte sehen, wie sein Vater strahlte. »Ich habe gesehen, dass dir ein wundervolles Leben bevorsteht. Du wirst Teil einer sehr großen Familie werden. Und du wirst ein glückliches, erfülltes Leben führen. Ohne dabei nur ein Werkzeug eines kosmischen Plans zu sein. Diese schwere Bürde können wir heute endgültig an Dana Frost abtreten.«
    »Ist das die Belohnung, von der du gesprochen hast?«
    Sein Vater nickte. »Ich bin in der beneidenswerten Situation, zu wissen, dass es meinem Sohn gut ergehen wird. Ein größeres Geschenk kann einem Vater nicht gemacht werden. Es ist die perfekte Belohnung für uns beide.«
    »Was nützt es, wenn du nicht dabei sein wirst«, sagte Esau.
    »Aber ich bin dabei!«, flüsterte sein Vater. »Verstehst du das nicht? Ich habe deine Zukunft gesehen. Ich habe deine Familie gesehen. Deine Frau. Deine Kinder. Dein ganzes, erfülltes Leben. Und wenn du dieses Leben lebst, wirst du stets wissen, dass ich all das bereits gesehen habe. Auf diese Weise werde ich immer bei dir sein.«
    »Und wenn Dana Frost an ihrer Aufgabe
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