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Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Titel: Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a
Autoren: Andreas Suchanek
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sofort mitgeteilt. Shisheni hatten untereinander keine Geheimnisse.
    Sie stellte eine Bergstrom-Verbindung nach Shishena her. Nach einigen Augenblicken wurde die Verbindung bestätigt, und Dana blickte in das Gesicht von Yoshana’a, der amtierenden Herrscherin.
    »Herrscherin Yoshana’a.«
    »Dana Frost«, erwiderte die Herrscherin mit wispernden Schuppen, die Dana als wohlwollend interpretierte, und verzog ihren Schlangenmund zu der Imitation eines menschlichen Lächelns. »Ich habe mich schon gefragt, wann du dich meldest.« Ihre Schuppen wisperten amüsiert.
    Dana wollte gleich zum Punkt kommen. »Ich kontaktiere dich im Auftrag meiner Regierung, um zu erfahren, weshalb ihr euch plötzlich abschottet.«
    »Selbst über diese verschlüsselte Bergstromraum-Frequenz kann ich dir die Hintergründe nicht nennen.« Die Herrscherin vollführte mit ihrem mittleren Armbeinpaar eine bekräftigende Geste. »Wir haben unsere Gründe.«
    Das wird ja immer besser. »Gründe von solcher Brisanz, dass jemand diese Frequenz abhören würde, um uns zu belauschen?«
    »Das ist eine Möglichkeit, die ich nicht ausschließen kann.«
    »Aber wer …« Die Gemini. Was immer die Shisheni in Alarmbereitschaft versetzte, der Gedanke lag nahe, dass es sich einmal mehr um den neuen Gegner handelte.
    »Die STERNENFAUST ist startklar. Ich werde mich sofort auf den Weg ins Shush-System machen. Ich hoffe, dort erhalte ich dann die Antworten.«
    »Natürlich«, bestätigte die Herrscherin. »Du bist uns immer willkommen.«
    Dana unterbrach die Verbindung. Erst als der Monitor wieder dunkel war, wurde ihr bewusst, dass sie nicht nach Shesha’a gefragt hatte. Wie mochte es der Schwester gehen? Das werde ich sie ja nun bald selbst fragen können.
    Mit schnellen Schritten betrat sie die Brücke.
    »Ruder«, wandte sie sich an Lieutenant Ashley Briggs.
    »Ma’am?«
    »Setzen Sie Kurs auf das Shush-System. Wir statten den Shisheni einen Besuch ab.«
    Während Susan Jamil Kontakt zur Crew von Spacedock 13 aufnahm, um den Abflug der STERNENFAUST zu koordinieren, nahm Dana in ihrem Kommandosessel Platz. Was mochte sie am Ziel erwarten?
     
    *
     
    Star Corps Akademie auf Ganymed
    9. Dezember 2257
     
    Alte Zeitlinie, in welcher der STERNENFAUST-Zwischenfall das Schiff unbrauchbar machte
     
    Dana ließ ihren Blick über die nächste Generation an Offizieren gleiten, die sich über die Sitzreihen verteilt hatten. Sie erkannte Frauen und Männer, Terraner und Marsianer. Ein Großteil dieser angehenden Offiziere würde eines Tages hinter Taktik- oder Navigationskonsolen sitzen, im Maschinenraum eines Raumschiffes arbeiten, oder irgendwann gar ein Schiff befehligen. So wie ich es einst tat. Bis der STERNENFAUST-Zwischenfall alles zerstörte.
    Die Letzten tippten fahrig Antworten in die Touch-Konsolen ein, die in jeden Tisch eingelassen waren. Einige Gesichter wirkten verkniffen, andere viel zu selbstzufrieden.
    »Meine Damen, meine Herren«, wandte sich Dana an ihr Auditorium. »Kommen Sie bitte langsam zum Ende.«
    Was tue ich eigentlich hier? Den Nachwuchs ausbilden, klar. Aber selbst die beste Ausbildung kann nicht verhindern, dass man ein Schiff und seine Crew verliert. Vor allem die Crew. So wie ich. Damals …
    Damals – das war der 30. Oktober 2254, an dem ein Großteil ihrer Crew den Tod gefunden hatte.
    Und als Captain trage ich dafür die Verantwortung. So oder so.
    Die nachfolgende Untersuchung hatte sie zwar von jeder Schuld freigesprochen, aber die Schuldgefühle blieben. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass sich bei der Rückkehr der STERNENFAUST aus dem X-Raum eine Unmenge an Daten in den Datenbanken befunden hatte. Und unzählige Wissenschaftler hatten sich sofort mit Begeisterung auf sie gestürzt. Doch auch die dadurch erzielten enormen technischen Fortschritte hatten nicht dazu beigetragen, dass Dana sich besser fühlte.
    »Noch eine Minute«, teilte sie den Studenten mit.
    Survivor’s Guilt hatte Dr. Samuran ihre nachfolgenden Albträume und Panikattacken genannt. Die würden sich irgendwann legen. Doch Dana wollte gar nicht, dass der Schmerz verschwand, dass die Erinnerung verblasste. Sie verdankte es Ashkono Tregarde, mit dem sie mittlerweile eine gewisse Freundschaft verband, dass sie an der Star Corps-Akademie unterrichten konnte. Er hatte sie vorgeschlagen. Und so waren aus einer kurzen Auszeit drei Jahre geworden.
    Die Zeitanzeige sprang auf die volle Stunde. Die automatischen, von ihr festgelegten Kursparameter
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