Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
»Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden. Sagen Sie mir lieber, wer zum Teufel Sie sind!«
    »Oh«, erwiderte die Offizierin süffisant, »Sie haben völlig recht, ich habe meine Manieren vergessen und mich noch nicht vorgestellt.«
    Doch dann wandte sie sich um und sah Cody in die Augen: »Ich bin Dana Frost. Das hier ist Bruder William vom Orden der Christophorer.«
    Als sie offenbar nichts weiter zu sagen beabsichtigte, schüttelte Codys Vater den Kopf und sagte nur: »Das war es schon? Das erklärt noch nicht, was Sie in meiner Wohnung zu suchen haben.«
    »In der Tat«, sagte Bruder William gutmütig. »Unglücklicherweise ist die Frage, weshalb wir hier sind, nicht ganz so leicht zu beantworten.«
    »Dito«, hörte Cody eine Stimme aus dem Hausflur.
    Überrascht sahen Dana Frost und Bruder William zur Eingangstür, in der sich eine Frau mit lila Haaren und ein Mann in Begleitung von zwei Jungen befanden. Einer war etwas älter als Cody, der andere wahrscheinlich acht oder neun Jahre alt.
    Die Frau mit den lila Haaren kannte Cody von irgendwoher.
    »Darf ich vorstellen«, sagte der Unbekannte, »die reizende Dame hier ist Jane Wynford, ich bin Pratte Farlow und die beiden Jungs sind Peter Bench und Esau.«
    »Und ich bin Jason Meyer!«, ertönte eine Stimme aus dem Hausflur. Erst jetzt erkannte Cody, dass noch jemand bei ihnen war. Ein Mann mit schütteren, braunen Haaren.
    »Jane Wynford?«, rief Dana Frost verwundert. »Doch nicht etwa die Jane Wynford?«
    Die Frau mit den lila Haaren nickte. »Sagen Sie es schon!«, forderte sie Dana Frost auf. »Ich bin die Space-Oma! Auch wenn Sie sich vorstellen können, dass dies nicht gerade mein Lieblingsspitzname ist. Irgendein Schreiberling glaubte wohl, witzig zu sein, als er sich diese dämliche Bezeichnung ausdachte. Seitdem klebt das Wort an mir wie weganische Stachelkrautpaste.«
    »Sie alle verschwinden von hier«, fuhr Codys Vater dazwischen. »Dieser Wahnsinn endet hier und jetzt!«
    »In der Tat«, erwiderte Dana Frost trocken. »Ihr Wahnsinn endet heute.«
    »Können Sie ihn nicht mit Ihrem Nadler betäuben?«, fragte Farlow und deutete auf Vater .
    Dana Frost sah flüchtig auf ihren Nadler und schien für einen kurzen Moment den Vorschlag tatsächlich ernsthaft zu erwägen.
    »Mister Joe Mulcahy«, sagte Farlow schließlich, »in meiner Eigenschaft als Familienrichter kann ich Ihnen versichern, dass sämtliche Anträge ordnungsgemäß eingereicht und genehmigt wurden.«
    »Anträge?«, konnte Codys Vater nur noch stammeln.
    »Antrag auf Entzug des Sorgerechts und Strafanträge wegen Körperverletzung, Untreue, Insiderhandel und Betriebsspionage biomedizinischer Daten zulasten der Mercury Mining Company , die zugleich zivilrechtliche …«
    »Das ist absurd!«, rief Codys Vater.
    »Die Daten wurden mir persönlich von den verantwortlichen Geschäftsführern zur Verfügung gestellt«, sagte Richter Farlow eisig.
    »Lachhaft!«
    »Dann checken Sie besser mal Ihre Messages!«
    Codys Vater reagierte für einen Moment nicht, dann schnaubte er durch die Nase und zog sein portables Kom-Pad aus der Hosentasche. Nachdem er es aktiviert hatte und die Nachrichten überflog, verlor sein Gesicht jegliche Farbe.
    Cody konnte sich nicht erinnern, seinen Vater jemals so hilflos erlebt zu haben. Plötzlich kam ihm der Mann klein und unbedeutend vor; er konnte sich selbst gar nicht mehr erklären, weshalb er sich so lange von ihm hatte einschüchtern und tyrannisieren lassen.
    »Damit kommen Sie nicht durch«, japste Vater.
    »Ihre Credit-Konten sind bereits eingefroren«, sagte Richter Farlow. »Wenn wir mit Ihnen fertig sind, haben Sie kein Geld mehr, keinen Sohn mehr und keine Zukunft mehr. Es wird der Tag kommen, an dem Sie sich wünschen werden, Cody hätte ihnen das Messer in die Kehle gerammt.«
    »Sie wissen davon?«, fragte Dana Frost, aber Richter Farlow lächelte nur.
    Bruder William beugte sich zu dem kleinen Jungen hinunter und sah ihm in die großen, grünen Augen. »Du bist also Esau«, sagte der Christophorer-Mönch. »Ich bin Bruder William und habe schon von dir gehört.«
    »Sie haben von dem Jungen gehört, Bruder William?«, wunderte sich Dana Frost. »Wie soll ich das verstehen?«
    Bruder William antwortete nicht auf Dana Frosts Frage. Stattdessen wollte er von Esau wissen: »Wie alt bist du?«
    »4,6 Milliarden Jahre«, antwortete der Knabe.
    Und während Cody bereits glaubte, sich verhört zu haben, richtete sich Bruder William auf und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher